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Haushalt Hirschhorn: Mindestens eine Million Euro ist für Kita-Ausbau fällig

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Von Marcus Deschner

Hirschhorn. Die knappe Kassenlage der Stadt Hirschhorn wird auch Auswirkungen auf die geplante Erweiterung der Kindertagesstätte in der Klingenstraße haben. Denn in dem kürzlich in der Stadtverordnetenversammlung eingebrachten Haushalt für 2019 klafft eine Lücke von rund 105.000 Euro. Im Jahr darauf wird der Fehlbetrag im ordentlichen Ergebnis gar auf 238.000 Euro taxiert. Jedenfalls waren die in der Sitzung in der Mark-Twain-Stube anwesenden Eltern ganz augenscheinlich erleichtert darüber, dass der in der Sitzungsvorlage noch enthaltene Passus bei Gegenstimme von Thomas Wilken (SPD) gestrichen wurde.

Darin war nämlich formuliert worden, dass "die Stavo nicht mehr den schnellstmöglichen Kindergartenausbau wie er am 31. Januar von diesem Gremium beschlossen wurde, befürwortet" und die Maßnahme einstweilen zurückgestellt werden soll. Wenn man durch die Erweiterung auch zwei neue Gruppen schafft, kann die Stadt gegenüber der ersten Berechnung auf höhere Zuschüsse von nunmehr 650.000 Euro hoffen. Ein Bauantrag wird nun allerdings vorerst noch nicht eingereicht. Allerdings muss zum Erhalt der Zuschüsse der Ausbau spätestens 2022 "schlussgerechnet" sein.

Auf Vorschlag von Dr. Irmtrud Wagner (Profil) soll kommende Woche eine Art "interfraktionelle Arbeitsgruppe" der Stadtverordneten tagen. Dieser "Konsolidierungsrat" will sich den Haushalt vorknöpfen und nach Einsparmöglichkeiten suchen. SPD-Fraktionssprecher Max Weber hatte sich zuvor erkundigt, ob das Thema Kindergartenausbau beim Gespräch zur Haushaltslage im Regierungspräsidium Darmstadt Ende Februar, an dem neben Bürgermeister Oliver Berthold unter anderem auch Stadträte und städtische Mitarbeiter teilnahmen, auf der Agenda gestanden habe. Das wurde allerdings laut Kevin Jung von der städtischen Finanzverwaltung "nicht direkt angesprochen". Aber: "Grundsätzlich können wir so viel investieren, wie wir wollen", sagte Jung. "Falls wir’s bezahlen können", schränkte er aber ein.

Ausführlich waren zuvor die Folgen des geplanten Kita-Ausbaus für den Haushaltsplan 2019 dargestellt worden. Die Maßnahme soll gut 1,7 Millionen Euro kosten. Die Zuschüsse abgezogen, sind immer noch gut eine Million Euro von der Stadt aufzubringen. Dabei wurde die Ausstattung des Kindergartens in der Kostenberechnung noch gar nicht berücksichtigt, wie aus der schriftlichen Stellungnahme der Finanzverwaltung hervorgeht. In der langen Stavo-Debatte, die unterbrochen wurde, damit Eltern zu Wort kommen konnten, wurden vielfältige Vorschläge gemacht. Max Weber fragte, ob es "andere Bedarfe" hinsichtlich der Kita-Öffnungszeiten gebe. Wodurch sich eventuell Kosten sparen ließen. "Nein, das haben wir vor Jahren bereits abgefragt, das Interesse der Eltern daran war gleich null", gab eine Kita-Mitarbeiterin Auskunft.

Eine Mutter machte den Vorschlag, doch einen anderen Kita-Träger zu suchen. "Die Kirche ist noch teurer, als wenn wir’s selber machen", erklärte Oliver Berthold spontan dazu. "Was ist der Unterschied zwischen der Kita und der Stützmauer in der Neckarsteinacher Straße?" warf Reinhard Mühlbauer (Profil) in den Raum. Denn Letztere kommt auch viel teurer als zunächst vorgesehen, muss aber zwingend saniert werden. "Wir drehen uns doch im Kreis". Nach langer Diskussion wurde deutlich, dass das Thema Kindertagesstätte die städtischen Gremien noch mehrfach beschäftigen wird.


Wolfsichtung bei Schönbrunn: Suche nach "wolfsähnlichem Tier" bei Moosbrunn beendet

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Von Martina Birkelbach

Schönbrunn/Moosbrunn. Vorerst nicht völlig aufgeklärt wird, ob es sich bei dem am Mittwochabend vergangener Woche gesichtetem Tier wirklich um einen Wolf oder einen Hund, bzw. um einen Wolfshund handelte. Das "wolfsähnliche Tier" wurde am Ortsrand von Moosbrunn gesichtet. Eine dementsprechende Meldung ging bei der "Haus- & Wildtierrettung Neckartal-Odenwald & Greifswald/Ostsee" (Hauptsitz in Schönbrunn) ein.

Wie Klaus Kraft von der Einsatzleitung und Sven Jensen, Vorsitzender des Vereins, bereits vergangene Woche betonten, handelte es sich der Erfahrung nach wahrscheinlich eher um einen Wolfshund. Da die Melder aber dem Verein "persönlich bekannt und absolut vertrauenswürdig" waren, war nicht von "Effekthascherei" auszugehen. Man wollte aber insbesondere die Halter von Weidetieren informieren, dass ein Wolf oder ein streunender Wolfshund gesichtet wurde.

Informiert wurden die zuständige Polizeidienststelle und die Jagdpächter sowie Schönbrunns Bürgermeister Jan Frey und der Wildtierbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises.

Mitglieder des Vereins waren nachts mit Einsatzfahrzeugen in Moosbrunn vor Ort und sichteten das Tier dabei erneut; diesmal zwischen Moosbrunn und Allemühl. "Aber auch aufgrund dieser Sichtung können wir nicht sicher sagen, ob es sich um einen Wolf oder einen Wolfshund handelt", teilte der Verein mit. Die Sichter, die das Tier zuerst gesehen haben, seien sich aber sehr sicher, dass es sich um einen Wolf gehandelt habe.

Eigentlich hieß es nun, dass die zuständige Wolfstierbeauftragte "Spuren sammelt" und diese an die Forstliche Spuren- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg schicken wird. Die Auswertung sollte sechs bis sieben Wochen dauern.

Ganz so läuft es allerdings nicht, klärt Johannes Erretkamps von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg jetzt auf. Üblicherweise sammelt die FVA mit Sitz in Freiburg Daten und Hinweise und schickt dann gegebenenfalls "Fachberatende im Wildtiermanagement" vor Ort. Dazu kam, bzw. kommt es aber bislang in dem Fall nicht.

Inzwischen hat sich bei der FVA ein Hundehalter gemeldet, dessen Hund im entsprechenden Zeitraum bei Moosbrunn entlaufen war. Man geht davon aus, dass es sich bei den Sichtungen um dieses Tier handelte. Wie Erretkamps erklärt, habe man alle Hinweise aufgenommen und dokumentiert.

Nach einer Gesamteinschätzung ist man zum Ergebnis gekommen, dass "in dem Fall keine weitere Untersuchung nötig, bzw. sinnvoll ist". Wenn er es auch nicht vollständig ausschließen kann, dass es sich in dem Fall in Moosbrunn um einen Wolf gehandelt hat, so "bekommen wir häufig Meldungen, dass Wölfe gesichtet wurden", so der Wildtierökologe. "Oft gehen dann auch mehrere Meldungen von Sichtungen ein, nicht nur eine. In diesem Fall gab es auch kein Foto, das wir analysieren können. Bei jeder eingehenden Sichtung eine Vor-Ort-Untersuchung durchzuführen ist nicht notwendig und auch nicht verhältnismäßig", erklärt Erretkamps weiter.

Auch in unserer Redaktion meldete sich ein Bürger, der behauptete, dass es sich bei dem "wolfsähnlichen Tier" um einen Hund namens Timo (in einem weiteren Schreiben hieß er Toni) handelte. Dieser Hund sei den meisten Bürgern in Moosbrunn bekannt. Auf die Frage, warum er das nicht der Polizei, der Tierrettung oder Bürgermeister Jan Frey melde, gab’s keine Antwort mehr.

Ob nun Wolf, Wolfshund, Hund oder ein ausgebüxter Toni oder Timo, in Schönbrunn und in Moosbrunn ist derzeit alles friedlich.

Info: Hinweise mit Verdacht auf Wolf können an den Wildtierbeauftragten vor Ort oder die FVA unter der 0761/4018274 gemeldet werden.

