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Fähre schippert Gäste beim Eberbacher Kuckucksmarkt über den Neckar

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Von Martina Birkelbach

Eberbach. 16 Kilometer auf dem Rhein, wegen der Gegenströmung mit etwa sieben Kilometern in der Stunde, und dann mit rund zehneinhalb Stundenkilometern 58 Kilometer auf dem Neckar. Dazwischen sechs Schleusen. Neun Stunden von Lampertheim bis Eberbach sind Werner Reuters und Ehefrau Ursula am Montag geschippert. Um 7 Uhr sind sie los, gegen 16 Uhr sind sie am Montag angekommen.

"Der Frischling ist da, der Kuckucksmarkt kann kommen", freut sich der zweite Vorsitzende des Fährvereins Nibelungenland, als er aus der frisch geputzten, mit neuem Dach und Werbeträger ausgestatteten, 80 PS starken Dieselfähre aussteigt. "Wir hatten eine optimale Fahrt mit wenig Verkehr und angenehmem Wetter. Und es haben uns unterwegs wieder viele Menschen zugewunken", sagt seine Frau.

Empfangen werden die beiden von Markus Böhm. Wegen der derzeit ausfallenden Zugverbindungen will der Abteilungsleiter der Verkehrsbetriebe bei den Eberbacher Stadtwerken sie dann auch mit dem Auto zurück nach Lampertheim fahren. Zum Empfang kommen Hermann Beisel vom Schifferverein und Eugen Emmig. Beide sind während des Kuckucksmarkts neben Reuters als Schiffsführer eingesetzt. Insgesamt sind während der fünf Tage sechs Kapitäne und etwa zwölf Helfer im Einsatz. Reuters übernimmt die erste Fahrt am Freitag um 15 Uhr; Nachtwächter Emmig hat logischerweise die erste Nachtschicht.

Der Frischling wurde laut Reuters von den Mitgliedern des Fährvereins extra für Eberbach "mit einer doppelten Ladung frischem Rheinwasser" geputzt und geschrubbt. Außerdem hat die Fähre ein neues Dach bekommen: "Das war nach 25 Jahren undicht", erklären Böhm und Reuters. Das neue Dach hat eine Dämmung; "da merkt man als Schiffsführer die Sonne nicht mehr so - es ist weniger anstrengend". Rund 3500 Euro haben die Eberbacher Stadtwerke dafür ausgegeben. Außerdem wurde noch für etwa 500 Euro ein Werbeträger auf der Fähre angebracht, die dann ein Banner mit Werbung der Stadtwerke zieren soll. "Außerdem war Anfang Juni die Schifffahrtskontrolluntersuchungskommission da", sagt Reuters, Abkürzung SUV, also eigentlich der TÜV bei Schiffen. Reuters: "Der SUV untersucht alle Schiffe und Teile, die mit der Schifffahrt zu tun haben."

Diesmal stand der Steiger zur Untersuchung auf dem Programm. "Es gibt den Schwimmkörper, den Ponton und darauf die Landungsbrücke. Die Gesamtkonstellation ist der Steiger", erklärt der Kapitän. Bei der alle fünf Jahre stattfindenden Prüfung wird äußerst genau vorgegangen: "Da kriecht im Wasser jemand oben rein und untersucht alles von innen." Beim Eberbacher Steiger jedenfalls wurde alles für "in Ordnung" befunden: "keine Risse oder Löcher, Materialstärke noch vorhanden". Reuters: "Bei Stahl im fließenden Wasser kann es zu galvanischen Reaktionen kommen, aber es ist alles okay." Der Frischling selbst hat im vorigen Jahr seine SUV-Untersuchung bestanden. Heute werden laut Böhm die Steiger an der Anlegstelle beim Freibad und an stadtnahen Uferseite aufgebaut und montiert. Am Freitag wird Reuters den Frischling zur ersten Fahrt vom derzeitigen Standort direkt am Lauer weiter zum eigentlichen Einsatzort schippern. Und dann kann es los gehen! Die ersten Kuckucksmarktgäste können das beliebte Volksfest mit einer Schiffstour auf dem Neckar starten.

Info: In der Sendung "Herrliches Hessen" auf HR 3 wird am Dienstag, 6. September, auch der Frischling zusehen sein. Laut Reuters geht es um Lampertheim, aber ein großer Teil des Fernsehberichts handelt von der Eberbacher Kuckucksmarktfähre.


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