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Zwei Jahre im Amt: Hirschhorns Bürgermeister Berthold zieht Zwischenbilanz

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Von Marcus Deschner

Hirschhorn. Von U-Booten, Überstunden und dem Standesamt berichtet Hirschhorns Bürgermeister Oliver Berthold, wenn er auf seinen Amtszeitstart blickt und eine Art erste Zwischenbilanz zieht.

Im Gespräch mit dieser Zeitung erläutert Berthold, dass die ersten Wochen von gegenseitigem Kennenlernen mit Mitarbeitern sowie von Antrittsbesuchen und Vorstellungen bei Vereinen, Bürgermeisterkollegen, Firmen, dem Regierungspräsidium in Darmstadt sowie dem Landratsamt in Heppenheim geprägt wurden.

Und vier Wochen sei er auch schon auf Lehrgängen gewesen und habe sich vor allem in den Themen Personal, Finanzen und Hessische Gemeindeordnung fortgebildet. Kürzlich bestand Berthold zudem den zweiwöchigen Lehrgang zum Standesbeamten in Bad Salzschlirf bei Fulda.

Eine mindestens 50 Stunden währende Arbeitswoche sei für ihn mittlerweile die Regel, sagt der 38-Jährige. Wenn man die "normale" Beamtenarbeitszeit von 41 Wochenstunden zugrunde lege, habe er mittlerweile so um die 130 bis 140 "Überstunden" angehäuft. "Wenn man sein eigener Herr ist, nimmt man das deutlich entspannter", lacht der Chef der Verwaltung.

Und schließlich löse er mit seinem Arbeitspensum auch ein im Wahlkampf gegebenes Versprechen ein. Als schöne Seite seines Amtes schätzt Oliver Berthold den Kontakt mit den Bürgern. Weniger erfreulich sei, dass immer wieder "U-Boote" auftauchten.

Er drückt sich vorsichtig aus und meint damit, "dass in der Vergangenheit manches nicht so gelaufen ist, wie es eigentlich sein sollte". Das Verhältnis zu seinen Mitarbeitern beschreibt das Stadtoberhaupt als "gut". Die rund 3500 Einwohner zählende Stadt Hirschhorn beschäftigt inklusive Bauhof und Kindergärten 50 Mitarbeiter.

Das Rathaus allein verfügt über 16 Vollzeit- und Teilzeitstellen. Für seine Mitarbeiter stünden die Türen jederzeit offen, was man auch beim Interviewtermin im Rathaus merkt. Mitarbeiter müssen sich für ein Gespräch also nicht erst einen Termin geben lassen.

"Das wird auch sehr gut angenommen". Mit Angelika Beckenbach, die kürzlich zur Bürgermeisterin in Abtsteinach gewählt wurde, wird eine vor allem auf dem Gebiet der Finanzen versierte Fachfrau demnächst ausscheiden. Diese Stelle werde man intern besetzen, erläutert Berthold.

Für das Ordnungsamt sei eine Stelle ausgeschrieben worden, wobei man allerdings schon eine Absage erhalten habe. Als Nahziele seiner Arbeit nennt er die Einführung von Stadtteilspaziergängen in Ersheim, Igelsbach und Langenthal. Diese sollen ein Mal im Jahr stets freitags stattfinden. Dabei könnten die Bürger ihre Anliegen vor Ort der Verwaltung vortragen. Demnächst gehe man eine neue Personalstruktur im Rathaus an.

Ab Herbst wolle man schauen, wo hausintern Prozesse "verschlankt" werden könnten. "Damit die Leute Luft haben und nicht nur verwalten, sondern auch gestalten können". So sollen auch die Öffnungszeiten des Rathauses bürgerfreundlicher gestaltet werden.

Eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen wartet in näherer und teils auch etwas weiter entfernt gelegener Zukunft darauf, dass sie von Oliver Berthold und seinem Rathausteam bewältigt werden. An erster Stelle nennt der Bürgermeister dabei die Sanierung der Wasserversorgung und des Abwassersystems. "Das ist ein ’Muss’ in den nächsten Jahren".