Haushalt Hirschhorn: Kita-Ausbau kostet mindestens eine Million Euro

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Von Marcus Deschner

Hirschhorn. Die knappe Kassenlage der Stadt Hirschhorn wird auch Auswirkungen auf die geplante Erweiterung der Kindertagesstätte in der Klingenstraße haben. Denn in dem kürzlich in der Stadtverordnetenversammlung eingebrachten Haushalt für 2019 klafft eine Lücke von rund 105.000 Euro. Im Jahr darauf wird der Fehlbetrag im ordentlichen Ergebnis gar auf 238.000 Euro taxiert. Jedenfalls waren die in der Sitzung in der Mark-Twain-Stube anwesenden Eltern ganz augenscheinlich erleichtert darüber, dass der in der Sitzungsvorlage noch enthaltene Passus bei Gegenstimme von Thomas Wilken (SPD) gestrichen wurde.

Darin war nämlich formuliert worden, dass "die Stadtverordnetenversammlung nicht mehr den schnellstmöglichen Kindergartenausbau wie er am 31. Januar von diesem Gremium beschlossen wurde, befürwortet" und die Maßnahme einstweilen zurückgestellt werden soll. Wenn man durch die Erweiterung auch zwei neue Gruppen schafft, kann die Stadt gegenüber der ersten Berechnung auf höhere Zuschüsse von nunmehr 650.000 Euro hoffen. Ein Bauantrag wird nun allerdings vorerst noch nicht eingereicht. Allerdings muss zum Erhalt der Zuschüsse der Ausbau spätestens 2022 "schlussgerechnet" sein.

Auf Vorschlag von Dr. Irmtrud Wagner (Profil) soll kommende Woche eine Art "interfraktionelle Arbeitsgruppe" der Stadtverordneten tagen. Dieser "Konsolidierungsrat" will sich den Haushalt vorknöpfen und nach Einsparmöglichkeiten suchen. SPD-Fraktionssprecher Max Weber hatte sich zuvor erkundigt, ob das Thema Kindergartenausbau beim Gespräch zur Haushaltslage im Regierungspräsidium Darmstadt Ende Februar, an dem neben Bürgermeister Oliver Berthold unter anderem auch Stadträte und städtische Mitarbeiter teilnahmen, auf der Agenda gestanden habe. Das wurde allerdings laut Kevin Jung von der städtischen Finanzverwaltung "nicht direkt angesprochen". Aber: "Grundsätzlich können wir so viel investieren, wie wir wollen", sagte Jung. "Falls wir’s bezahlen können", schränkte er aber ein.

Ausführlich waren zuvor die Folgen des geplanten Kita-Ausbaus für den Haushaltsplan 2019 dargestellt worden. Die Maßnahme soll gut 1,7 Millionen Euro kosten. Die Zuschüsse abgezogen, sind immer noch gut eine Million Euro von der Stadt aufzubringen. Dabei wurde die Ausstattung des Kindergartens in der Kostenberechnung noch gar nicht berücksichtigt, wie aus der schriftlichen Stellungnahme der Finanzverwaltung hervorgeht.

In der langen Debatte, die unterbrochen wurde, damit Eltern zu Wort kommen konnten, wurden vielfältige Vorschläge gemacht. Max Weber fragte, ob es "andere Bedarfe" hinsichtlich der Kita-Öffnungszeiten gebe. Wodurch sich eventuell Kosten sparen ließen. "Nein, das haben wir vor Jahren bereits abgefragt, das Interesse der Eltern daran war gleich null", gab eine Kita-Mitarbeiterin Auskunft.

Eine Mutter machte den Vorschlag, doch einen anderen Kita-Träger zu suchen. "Die Kirche ist noch teurer, als wenn wir’s selber machen", erklärte Oliver Berthold spontan dazu. "Was ist der Unterschied zwischen der Kita und der Stützmauer in der Neckarsteinacher Straße?", warf Reinhard Mühlbauer (Profil) in den Raum. Denn Letztere kommt auch viel teurer als zunächst vorgesehen, muss aber zwingend saniert werden. "Wir drehen uns doch im Kreis". Nach langer Diskussion wurde deutlich, dass das Thema Kindertagesstätte die städtischen Gremien noch mehrfach beschäftigen wird.

"Wolf-Sichtung" bei Schönbrunn: Suche nach "wolfsähnlichem Tier" bei Moosbrunn beendet

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Von Martina Birkelbach

Schönbrunn/Moosbrunn. Vorerst nicht völlig aufgeklärt wird, ob es sich bei dem am Mittwochabend vergangener Woche gesichtetem Tier wirklich um einen Wolf oder einen Hund, bzw. um einen Wolfshund handelte. Das "wolfsähnliche Tier" wurde am Ortsrand von Moosbrunn gesichtet. Eine dementsprechende Meldung ging bei der "Haus- & Wildtierrettung Neckartal-Odenwald & Greifswald/Ostsee" (Hauptsitz in Schönbrunn) ein.

Wie Klaus Kraft von der Einsatzleitung und Sven Jensen, Vorsitzender des Vereins, bereits vergangene Woche betonten, handelte es sich der Erfahrung nach wahrscheinlich eher um einen Wolfshund. Da die Melder aber dem Verein "persönlich bekannt und absolut vertrauenswürdig" waren, war nicht von "Effekthascherei" auszugehen. Man wollte aber insbesondere die Halter von Weidetieren informieren, dass ein Wolf oder ein streunender Wolfshund gesichtet wurde.

Informiert wurden die zuständige Polizeidienststelle und die Jagdpächter sowie Schönbrunns Bürgermeister Jan Frey und der Wildtierbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises.

Mitglieder des Vereins waren nachts mit Einsatzfahrzeugen in Moosbrunn vor Ort und sichteten das Tier dabei erneut; diesmal zwischen Moosbrunn und Allemühl. "Aber auch aufgrund dieser Sichtung können wir nicht sicher sagen, ob es sich um einen Wolf oder einen Wolfshund handelt", teilte der Verein mit. Die Sichter, die das Tier zuerst gesehen haben, seien sich aber sehr sicher, dass es sich um einen Wolf gehandelt habe.

Eigentlich hieß es nun, dass die zuständige Wolfstierbeauftragte "Spuren sammelt" und diese an die Forstliche Spuren- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg schicken wird. Die Auswertung sollte sechs bis sieben Wochen dauern.

Ganz so läuft es allerdings nicht, klärt Johannes Erretkamps von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg jetzt auf. Üblicherweise sammelt die FVA mit Sitz in Freiburg Daten und Hinweise und schickt dann gegebenenfalls "Fachberatende im Wildtiermanagement" vor Ort. Dazu kam, bzw. kommt es aber bislang in dem Fall nicht.

Inzwischen hat sich bei der FVA ein Hundehalter gemeldet, dessen Hund im entsprechenden Zeitraum bei Moosbrunn entlaufen war. Man geht davon aus, dass es sich bei den Sichtungen um dieses Tier handelte. Wie Erretkamps erklärt, habe man alle Hinweise aufgenommen und dokumentiert.

Nach einer Gesamteinschätzung ist man zum Ergebnis gekommen, dass "in dem Fall keine weitere Untersuchung nötig, bzw. sinnvoll ist". Wenn er es auch nicht vollständig ausschließen kann, dass es sich in dem Fall in Moosbrunn um einen Wolf gehandelt hat, so "bekommen wir häufig Meldungen, dass Wölfe gesichtet wurden", so der Wildtierökologe. "Oft gehen dann auch mehrere Meldungen von Sichtungen ein, nicht nur eine. In diesem Fall gab es auch kein Foto, das wir analysieren können. Bei jeder eingehenden Sichtung eine Vor-Ort-Untersuchung durchzuführen ist nicht notwendig und auch nicht verhältnismäßig", erklärt Erretkamps weiter.

Auch in unserer Redaktion meldete sich ein Bürger, der behauptete, dass es sich bei dem "wolfsähnlichen Tier" um einen Hund namens Timo (in einem weiteren Schreiben hieß er Toni) handelte. Dieser Hund sei den meisten Bürgern in Moosbrunn bekannt. Auf die Frage, warum er das nicht der Polizei, der Tierrettung oder Bürgermeister Jan Frey melde, gab’s keine Antwort mehr.

Ob nun Wolf, Wolfshund, Hund oder ein ausgebüxter Toni oder Timo, in Schönbrunn und in Moosbrunn ist derzeit alles friedlich.

Info: Hinweise mit Verdacht auf Wolf können an den Wildtierbeauftragten vor Ort oder die FVA unter der 0761/4018274 gemeldet werden.

