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Schönbrunn: Polizei schnappt Automatenknacker-Bande

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Von Christofer Menges

Schönbrunn/Mannheim. Die Ganoven, die versucht hatten, am 15. April einen Geldautomaten in Schönbrunn zu knacken, sind allem Anschein nach gefasst. Wie die Mannheimer Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium gestern mitteilten wurden Haftbefehle gegen drei Männer und eine Frau im Alter von 20 und 24 Jahren erlassen. Das Quartett steht im dringenden Verdacht, zwischen Ende Februar und Ende Mai dieses Jahres in insgesamt sechs Fällen versucht zu haben, die Geldausgabeautomaten von Volksbanken und Sparkassen aufzusprengen.

In Schönbrunn hatten die Täter in der Nacht zum 15. April in der Filiale der Volksbank zugeschlagen, mussten allerdings ohne Beute flüchten. Der Sachschaden dort blieb gering; laut Volksbankchef Ekkehard Saueressig blieb der Automat nur für kurze Zeit zur Spurensicherung außer Betrieb.

Woanders soll die Bande weit mehr Schaden angerichtet haben: Laut Polizei versuchte sie ihr Glück auch in Lobbach-Waldwimmersbach, Heidelberg-Handschuhsheim und Hirschberg-Leutershausen. An das Bargeld kam sie jeweils nicht heran, richteten allerdings einen Sachschaden von insgesamt nahezu 60 000 Euro an. Auf das Konto der Bande dürfte auch die Sprengung zweier Geldausgabeautomaten in Neckarsteinach gehen. Auch hier gingen die Täter leer aus. Der Sachschaden bei der Volksbank lag laut Saueressig bei rund 20 000 Euro. Außerdem sollen die drei beschuldigten Männer in unterschiedlicher Zusammensetzung drei Schiffscontainer im Mannheimer Hafen aufgebrochen und die Beute - elektrische Arbeitsgeräte im Gesamtwert von mehreren tausend Euro - über Verkaufsportale im Internet verkauft haben.

Dazu kommt ein Einbruch in einen Gastronomiebetrieb im Heidelberger Zoo. Die Zahl der Taten, die den drei Männern vorgeworfen wird, summiert sich insgesamt auf zehn. Die beschuldigte Frau soll nach derzeitigem Ermittlungsstand hingegen nur an den sechs Geldautomatensprengungen beteiligt gewesen sein. Ob sie an weiteren Taten beteiligt war, wird untersucht.

Auf die Spur der Verdächtigen kamen die Fahnder der Kriminalpolizei dank einer Zeugin, die an einem der Tatorte ein verdächtiges Fahrzeug bemerkt hatte. Verdeckte Ermittlungen führten zur Identifizierung der Bande und schließlich am 4. August zur Festnahme des Quartetts. Bei den Durchsuchungen der Wohnungen wurde umfangreiches Beweismaterial, darunter gefälschte Kennzeichen und zwei Schreckschusspistolen, sichergestellt. Laut Polizei sollen die Beschuldigten einen Teil der Taten gestanden haben, allerdings in unterschiedlichen Versionen.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde das Quartett noch am selben Tag dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Mannheim vorgeführt, der Haftbefehle erließ. Die Männer wurden in Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Die Frau kam gegen Kaution auf freien Fuß. Die Ermittlungen gehen weiter.


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