Auch mit der Verwendung des alten Schulgebäudes in Ersheim wird man sich befassen müssen. Denn das im Eigentum des Kreises Bergstraße befindliche Objekt liegt schon lange brach. Es könnte aber nach Bertholds Vorstellungen gut genutzt werden. "Für Hirschhorn könnte man damit was gestalten, falls es bezahlbar ist".

Eine Neukonzeption soll’s für den Friedhof geben. Und die "Nachverdichtung" hat sich Berthold im Wahlkampf auf die Fahnen geschrieben. Er ist erfreut darüber, dass einige noch vor kurzem leer stehende Hallen von deren Eigentümern mittlerweile wieder selbst genutzt werden. "Die Wirtschaft hier entwickelt sich positiv". Damit man sehe, "was in diesem Bereich in den nächsten Jahren auf uns zukommt", mache er monatlich zwei bis drei Firmenbesuche.

Schließlich wünscht sich Berthold mehr Einwohner. Durch Neubauprojekte am Michelberg und Sanierungsvorhaben in der Altstadt könne man "vielleicht etwas dazu gewinnen". Denn mehr Bürger trügen nicht nur zur Belebung der Stadt bei, sondern bedeuteten durch entsprechend höhere Zuweisungen auch bares Geld für die Stadtkasse.


Gemeinderat Eberbach: Dauerbrenner Feuerwehr-Gerätehaus wieder auf der Tagesordnung

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Von Martina Birkelbach

Eberbach. Massive Probleme am Gebäude, Platzprobleme und hygienische Mängel: Das Feuerwehrgerätehaus in der Güterbahnhofstraße ist 47 Jahre alt. Laut Markus Lenk, dem Gesamtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Eberbach, wurde in den vergangenen Jahren viel investiert, aber immer nur geflickt und repariert.

Durch die Platzprobleme seien inzwischen gesetzlich vorgeschriebene Eintreffzeiten nicht mehr gewährleistet. "Wir brauchen wegen ständiger Rangierarbeiten oft zu viel Zeit zum Ausrücken", sagte Lenk schon vor Jahren. Die hygienischen Vorgaben seien außerdem nicht zu 100 Prozent erfüllt. Das betreffe unter anderem die Duschen für die Einsatzkräfte oder die Reinigung und Desinfektion der Atemschutzkleidung.

Auch wenn der Gemeinderat Ende 2016 im Haushalt 400.000 Euro Planungsmittel vorgesehen hatte, war Lenk Anfang dieses Jahres noch weniger erfreut, weil es mit der Sanierung nicht so richtig voran ging. "Es muss in diesem Jahr eine Entscheidung getroffen werden", betonte er.

Jetzt steht das Thema in der nächsten Sitzung des Gemeinderats, am Donnerstag, 27. April (Beginn 17.30 Uhr), auf der Tagesordnung. Dabei geht es um eine Grundsatzentscheidung zur Sanierung und um die Vergabe von Architektenleistungen.

Verschiedene Planungsbüros wurden bereits beauftragt, den Standort Güterbahnhofstraße zu prüfen. Im Ergebnis steht nun fest, dass nur Sanierung, Umbau und Erweiterung am vorhandenen Standort technisch sinnvoll und finanziell leistbar sind.

Das voraussichtliche Investitionsvolumen liegt bei 4,5 Millionen Euro. Laut Beschlussantrag sollen die Architektenleistungen wegen des Projektvolumens und der daraus resultierenden voraussichtlichen Höhe des Architektenhonorars von etwa 600.000 Euro europaweit ausgeschrieben werden.

Geplant ist ein Teilnahmewettbewerb; auf einen Planungswettbewerb oder die Vorlage von Lösungsansätzen soll laut Verwaltung verzichtet werden. "Gründe hierfür sind die stark eingeschränkten Handlungsspielräume der Stadt."

Möglich sei lediglich eine Sanierung im Bestand mit Umbau und Erweiterung am vorhandenen Standort. Schon diese Lösung erreiche eine für die Stadt Eberbach erhebliche finanzielle Größenordnung. Parallel müssten zudem weitere, größere Bauprojekte, wie Kindertagesstätte oder Kanalsanierung bewältigt werden.