Eberbacher Feuerwehrgerätehaus: Bagger räumt das Baufeld frei

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Von Felix Hüll

Eberbach. Für den Um- und Ausbau des Eberbacher Feuerwehrgerätehauses sorgt seit Wochenanfang der Bagger für hinreichend Platz: Im Südosten der Dreiecksfläche Wilhelm-Blos-/Güterbahnhofstraße und Neuer Weg soll für den geplanten neuen Hallenerweiterungsbau das Baufeld frei gemacht werden.

Die ehemalige THW-Unterkunft und das kleine Wohnhaus im künftigen Feuerwehrausfahrtsbereich werden dafür abgerissen.

Die Abbrucharbeiten hatte der Bauausschuss des Eberbacher Gemeinderates im Februar an die Heilbronner Firma SER GmbH vergeben, die in Eberbach bereits die Bauten auf dem ehemaligen Siebeck-Gelände abgetragen hat. Ihr Bagger macht sozusagen den Weg frei für den Feuerwehr-Neubautrakt mit der Garagenhalle.

Sie gliedert sich an das bestehende Feuerwehrgebäude an und dehnt diesen Trakt künftig bis kurz vor das Bürogebäude der Stadtförsterei aus.

Stadtbaumeister Steffen Koch: "Deswegen wird es dort auch ein paar Umbauten geben, um die Belichtung in den Büros zu verbessern." Die Höhe der geplanten Gerätehausneubauten wirft auf das benachbarte Gebäude mehr Schatten als bisher, sodass etwas wegen der in Vorschriften festgehaltenen Büroarbeitsplatzhelligkeit unternommen werden müsse, so Koch. Derzeit laufe das Bearbeiten der ersten Ausschreibung der Gerätehausanbauten, um 60 Prozent der Bauleistungen damit abzudecken.

Das Stadtbauamt werde die Vergabedrucksachen erstellen und dem nächsten Bauausschuss zur Entscheidung vorlegen, um im straffen Zeitplan bleiben zu können. Koch: "Sobald wir den Beschluss haben, können wir als nächstes mit der Bodenplatte beginnen."

Der den Gremien bislang vorgelegte Zeitplan sieht vor, dass nach den jetzt begonnenen Abrissarbeiten im April bereits mit dem eigentlichen Bau begonnen werden soll. Legt man die von Architekt Kay Willisch und Sachbearbeiter Andreas Dech aus dem Darmstädter Architekturbüro Lengfeld & Willisch geplante Bauzeit von rund 18 Monaten zugrunde, sollte Eberbachs Feuerwehr dann im Oktober 2020 ihr erneuertes Domizil in Dienst nehmen können.

Auf dem 2930 Quadratmeter großen Gelände ist neben der Halle mit den 14 Stellplätzen für die inzwischen erhaltenen größeren Einsatzfahrzeuge wie etwa das neue 30 Meter lange Drehleiterfahrzeug, mit dem Bereich Schlauchpflege und Werkstatt auch der knapp 14 Meter hohe Übungsturm vorgesehen.

Bei der Neuanlage wird die Hauptausfahrtsrichtung der Feuerwehr künftig über den Neuen Weg verlaufen, während vor dem bisherigen Ausfahrtsareal zur Güterbahnhofstraße hin die Parkplätze für die Feuerwehrleute entstehen sollen, die ihre Autos dort beim Herbeieilen für einen Einsatz abstellen können.

Ende September hatte die Eberbacher Stadtverwaltung den Gemeinderat informiert, dass die ursprünglich mit 5,5 Millionen Euro angenommenen Baukosten wegen Zusatzkosten durch eingeholte Gutachten, für Außenanlagen sowie für einen Kellerrückbau auf nun 6,419 Millionen Euro anstiegen.

Für das Investitionsvorhaben "Umbau und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses, Abteilung Stadt" erhält die Stadt Eberbach 675.000 Euro aus Mitteln der Fachförderung des Landes fürs Feuerwehrwesen. Gleichzeitig mit den Vorarbeiten zum Neubauvorhaben starteten die Eberbacher Stadtwerke begleitend mit entsprechenden Maßnahmen an den Gas- und Wasserleitungen zum bisherigen Gebäude.

Weil dazu die Fahrbahn der Güterbahnhofstraße aufgerissen wurde, beantragten die Stadtwerke das Sperren des Straßenabschnitts zwischen Bauhof und Forstgebäude (Wilhelm-Blos-Straße/Neuer Weg). Geplant ist, dass diese Straßensperrung und die Umleitung sozusagen einmal um die Tankstelle über den Neuen Weg am heutigen Freitag endet.

Schutz für Streifen: Auch Eberbachs Polizei hat jetzt Bodycams

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Von Martina Birkelbach

Eberbach. Das Polizeipräsidium Mannheim wurde mit rund 150 Bodycams ausgestattet, um die Angriffe und Gewalttätigkeiten gegenüber Polizeibeamten zu reduzieren. Die etwa 100 Gramm schweren, sichtbar getragenen Körperkameras sind ausgeliefert, die notwendige Hard- und Software wurde in den Polizeirevieren installiert. Seit Samstag werden die Kameras auch von den Beamten des Polizeipräsidiums Mannheim im Streifendienst eingesetzt.

Auch die Eberbacher Polizei ist laut Michael Klump seit Samstag mit Bodycams ausgestattet. "Alle Beamte in den Streifendiensten wurden hinsichtlich rechtlicher Voraussetzungen, Einsatztaktik und Handhabung geschult", so der Pressesprecher. Grundsätzlich sei immer mindestens einer von zwei Polizisten im Streifendienst mit einer Bodycam ausgestattet. "Die Kameras sind immer ausgeschaltet. Erst in dem Fall einer konkreten Situation - zur Abwehr oder bei einer konkreten Gefahr - werden sie in den sogenannten Pre-Recording-Modus geschaltet", erklärt Klump.

Dieser Modus zeichnet 60 Sekunden auf, "wenn die Bodycam vorher ausgeschaltet wird, sind die Aufzeichnungen weg". Nur wenn während des Pre-Recordings eine Aufzeichnungstaste gedrückt wird, bleiben die Aufzeichnungen dauerhaft bestehen. Sie dienen bei Angriff oder Widerstand dem Schutz der Polizeibeamten und dürfen auch als Beweismittel verwendet werden.

Laut Klump lässt sich auch erkennen, ob der Polizeibeamte im "Pre-Recording-Modus" oder dauerhaft aufzeichnet, durch eine grün oder rot leuchtende LED. Außerdem gibt es einen akustischen Signalton und die Polizeibeamten weisen vorher daraufhin, dass sie die Bodycam einschalten werden.

"Uns ist es natürlich am liebsten, wenn es immer beim Pre-Recording bleibt", sagt Klump. Aber: "Die Gewalt gegenüber Polizeibeamten bewegt sich seit Jahren auf einem hohen Niveau. Auch für das Jahr 2018 zeichnet sich ein weiterer Anstieg ab".

Besonders die Beamten in den Streifendiensten der Polizeireviere sehen sich bei der Ausübung ihres Dienstes "immer häufiger Aggressionen und gesteigerter Gewaltbereitschaft" ausgesetzt.

Um dem entgegenzuwirken, gibt es nun die Bodycams. Bereits die Erprobungsphase im Jahr 2017 habe gezeigt, dass der Einsatz die erwünschte Wirkung erzielte. "Sie führte bei vielen Konfliktsituationen tatsächlich zu einem weniger aggressiven Verhalten bei Personen, gegen die eingeschritten werden musste."

Eberbach: Boxprofi Artur Mann kämpft heute Abend um IBO-Weltmeisterschaft

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Von Christofer Menges

Eberbach. Im Sommer ackerte Artur Mann im Eberbacher Fitness-Center Palestra und legte dabei die Grundlagen. Im November schickte der Profiboxer in Chicago den Russen Alexej Zubov dreimal auf die Bretter und gewann klar nach Punkten. Zurück in Eberbach quälte sich der Boxer wieder wochenlang mit Sportwissenschaftler Gregor Haslberger und seinem Manager Daniel Todorovic.

Jetzt steht Artur Mann kurz vor seinem großen Ziel: Am heutigen Samstag steht er im Kampf um die IBO-Weltmeisterschaft im Cruisergewicht im Emperors Palace in Kempton Park vor den Toren Johannesburgs in Südafrika im Ring. Gegner ist der 26 Jahre alte Südafrikaner Kevin Lerena, der von seinen 22 Profikämpfen bislang nur einen verloren hat.

Von November bis Ende Januar bereitete Mann sich am Neckar vor. Nach dem Kampf in Chicago wurde an Kraft und Stabilität gearbeitet. Schon beim Kampf gegen Zubov zeigte Mann eine von ihm bis dahin selbst nicht gekannte Explosivität. In Eberbach hat Mann laut Haslberger in der Vorbereitung auf den Kampf viel visuelles und Aufmerksamkeitstraining gemacht, sich noch einmal in seiner Schnelligkeit und Schnellkraft deutlich verbessert - zum Donner der Fäuste des Manns mit dem Kampfnamen "Thunder" kommt jetzt auch noch der Blitz dazu.

Daran wurde weitergefeilt: Vor sechs Wochen ging es nach Miami zu Pedro Diaz, einem international renommierten kubanischen Boxtrainer. "Artur hat sich noch einmal auf ein anderes Niveau gehoben", sagt Trainer Haslberger.

Der Kampf verspricht einiges an Spannung: Beide Boxer sind gleich groß (1,85 Meter), Linksausleger (Mann) trifft auf Rechtsausleger (Lerena). Der ungeschlagene Mann (28) hat mehr als die Hälfte seiner 15 Profikämpfe mit K.o. gewonnen, Lerenas letzter K.o.-Sieg ist - obwohl er den Kampfnamen "K.o. Kid" trägt - mehr als zwei Jahre her.

Für den durchtrainierten Südafrikaner, der den IBO-Weltmeistergürtel 2017 gegen Youri Kayembre Kalenga gewann, ist es der dritte Kampf um die Titelverteidigung. Nach seinem bislang letzten Kampf im Juni 2018 wurde er an der Schulter operiert. Im Oktober fiel der 26-Jährige bei einer Dopingkontrolle mit einem positiven Ergebnis auf. Das IBO-Weltmeisterschaftskomitee folgte aber seiner Erklärung, er habe versehentlich ein Medikament seiner Frau genommen, und sprach ihn frei.

In der unabhängigen Weltrangliste von Boxrec.com wird Lerena im Cruisergewicht derzeit an sechster Stelle geführt, Mann auf Rang 23. Über allen schwebt der Ukrainer Oleksandr Usyk, Olympiasieger im Schwergewicht 2012, der derzeit die Titel der Verbände WBC, WBO, IBF und WBA hält - nur nicht den der IBO, um den Mann jetzt kämpft. Doch Usyk wechselt wieder ins Schwergewicht. Damit wären seine Cruisergewichtstitel vakant.

"Ich bin für alles bereit", hat Mann nach seinem Kampf in Chicago gesagt. Den Fight im November hat er laut Haslberger "extrem gut überstanden". Die Entwicklung, die der Boxer in einem Jahr gemacht habe, sei gewaltig: "Wir sind alle sicher, dass das funktioniert und Artur weiß, was dranhängt." Denn wenn Usyk wechselt und Mann gewinnt, ist auf dem Weg an die Weltspitze alles drin.

Dennoch: In Südafrika geht Mann als Außenseiter in den Ring. Die Stimmung im Emperors Palace - der südafrikanischen Variante des Cesar’s Palace in Las Vegas - wird auf Seiten des Lokalmatadors sein. "Da braucht Artur nicht abzuwarten, dass er nach Punkten gewinnt, da muss er schon Außergewöhnliches leisten, damit er aus dem Kampf als Sieger hervorgeht", sagt Haslberger.

Mann selbst sieht das etwas gelassener: "Für mich ist es egal, ob ich nach Punkten oder durch K.o. gewinne. Für mich ist der Sieg entscheidend", sagte er bei der Pressekonferenz vor dem Kampf. Und gegenüber unserer Zeitung: "Ich kann den Fakt, dass es ein ,Auswärtsspiel’ ist, ganz gut ausblenden. Lerena ist definitiv ein explosiver Mann und es macht die Geschichte sicherlich nicht einfacher, dass er Rechtsausleger ist. Aber wenn man ganz oben mitmischen will, dann muss man eben auch einen Kevin Lerena schlagen - und ich bin überzeugt davon, dass ich das tun werde", sagt der Boxer.

Auch Fitnesscoach Haslberger schätzt Lerena als schnellkräftig und explosiv, aber auch als Heißsporn ein: "Und er ist nicht so ein guter Boxer wie Artur, ein Klammeraffe, der sich festkrallt." Mann müsse bei der Beweglichkeit Lerenas dennoch bis zur letzten Sekunde vorsichtig sein.

Heute Abend gilt’s. Zu "Win" von Jay Rock läuft Artur Mann in den Ring ein. Der Titel soll Programm sein. Am 8. April will Mann zum Training wieder nach Eberbach zurückkehren - mit dem Gürtel eines Boxweltmeisters im Gepäck.

Info: Der Kampf Artur Mann gegen Kevin Lerena um die IBO-Weltmeisterschaft im Cruisergewicht ist am heutigen Samstag, 16. März, von 21 Uhr an auf Sport1 zu sehen.

Schönbrunn: Liste der Freien Wähler steht

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Schönbrunn. (RNZ) Der Ortsverband der Schönbrunner Freien Wähler hat seine Kandidaten für die Gemeinderatswahl im Mai nominiert. Bei der Nominierungsversammlung am Mittwoch im Sportheim des SV Moosbrunn wurde in geheimer Wahl über die Reihenfolge der elf Kandidaten abgestimmt.

Von den bisherigen Mandatsträgern der Freien Wähler treten Jürgen Bayer (Schönbrunn), Sascha Babovic (Haag), Jürgen Dinkeldein (Moosbrunn), Rolf Heckmann (Moosbrunn), Daniela Schroeder (Schönbrunn) und Alexander Wäsch (Allemühl) wieder zur Wahl an. Der bisherige Gemeinderat Manuel Heiss scheidet aus beruflichen Gründen aus und stellt sich nicht wieder zur Wahl.

Neue Kandidaten auf der Liste sind Sabrina Böhm (Schönbrunn), Reinhold Heiß (Haag), Arnold Manz (Haag), Kirsten Trampusch (Moosbrunn) und Torsten Wolf (Schwanheim) .

"Es war wie immer keine leichte Aufgabe, geeignete Kandidaten für die Liste zu finden", sagte FW-Vorsitzender Jürgen Dinkeldein. Schön sei es aber, dass auch wieder ein Kandidat aus Schwanheim gefunden werden konnte. Mit einem Frauenanteil von 27 Prozent liege die Liste genau im Landesdurchschnitt.

Ziel für die Wahl im Mai sei es, so Dinkeldein, das Ergebnis von 2014 zu verbessern. Vor fünf Jahren erreichten die Freien Wähler in Schönbrunn 58 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen. Derzeit sind sie mit sieben von zwölf Sitzen im Rat der Gemeinde im Kleinen Odenwald vertreten. Das Hauptaugenmerk liege darauf, das Vorhandene zu pflegen, zu erhalten und weiterzuentwickeln, auch wenn die Investitionskraft der Gemeinde trotz höherer Steuerzuweisungen noch erheblich gebremst sei.

Für die neu hinzugekommenen Kandidaten erläuterte der Vorsitzende noch einmal die Grundsätze der Freien Wähler und das Aufgabenspektrum als Gemeinderat.

In die heiße Phase des Wahlkampfs gehen die Freien Wähler Anfang Mai: Dann wollen sie in allen fünf Ortsteilen Schönbrunns am Grill und den Bürgern Rede und Antwort stehen.


Eberbach: WM-Traum für Artur Mann geplatzt

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Eberbach. (cum) Der Traum vom Weltmeistertitel ist für Profiboxer Artur Mann geplatzt: Im Kampf gegen den IBO-Weltmeister im Cruisergewicht Kevin Lerena unterlag Mann am Samstag durch technischen K.o., nachdem Lerena ihn in der vierten Runde zweimal zu Boden geschickt hatte.

Die ersten beiden Runden verliefen noch relativ ausgeglichen; beide Boxer tasteten sich ab. Von Runde drei an wurde Lerena allerdings immer stärker und feuerte schnelle, harte Schlagkombinationen auf Mann ab. Eine Minute vor Schluss der vierten Runde schickte Lerena Mann das erste Mal auf die Bretter. Der 28-Jährige, der sich in Eberbach und Miami auf den Kampf vorbereitet hatte, wurde vom Ringrichter angezählt, stand aber noch einmal auf. 35 Sekunden vor Schluss der vierten Runde streckte Lerena Mann mit einem wuchtigen linken Haken zum zweiten Mal nieder. Mann rappelte sich zwar noch einmal auf, torkelte dann aber gegen den Ringpfosten. Ringrichter Jean Robert Laine brach den Kampf ab.