Dazu käme, dass die Dringlichkeit der Sanierung, die aufgrund der in den vergangenen Jahren äußerst angespannten Haushaltslage mehrfach aufgeschoben werden musste, einen weiteren Zeitverzug nicht mehr zulasse. Deshalb seien auch umfassende Verfahren, die zu einer Verlängerung der Architektenauswahl führen würden, nicht mehr vertretbar.

Das Feuerwehrgerätehaus wurde im Jahr 1970 gebaut, als ein gemeinsamer Standort für die Feuerwehr und den THW-Ortsverband gesucht und ein Gebäude für beide Hilfsorganisationen geplant und gebaut wurde. Im Jahr 1975 wurde auf dem Gelände nahe dem Feuerwehrgerätehaus ein Garagengebäude als Lager- und Unterstellfläche für Löschfahrzeuge und Rüstzeug geplant und erstellt.

1988 erfolgte ein weiterer Anbau zur Erweiterung der Feuerwehrgerätehalle im rückwärtigen Bereich. Im Jahr 2008 wurde der Übungshof fertig angelegt und vorwiegend in Eigenleistung der Feuerwehr vervollständigt. Der frei gewordene Wohnraum im Obergeschoss wurde in den Jahren 2013/14 zum Funkraum sowie zur Leitstelle umgebaut.

Nach Bezug der neu errichteten Gebäude in der Pleutersbacher Straße durch das THW wurde ein Teilbereich des Gebäudes sowie die Restfläche des Grundstückes frei. Dort besteht nun die Möglichkeit für Erweiterung.

Im Jahr 2014 wurde das Büro "kplan AG Projektentwicklung und Gesamtplanung" mit der sogenannten Leistungsphase 0 beauftragt. Diese umfasst unter anderem die Erfassung von Basisdaten, die Untersuchung des Gebäudes und die Zusammenfassung der Ergebnisse.

Vergangenes Jahr wurden weitere Machbarkeitsstudien beauftragt, um den Finanzierungsbedarf abschließend klären zu können. Parallel dazu haben Verwaltung und Feuerwehr mögliche geeignete Standorte überprüft.

Sollte der Gemeinderat dem von der Verwaltung vorgeschlagenem Vorgehen - dem "Grundsatzbeschluss Sanierung" und der Vergabe von Architektenleistungen - zustimmen, will die Verwaltung das Verfahren "zeitnah" beginnen - und nach der Sommerpause dem Gemeinderat einen Vergabevorschlag vorlegen.

Eberbacher Bahnhofstraße: Für den Abriss fehlt dem Bagger die Zange

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Eberbach. (fhs) Die Greifzange für den Bagger befindet sich derzeit noch zur Wartung in der Pfalz und wird diese Woche an ihrem Einsatzort auf dem Abrissareal Bahnhofstraße 2 erwartet. Bis dahin geht es mit dem Abriss des Gebäudes erst mal nicht weiter.

"Sobald die Zange da ist, können wir loslegen", erklärt Salvatore Marsilla vom Lambsheimer Abbruchunternehmen Caldarella. Dessen Mitarbeiter hatten das Dach bislang von Hand abgetragen und den Dachstuhl entfernt.

Neben der ohnehin eingeplanten Arbeitspause wegen der Osterfeiertage kommt nun die Wartezeit auf das Spezialgerät hinzu. "Wir sind aber ja nicht in Zeitdruck", erklärt Architekt Peter Kluge des Eigentümers Necmeddin Aydemir.

Kluge hatte für den 27. März den Beginn der Abbrucharbeiten und ein zügiges Vorgehen angekündigt. Die Verzögerung jetzt stelle für das Vorhaben des Wohnhauses mit Gastronomie im Erdgeschoss aber kein Problem dar. Wie angekündigt sei der von den Brunnenpaten gereinigte Wasserspender durch eine Bretterverschalung geschützt worden.