"Ich habe mich gut gefühlt die ersten vier Runden. Ich fand mich gut drin in dem Kampf, dann kam der eine Schlag durch und dann war das Konzept am Ende", sagte Mann nach dem Fight im Interview mit Sport1. Zufrieden sei er mit seiner Leistung nicht, er habe aber Erfahrung gesammelt: "Ich entwickle mich dadurch", so Mann. "Unsere Weltmeisterschaftsfeier wurde leider verschoben", brachte sein aus Eberbach stammender Manager Daniel Todorovic via Facebook die Hoffnung zum Ausdruck, dass der Fight in Johannesburg nicht Manns letzte WM-Chance gewesen sein möge. Am 8. April will der Boxer nach Eberbach zurückkommen und dort das Training wieder aufnehmen.

Eberbach: Diese Kandidaten schicken die Freien Wähler für die Kreistagswahl ins Rennen

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Eberbach. (RNZ) Die Freien Wähler haben in einer Runde in der "Krone Post" ihre Kandidaten für den "Wahlkreis 16 Eberbach" mit Eberbach, Schönbrunn, Heiligkreuzsteinach, Heddesbach, Schönau und Wilhelmsfeld nominiert.

Für die Freien Wähler kandidieren aus den Gemeinden Persönlichkeiten, die ein breites Spektrum an beruflicher Erfahrung und Qualifikation mitbringen, wie als Fraktionsvorsitzender der ehemalige Wilhelmsfelder Bürgermeister Hans Zellner betonte.

Der Wahlkreis Eberbach ist der einzige, bei dem die Freien Wähler bei der letzten Kreistagswahl 2014 stärkste Kraft waren und die meisten Stimmen auf der Liste erzielen konnten. Dies ist auch das Ziel für die Kreistagswahl am 26. Mai.

Eberbachs Bürgermeister Peter Reichert wünschte sich dafür eine gute Wahlbeteiligung. Er hofft wieder auf zwei direkt gewählte Kreisräte aus den Reihen der Freien Wähler im Wahlkreis.

Die Freien Wähler haben bei den letzten Wahlen im Kreis ihre Stimmen immer erfolgreich steigern können und sind mit 21 Sitzen drittstärkste politische Kraft.

Bei der Nominierung der Kandidaten in Eberbach wurden in geheimer Wahl folgende Listenplätze in dieser Reihenfolge vergeben: Reichert, Peter Bürgermeister der Stadt Eberbach, Kreisrat; Hans Zellner, Bürgermeister a. D. Wilhelmsfeld, Fraktionsvorsitzender Kreistag; Markus Huhn, Schönau, Informatiker, Stadtrat; PeterWessely, Eberbach, Bankkaufmann, Fraktionsvorsitzender Stadtrat; Ernst-Michael Heß, Heiligkreuzsteinach, Steuerberater, Fraktionsvorsitzender Gemeinderat; Ralf Lutzki Eberbach, selbstständiger Konditormeister, Stadtrat.

Nach der Wahl erfolgten noch Erläuterungen und Hinweise zur aktuellen Arbeit der Fraktion.

Waldbrunn: So "groß" hat man hier noch nie gebaut

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Waldbrunn. (hof) Mit Baggerschaufel und Spaten vollzogen Tino Schappacher vom Regierungspräsidium Karlsruhe und Waldbrunns Bürgermeister Markus Haas den offiziellen Spatenstich bei der größten Straßenbaumaßnahme in der Geschichte Waldbrunns. Mit 5,2 Millionen Euro ist die Maßnahme gleichzeitig die größte Einzelvergabe, die jemals den Gemeinderat passiert hat. Aufmerksamen Verfolgern der Kommunalpolitik ist spätestens jetzt klar, dass es um die Sanierung der Tal- und Rohlederstraße im Ortsteil Schollbrunn geht.

Zum offiziellen Spatenstich waren auch Ortsvorsteher Alexander Helm, Ortschafts- und Gemeinderäte sowie Geschäftsführer Christopher Lauber von der Firma HLT, Dieter Rögner als Vertreter des Landratsamts, Horst Rieß vom Ingenieurbüro Sack und Partner sowie zahlreiche Anwohner gekommen. Die Baustelle soll bis Ende 2021 bestehen.

Bevor der erste Spatenstich bzw. Baggerbiss vollzogen wurde, ließ Bürgermeister Haas die wichtigsten Punkte der Maßnahme Revue passieren. Erstmals hatte man im Jahr 2014 die Kanäle der Abwasserbeseitigung überprüft und dann 50.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Diese Planungen waren überholt, als am 28. Mai 2016 ein Unwetter über Schollbrunn niederging, das Schäden an Wohnbebauung und Infrastruktur sowie beweglichen Sachen in Millionenhöhe verursacht hat.

Schnell war klar, dass die Sanierung der massiv beschädigten Talstraße nicht ohne Aufdimensionierung des Abwasser- bzw. Regenwasserkanals möglich ist. Außerdem musste man die Situation in der Gemeinde Neckargerach berücksichtigen, die vom Wasser aus Schollbrunn ebenfalls enorm betroffen war. Noch heute haben Anwohner die Bilder schwimmender Autos vor Augen und bangen bei jedem stärkeren Regen. Daher wurden ein Regenwasserkanal sowie ein Regenbecken mit einem Volumen von knapp 600 Kubikmetern vorgesehen, ließ Tino Schappacher die Anwesenden wissen. Er habe die Katzenpfad-Videos und -Fotos gesehen, die ihn sehr beeindruckt hätten. Auch deshalb sei er nach Schollbrunn gekommen, um beim offiziellen Spatenstich dabei zu sein. Alleine für die Baumaßnahmen zur Abwasserbeseitigung müsse die Gemeinde 3,3 Mio. Euro investieren. Davon habe das Land Baden-Württemberg jedoch den Löwenanteil in Höhe von 2,4 Millionen Euro (74 Prozent) übernommen.

Ohne diese Förderung sei es der Gemeinde nicht möglich gewesen, die Sanierung anzugehen. Denn neben den Kosten für die Abwasserbeseitigung müsse man auch die Straßenbaumaßnahmen mit weiteren knapp 2 Mio. Euro schultern, so Bürgermeister Haas zum Fördersatz. Hierfür erhalte man aus Mitteln für die "Entwicklung des Ländlichen Raums" (ELR) weitere 358.000 Euro, berichtete das Gemeindeoberhaupt. Hier war die Unterstützung von Minister Peter Hauk sehr hilfreich, der am Tag nach der Regenkatastrophe vor Ort war und sich von der Dringlichkeit der Investitionen überzeugt hatte, dankte Haas dem Landespolitiker. Die 74-prozentige Förderung aus dem Topf der Abwasserwirtschaft sei der höchste Fördersatz, den die Gemeinde Waldbrunn jemals erhalten habe, wusste der Bürgermeister weiter zu berichten.

Außerdem skizzierte er den Ablauf von 2014 bis zum Spatenstich. Nach den ersten Überlegungen wurden 2015 die genannten 50.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Diese Überlegungen wurden dann vom Starkregen im wahrsten Wortsinne weggespült. Nach Sichtung der Schäden und der Unterstützung der Bevölkerung fanden im darauffolgenden Juli erste Planungsgespräche statt.

Im Oktober 2016 schloss man sich dem Anliegen der Gemeinde Neckargerach an, eine Flussgebietsuntersuchung zu beauftragen. Ein bereits gestellter ELR-Antrag wurde daher zurückgezogen. Aufgrund der enormen Kosten, wollte der Gemeinderat in einer nicht-öffentlichen Klausursitzung über die Maßnahme Sanierung Talstraße/Rohlederstraße diskutieren, weshalb sich Ausschreibung und Ausführung weiter verzögerten.

Im März 2017 wurde dann noch ein "Allgemeiner Kanalisationsplan" (AKP) erstellt und die Siedlungsentwässerung geklärt. Im Mai 2017 wurde die Flussgebietsuntersuchung beauftragt, die im März 2018 dem Gemeinderat und den Bürgern präsentiert wurde. Bis dahin fanden Gespräche mit dem Regierungspräsidium sowie dem Landratsamt statt.

Am 19. März 2018 beschloss der Gemeinderat die Ausführungsplanung zu beauftragen und das Genehmigungsverfahren einzuleiten. Im Juni 2018 stellte man einen neuen ELR-Antrag, für den man den Zuwendungsbescheid in Höhe von 358.000 Euro erhielt. Nachdem dann im September der Zuwendungsbescheid der Abwasserwirtschaft eingegangen war, stand der Ausschreibung und Auftragsvergabe am 15. Oktober 2018 an die Firma HLT aus Neckargerach nichts mehr entgegen.

Abschließend ließ Bürgermeister Markus Haas die Anwesenden wissen, dass die Baumaßnahme voraussichtlich bis Ende 2021 abgeschlossen sein wird. Er bat die Anwohner um Verständnis für die bauausführenden Mitarbeiter und wünschte einen fristgerechten und unfallfreien Verlauf. Mit dem Dank an Tino Schappacher für die Unterstützung und an Bernward Stiller, der als Anwohner seine Garage für einen Umtrunk bereitstellte, schloss Haas seine Ansprache und es wurde zur Tat geschritten.

Eberbach: Güterbahnhofstraße bleibt halbseitig zu

Eberbach: Das sind die Hochwasserfolgen für den Sand an der Uferbefestigung

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Eberbach. (jbd) Das jüngste Hochwasser braute sich am Oberlauf des Neckars gerade zusammen, da legte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) am Donnerstag eine Decke aus rotem Sand auf die Basaltbrocken am stadtseitigen Ufer.

Seit der massive Gesteinsverhau vor über fünf Jahren zur Befestigung des 450 Meter langen Uferstreifens aufgebracht worden war, hatte er sich beharrlich der von Fachleuten vorhergesagten Besiedelung mit pflanzlichem Grün widersetzt.

Dies sollte sich mit Hilfe des aus dem Ittertal in der Ittermündung angespülten Materials jetzt ändern. Das Hochwasser kam - und hat nicht allzu viel davon übrig gelassen. Ein dünner roter Sandstreifen am oberen Rand verrät, wie hoch der Wasserspiegel gestiegen ist. Darunter zeigt sich das Basaltgestein wieder wie gewohnt nackt und grau - abgesehen von den punktuellen sandigen Einschwemmseln zwischen den Gesteinsbrocken. Hatte die WSA-Maßnahme also den erhofften positiven Effekt oder gilt jetzt: wie gewonnen, so zerronnen?

"Wenn sich erkennen lässt, dass Sand zwischen die Steine gespült wurde, ist das schon mal gut", sagt WSA-Außenbezirksleiter Uwe Müller auf Nachfrage. Denn Hochwasser komme und gehe: Ob jetzt oder in einer Woche oder in Monaten, ist laut Müller in Bezug auf die Ablagerungen zwischen den Steinen egal. Ablagerungen, die der Vegetation aufhelfen, werden ein- und ausgeschwemmt, "und Sand ist schwerer als Schlamm": Darauf gründeten sich die dieses Material betreffenden positiven Erwartungen des WSA. Trotzdem: Es ist ein Versuch, erklärt Müller. Und wenn es nicht gleich funktioniert, müsse man unter Umständen noch Sand nachlegen. Und zum Nachteil der Schifffahrt sei ohnehin zu befürchten, dass das Hochwasser gerade wieder haufenweise Ittersand in den Neckar gespült hat.

Eberbach: Elternbeirat plant Smartphone-Ratgeber

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Von Felix Hüll

Eberbach. Zum "richtigen Umgang" von Schulkindern mit digitalen Endgeräten wie Smartphone oder I-Pad machen sich Elternbeiräte in Eberbach Gedanken. Tobias Balthesen ist neuer Vorsitzender des Gesamtelternbeirats in der Stadt und plant, Eltern bei den Unklarheiten und Unsicherheiten auf dem Gebiet Hilfestellungen durch Fachleute anzubieten. Dazu wollen Elternvertreter und die Volkshochschule zusammenarbeiten. Im April steht ein nächstes Treffen dazu an.

"Ich will das Ding nicht verteufeln. Auch ich schaffe viel mit dem Smartphone - ich kann etwa unterwegs E-Mails lesen oder mobil auf eine Anfrage ,Haben Sie Zeit?‘ meinen Terminkalender einsehen und antworten", erklärt Balthesen. Er arbeitet an der Gewerbeschule in Mosbach und der (kaufmännischen) Ludwig-Erhard-Schule und ist Förderschullehrer mit Schwerpunkt Lernen und emotionale/ soziale Entwicklung. In seiner Funktion als Eberbacher Elternvertreter möchte Balthesen aber "aufklären über die Gefahren des Handys".

Deren Auswirkungen sieht er abhängig vom Entwicklungsstand des Kindes ebenso wie von der Art, wie Eltern ihrem Sohn oder ihrer Tochter Zugang zum Smartphone ermöglichen. Es schade nicht unbedingt, wenn Eltern dem Kind mal einen Film auf dem Handy oder ein Lernspiel auf dem Tablet erlaubten. Wichtig ist Balthesen, dass Eltern die Entwicklungsaufgaben ihres Kindes kennen, ihm angemessen Lernchancen eröffnen und Möglichkeiten dazu einräumen können.

Gemeinhin gelte als gut für Kinder, wenn sie mit Freunden spielen, Sport machen, draußen sind, wenn sie toben, aber auch lesen oder musizieren, wenn sie lernen, Langeweile auszuhalten und abzuwenden und wenn sie ihre Interessen entdecken können. Auf Konsum ausgerichtete Inhalte, die gerade auch auf Smartphones genutzt werden, nehmen Aufmerksamkeit und Zeit in Anspruch, der anderen Beschäftigungsmöglichkeiten nicht mehr zur Verfügung steht.

Nachdem in den Elternbeiräten Wechsel stattfanden, wollten sich die "Neuen" wie etwa Iris Heckmann am Hohenstaufen-Gymnasium als Person zu Fragen der Digitalisierung "angesichts der Komplexität des Themas" nicht äußern. Von den einzeln angefragten Elterngremien Eberbacher Schulen antworteten für die Realschule Eberbach die Elternbeiratsvorsitzenden Christl Hock und Jasmina Endt. Dort wünschen die Eltern, dass Kinder im Mediengebrauch eingewiesen werden - wenn möglich auf schuleigenen Geräten, um eine Gleichstellung aller zu gewährleisten. Medien sollten im Unterricht, nicht in den Pausen genutzt werden. Nach wie vor gelte es aber, das Von-Hand-Schreiben weiter zu üben. Positiv heben Hoch und Endt das Erasmus-Projekt an der RSE hervor, bei dem Schüler als Medienscouts ausgebildet werden, um dann selbst jüngere Mitschüler einzuweisen.

Für die Zurückhaltung der Stadt Eberbach im Bezug auf Geräteanschaffungen haben Realschuleltern Verständnis, zumal der Bund jetzt die Mittel dafür bereitgestellt hat. Es gelte, hier die Auszahlung abzuwarten.

Wichtig sei sowohl die Qualifizierung der Lehrer wie auch das Bereitstellen technischer Unterstützung durch kompetentes Personal, die aber nicht auf Kosten anderer Unterrichtsstunden entsprechend beauftragter IT-Lehrer gehen dürfe. Laut Tobias Balthesen ist angedacht, evtl. noch vor dem Schuljahresende für Eltern der auf weiterführende Schulen wechselnde Grundschulkinder der vierten Klassen ein Informationsangebot mit Hilfe der VHS zu organisieren, bestätigt VHS-Leiterin Barbara Coors. Über Details stehen noch Gespräche an.

"Beim Übergang von der Grundschule zu einer weiterführenden Schulart erhalten viele Kinder ihr erstes Handy. Wir möchten da anregen zu überdenken, ob dies der richtige Zeitpunkt ist."

Balthesen hat früher in Remscheid bei einem Schul- und Jugendhilfeprojekt mitgewirkt, das er so oder ähnlich gern auch in Eberbach verwirklichen möchte. Helfen soll vor allem der Austausch mit Fachleuten wie Ärzten, Psychologen und Sozialarbeitern und mit anderen Eltern, die vor der gleichen Aufgaben stehen.

Vorträge oder Begegnungstreffen sollen Antworten ermöglichen auf Fragen wie "Wie gehe ich damit um, wenn 18 Schüler in der Klasse ein Smartphone haben, mein Kind aber nicht und es dadurch zum Außenseiter zu werden droht?"

Oder auf die Frage nach dem Wie, wenn es darum geht, Regeln im Umgang mit Smartphone & Co durchzusetzen. Balthesen: "Zunächst geht es da aber um die Frage: welche Regeln sind uns als Eltern wichtig? Wenn Eltern den Eindruck haben, mein Kind schadet sich mit dem Smartphone, dann ist die Überzeugung größer, dass es wichtig ist, Regeln durchzusetzen. Und dann geht es auch leichter. Wenn ich selbst nicht von der Notwendigkeit überzeugt bin, dann werde ich die Regel auch nicht so leicht durchsetzen." Auch hier soll der Austausch mit Fachleuten und anderen Eltern Hilfestellung anbieten.

Balthesen: "Diejenigen, die gut lernen, profitieren von den Chancen. Die aber auch außerhalb der Digitalmedien nicht so gut sind, werden schlechter. Wir als Gesellschaft sollten alle mitnehmen und nicht nur Einzelne im Blick haben."

Eberbach: Viele Bewerbungen für die Leitung des Stadtarchivs

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Eberbach. (rho) Es sind genügend Bewerber da, auch Bewerberinnen. Und zwar nicht zu knapp. Die Leitung des Eberbacher Stadtarchivs wird also sicher nicht unbesetzt belieben, wenn der promovierte Historiker Rüdiger Lenz gegen Ende des Jahres aus dem Dienst ausscheidet. Auch wenn die Stadtverwaltung offiziell "im laufenden Verfahren grundsätzlich keinerlei Auskünfte zur Anzahl und zur Zusammensetzung der Bewerbungen sowie Art und Form der jeweiligen Interessensbekundungen erteilen" will, ist doch von über 20 Bewerbungen die Rede.

Die Stelle wurde Mitte Februar in der Rhein-Neckar-Zeitung und der Eberbacher Zeitung, in einer Fachzeitschrift für Archivare sowie im baden-württembergischen Staatsanzeiger ausgeschrieben. Daneben wurde die Personalsuche bei der Arbeitsagentur geschaltet.

Nachdem 1990 mit Dr. Rüdiger Lenz erstmals ein Akademiker die Leitung des Stadtarchivs übernommen hatte, das drei Jahre später zum Verbundarchiv ausgebaut wurde, hatte man bei der jetzigen Ausschreibung ein Studium der Geschichte oder einen vergleichbaren Hochschulabschluss vorausgesetzt.

Bewerbungsschluss war am Freitag. Schon im Vorfeld konnten Bewerber Pluspunkte für das Auswahlverfahren sammeln: Wer besonderes Interesse an der Leitung des Stadtarchivs hegte, durfte sich laut Ausschreibung auch vor Ort informieren.


Eberbacher Hallenbad: Spezialisten stellen aktuelle Studie zur Sanierung vor

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Von Christofer Menges

Eberbach. Um die Zukunft des Hallenbads geht es diesen Donnerstag im Eberbacher Gemeinderat. Die Bäderbauspezialisten des Gerlinger Büros Richter + Rausenberger, bei dem die Stadt 2016 schon einmal eine Studie zur Sanierung in Auftrag gegeben hatte, sollen im Ratssaal eine aktualisierte Fassung vorstellen. Die neuen Erkenntnisse kommen brandheiß auf den Ratstisch: Die Präsentation des Büros hatte am Montag auch die Stadtverwaltung noch nicht.

Auf 1,7 Millionen Euro hatten Richter + Rausenberger die einfache Sanierung des 1974 eingeweihten Hallenbads mit dem notwendigsten für Sicherheit, Hygiene und Funktionserhalt vor zweieinhalb Jahren beziffert. Diese Summe ist auch im Haushalt der Stadtwerke bis 2022 eingeplant. Für optische Verbesserungen und besseren Wärmeschutz, der sich in niedrigeren Betriebskosten niederschlagen würde, berechnete das Büro zusätzliche Kosten von einer weiteren Million. Damit könnte das marode Bad die nächsten zehn bis 15 Jahre weiterbetrieben werden.

Sanierung oder Neubau? Das ist nach wie vor umstritten

Im vorigen Jahr stellte dann das Büro Altenburg seine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung von Abriss, Sanierung oder Neubau vor. Altenburg griff die Ergebnisse von Richter + Rausenberger auf, kam in einem 144-seitigen Strategiekonzept aber zu der Empfehlung, dass der Neubau eines verkleinerten Bads für Schulen und Vereine mit stark eingeschränkten Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit bei Baukosten von geschätzten 6,8 Millionen Euro über eine Laufzeit von 20 Jahren die wirtschaftlichere Variante sei - wenn sich Stadt oder Stadtwerke den Neubau denn leisten können. Von der unrentablen Sauna sollten sich die Stadtwerke laut Altenburg gleich ganz trennen.

Dem Verwaltungs- und Finanzausschusses schlug die Verwaltung im Januar trotz des Altenburg-Gutachtens, das eher für einen Neubau spricht, dennoch eine Sanierung vor. Hauptargument: Für Baukosten von um die sieben Millionen Euro bekomme die Stadt bei in den nächsten Jahren wieder steigenden Schulden von der Aufsichtsbehörde keinen Kredit genehmigt.

Mehrere Räte bemängelten allerdings schlecht vergleichbare Zahlen aus den beiden Gutachten, sahen Streichpotenzial bei anderen anstehende Projekten und wiesen auf die Risiken einer Sanierung des 45 Jahre alten Bads hin. Zudem seien Fördermöglichkeiten, eine Kooperation mit der Katzenbuckel-Therme in Waldbrunn und die Möglichkeit einer stärkeren Nutzung durch die Öffentlichkeit bei einem kleineren Neubau nicht ausreichend geprüft.

Mit der Präsentation, die die Sanierungsspezialisten Richter + Rausenberger am Donnerstag im Gemeinderat vorstellen, bekommt die Diskussion neues Futter. Dass schon da eine Entscheidung fällt, glaubt aber auch Bürgermeister Peter Reichert nicht, wie er am Montag sagte. Beginn der Sitzung im Horst-Schlesinger-Saal des Rathauses ist um 17.30 Uhr.

Hirschhorn: Die teure Stützmauer muss gebaut werden

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Hirschhorn. (MD) "Wir zahlen die Party und haben keinen Einfluss auf die Musik", ärgerte sich Maria Rettenmaier. Was die CDU-Stadtverordnete und etliche ihrer Kollegen derart erboste, waren die explodierenden Kosten einer Stützmauer in der Neckarsteinacher Straße. Das derzeit noch in Planung befindliche Bauwerk wird doppelt so teuer wie ursprünglich geplant.

Auch der Haupt-, Finanz- und Sozialausschuss hatte sich mit dem Thema schon befasst. Der Ersatzbau für eine in die Jahre gekommene marode Mauer war von Hessen Mobil öffentlich ausgeschrieben worden. Im Vorfeld hatte die Landesbehörde, die bei dem Projekt federführend ist, eine Kostenschätzung gemacht. Die belief sich im Jahr 2015 auf 270.000 Euro. Wobei die Stadt Hirschhorn anteilsmäßig mit 29 Prozent im Boot sitzen sollte, was von vornherein klar war.

Die neue Mauer sollte nach den Plänen alsbald gebaut werden und mittlerweile längst schon fertig sein. Als die daraufhin erfolgte Ausschreibung zur Submission kam, gab’s lange Gesichter. Der einzige Anbieter forderte für die Maßnahme exakt 539.608,14 Euro. Hirschhorn hätte dabei gut 170.000 Euro zusteuern müssen.

Also wurde die Ausschreibung aufgehoben und das Ganze erneut ausgeschrieben. Und wieder beteiligte sich nur ein Anbieter. Derselbe, dem schon beim ersten Durchgang der Zuschlag verwehrt worden war. Die Kosten beziffert der Unternehmer nun mit 514.460,30 Euro, was nur unwesentlich unter den vormals angebotenen Preisen liegt.

Die Verwaltungsspitze führte wegen der Kosten mit Hessen Mobil zwischenzeitlich Gespräche. Mit dem Ergebnis, dass das Land die Kosten für den Asphaltbau nun vollständig übernimmt. Zwar wird’s für die unter ständiger Finanznot leidende Kommune nun 20.000 Euro günstiger als bei der ersten Ausschreibung. Gleichwohl bleiben an Hirschhorn immer noch gut 150.000 Euro hängen.

Hessen Mobil hatte bereits vor Jahren einen kostengünstigeren Vorschlag von Stadtbaumeister Detlef Kermbach abgelehnt, die bisherige Mauer einfach stehen zu lassen und eine neue davor zu setzen.

Was passiert, wenn wir die Vergabe ablehnen?", wollten Max Weber (SPD) und Reinhard Mühlbauer (Profil) wissen. "Dann wird der Anbieter klagen", erläuterte Detlef Kermbach. Das habe der schon nach der ersten Aufhebung der Ausschreibung angedroht.

Und dann müsse man trotzdem zahlen und habe auch noch die Verfahrenskosten am Hals. Bürgermeister Oliver Berthold ergänzte, dass es sich dabei um eine "unabweisbare Ausgabe" handele, die man ungeachtet der Haushaltslage durchziehen müsse.

Bei Gegenstimme von Thomas Wilken (SPD) und Enthaltung von Martin Hölz (Profil) wurde der Vergabe nach längerer Diskussion schließlich zugestimmt.

Eberbach: Reste der Stadtmauer bei Bauarbeiten gefunden

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Von Rainer Hofmeyer

Eberbach. Genau neben dem ehemaligen Oberen Tor der früheren Eberbacher Stadtbefestigung liegt die Bahnhofstraße 2. Dort wird derzeit das Untergeschoss für den geplanten Wohnhaus- und Gaststättenneubau ausgehoben. Dass an dieser Stelle möglicherweise historische Funde im Erdreiche liegen konnten, sah schon die Baugenehmigung vom Januar 2018 voraus: "Es besteht die Möglichkeit, dass bisher unbekannte Funde oder Fundplätze entdeckt werden, die dem Landesamt für Denkmalpflege, Dienstsitz Karlsruhe, gemeldet werden müssen".

Wenn es auch kein überraschender Fund geworden ist - beim Neubau des Wohn- und Wirtshauses sind jetzt offenbar Reste der alten Stadtmauer freigelegt worden, behauene Quader aus Odenwälder Buntsandstein, knapp mannshoch geschichtet. Die auch an anderen Stellen im Stadtgebiet noch vorhandene Stadtmauer stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, 1241 ist ihr Bau datiert. Von der Lage der jetzigen Michaelskirche aus lief die Stadtmauer Richtung Haspelturm. In vielen Kellern der Bahnhofstraße sind noch Reste zu sehen.

Die Baggerarbeiten an der Hauptstraße wurden am Dienstag vorübergehend eingestellt, das Stadtbauamt eingeschaltet.

Archäologe vor Ort

Am Mittwoch war ein Archäologe des Denkmalschutzes vor Ort. Der wird den kleinen Mauerabschnitt dokumentieren, wenn er in den nächsten Tagen durch das Bauunternehmen vollständig freigelegt wird. Dann kann er den Regeln entsprechend entfernt werden. Laut Architekt Peter Klug werden durch die Maßnahmen des Denkmalschutzes die Bauarbeiten im Gesamten nicht behindert.

Am Dienstag galt es aus anderem Grunde an der Baustelle einzugreifen. Um mit dem kleinen Bagger besser rangieren zu können, hatte man kurzfristig den Bauzaun nach außen gesetzt. Und dabei den städtischen Brunnen in die Baustelle mit einbezogen. Da Trog und Säule aber nicht mehr mit Holz eingekastelt sind wie zuvor, bestand Gefahr für das ebenfalls historische Gut.

Nachdem ein Hinweis aus der besorgten Nachbarschaft gekommen war, reagierten die Verantwortlichen sofort. Architekt Peter Kluge und Stadtbauamt wurden sogleich aktiv. In Stundenfrist wurde der Bauzaun zurückgesetzt. Da im Winter die Bauarbeiten ruhten, konnte die letzten Monate der Brunnen frei bleiben. In der jetzt gestarteten Brunnen-Saison wird dem guten alten Ding wohl nichts passieren.

Kreisparteitag der SPD Rhein-Neckar: Eberbacher Stadtrat Jan-Peter Röderer in SPD-Kreisvorstandsspitze gewählt

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Sandhausen. (RNZ) 135 Teilnehmer zählte der Kreisparteitag der SPD Rhein-Neckar, der die Weichen für die kommenden zwei Jahre stellte. Dabei wurde der Eberbacher Stadtrat Jan-Peter Röderer mit knapp 90 Prozent zum Stellvertreter des SPD-Kreisvorsitzenden Thomas Funk gewählt.

Der Kreisparteitag hob die SPD-Erfolge wie das Recht auf Rückkehr aus der Teilzeit, die Einführung der Musterfeststellungsklage, die Verbesserungen beim Mieterschutz, mehr Kindergeld, die Parität in der Krankenversicherung oder die geplante Einführung einer Grundrente hervor und erinnerte an Basis- und Regionalkonferenzen sowie Mitgliedervoten zum Koalitionsvertrag und später zum SPD-Landesvorsitz – "Mitgliederbeteiligung wurde in den letzten zwei Jahren in der SPD groß geschrieben", sagte Röderer. 

Auch im Kreisverband machte man sich auf den Weg, Strukturen und Arbeitsweisen zu beleuchten. Vor allem die neuen Mitglieder hätten dies dankbar angenommen, sich intensiv beteiligt und damit bewiesen: diese SPD ist lebendig und sie hat die Lust am Diskutieren neu entdeckt. "Wir werden diesen Prozess fortsetzen und die Ortsvereine haben dabei einen verlässlichen Kreisvorstand an ihrer Seite", versprach der neugewählte stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Röderer.

Wenig Verständnis hatte der Kreisparteitag für die Ablehnung des SPD-initiierten Volksbegehrens für gebührenfreie Kitas durch die Landesregierung. Die Gebührenfreiheit kommt den Familien direkt zugute und wirkt besser als jede Steuererleichterung, heißt es dazu in einer einstimmig beschlossenen Resolution. Ziel sei es, Familien zu entlasten, Kinderarmut zu begegnen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzutreiben sowie mehr Bildungsgerechtigkeit und gleiche Lebensverhältnisse zu schaffen.

Die engstirnige Auslegung der Landesverfassung durch die Landesregierung in Sachen direkter Demokratie sei allerdings befremdlich. Damit sende Grün-Schwarz ein Signal der Abschreckung an die Bürger. Es sei ein Armutszeugnis für Kretschmann und Strobl, die versprochene direkte Demokratie in Baden-Württemberg gleich im ersten Anlauf auszubremsen.

Eberbach: Pate für "Hochzeitsbrunnen" gesucht

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Von Marcus Deschner

Eberbach. "Wenn alle Brünnlein fließen…", erschallte es am Freitag im "Grünen Baum". Dort trafen sich die Eberbacher Brunnenpaten und sangen zum Auftakt das alte deutsche Volkslied. "Zweimal im Jahr, nämlich im Frühjahr und Herbst, treffen wir uns", erklärte Günter Lipski, der sich selbst als "Oberbrunnenputzer" bezeichnet und die fleißige Truppe zusammenhält. Die meisten sind Rentner, einige stehen aber auch noch voll im Berufsleben. So wie Jens Müller, der gleichzeitig auch Vorsitzender des Bürger- und Heimatvereins ist oder Björn Fellhauer, der neu dazu gestoßen ist und gemeinsam mit seinem Großvater Franz für die Pflege des Brunnens in der Kellereistraße verantwortlich zeichnet.

Lipski erinnerte an die Gründung der Brunnenpaten. Im Jahr 2005 wollte die Stadt im Zuge von Sparmaßnahmen wegen zu hoher Pflegekosten etlichen Brunnen das Wasser abdrehen. Folglich suchte der Bürger- und Heimatverein für zwölf Brunnen und einen weiteren im Gässel, aus dem allerdings kein Wasser mehr läuft, Paten. Und rasch fand sich eine muntere Gemeinschaft zusammen, die seither zum Erhalt des Stadtbildes beiträgt. Für jeden Brunnen gibt es zwei Paten, soweit nicht sogar ein Verein oder eine Gruppe diesen betreut. Wie beispielsweise den Kurpfalzbrunnen am Thonon-Platz, der von den Adler-Freunden gehegt und gepflegt wird. Lipski gab bekannt, dass sich die KG Kuckuck aus der Patenschaft für den Kuckucksbrunnen in Neckarwimmersbach zurückgezogen hat. "Denen ist der Gang über den Neckar und hoch nach Wimmersbach wohl zu schwer gefallen", witzelte der pensionierte Lehrer. Der Brunnen wird nun ausschließlich von den "Urmeln" versorgt.

Für den Brunnen an der Stadthalle wird derzeit ein zweiter Pate gesucht. Der wird auch "Hochzeitsbrunnen" genannt, weil sich viele Brautpaare dort gerne fotografieren lassen. Den Brunnen betreuten anfangs Helmut Deschner und der inzwischen verstorbene Dieter Jeitner. Deschner sucht nun einen Mitstreiter. Denn bei warmem Wetter und Sonnenschein bilden sich recht schnell grüne Algen und vom nebenan stehenden Ahornbaum fallen häufig Blätter ins Wasser. Daher muss der Brunnen einmal wöchentlich gereinigt werden. Deschner will dies weiterhin, aber im 14-tägigen Wechsel mit einem Partner, tun. Der Brunnenpate sollte Gummistiefel besitzen. Kescher und Besen werden gestellt.

"Vielen Dank für Eure Arbeit", sagte BHV-Vorsitzender Jens Müller. Die Arbeit werde nicht ausgehen, "ich hoffe aber, dass sie sich in Grenzen hält".

Info: Wer ehrenamtlich Brunnenpate werden will, kann sich bei Helmut Deschner, Telefon (0 62 71) 15 85 oder unter inghelde@t-online.de melden.

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