Wegen ihm und wegen des grünen Baums dort sei diese Abbruchbaustelle mit besonderer Sorgfalt zu betreiben, ebenso wegen des angrenzenden Gebäudes mit dem "Querbeet", dessen Wände frei stehen werden, bis nach Abbruch auch des Untergeschosses die Betonarbeiten für die neuen Kellerräume mit Sozialräumen und WCs für das darüber geplante Lokal die Betonarbeiten und die Montage der Fertigteile erfolgen.

Architekt Kluge rechnet damit, dass dies in spätestens vier Wochen beginnen kann und dass dann der Hausneubau acht bis zehn Wochen später abgeschlossen sein könnte.

Eberbacher Flüchtlingsschicksale - Teil 3: "Deutschland erfährt ein falsches Bild vom Islam"

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Eberbach. (vis/fhs) Aus der Umfrageaktion der Eberbacher Jusos unter Flüchtlingen stellen wir heute einen weiteren Gesprächspartner vor: Eldin Homaayoon (alle Namen von der Redaktion geändert).

Der 18 Jahre alte Eldin, seine Mutter und die drei jüngeren Geschwister kamen als Kontingentflüchtlinge nach Deutschland. Das bedeutet, dass sie nicht wie viele andere auf Schleuser angewiesen waren. Eldins Vater starb bei einem Unfall, da war er gerade mal sechs Jahre alt.

Von da an war das Leben für seine damals schwangere Mutter, seine beiden Geschwister und ihn ohnehin schon kein einfaches. Als 12-Jähriger wurde Eldin Homaayoon durch seine Arbeit auf dem Bau im Libanon während seiner Schulferien zum finanziellen Unterstützer der fünf Personen zählenden Familie. Mit 13 erfuhr er am eigenen Leib die Schikane syrischer Soldaten, die ihn aus Spaß demütigten. Er sagt, das sei damals ein verstörender und unverständlicher Akt für ihn gewesen - bis er die Ausmaße des Krieges immer mehr zu verstehen begann.

In seiner Heimatstadt Sarkeb im nordöstlichen Verwaltungsbezirk Idlib formte sich früh der Widerstand gegen die Unterdrückung durch die Assad-Regierung. Die zunächst friedlichen Proteste 2011 wurden gewaltsam niedergeschlagen. Die Oppositionellen begannen, sich zu bewaffnen.

Der "Arabische Frühling" begann und Syrien versank im Bürgerkrieg. Die wirtschaftliche und humanitäre Situation der Familie wurde immer problematischer. 2013 bot sich der alleinerziehenden Mutter und den vier Kindern eine Möglichkeit, die nur wenige bekamen: die Ausreise nach Europa mit Hilfe des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen.

2014 führte sie der Weg über Hannover nach Eberbach. Hier besuchten die Kinder einen 600-stündigen Sprachkurs. Sie gehen mittlerweile zur Schule. Eldin Homaayoon, der den Sprachkurs als bester und einziger mit B1-Niveau abschloss, bereitet sich nun in einer Klasse mit 15 deutschen Schülern auf seine Mittlere Reife vor.

Längst hat er sich von seinem Traumberuf als Kampfpilot distanziert. Er möchte auf dem Berufskolleg seine Fachhochschulreife absolvieren und danach Ingenieurswissenschaften studieren. Denn irgendwann will er die Trümmerfelder in seiner Heimat wieder aufbauen. Syrien sei und bleibe seine Heimat, sagt er. Seine Klassenkameraden seien hilfsbereit und höflich. Aber durch das Erlebte sei er geistig reifer, erklärt er.

Das sei auch ein Grund, dafür, warum er bislang keine Freundschaften geschlossen hat. Während seine syrischen Freunde gegen den "Islamischen Staat" und die Assad-Truppen kämpfen, und Verfolgung, Verhaftung und Ermordung ausgesetzt sind, könne er in Sicherheit und Freiheit leben und seinen Abschluss machen. Deshalb möchte er Deutschland etwas zurückgeben, auch wenn er noch nicht weiß, was.

Eldin Homaayoon kritisiert das Bild, das in Deutschland in der Berichterstattung über den Islam verbreitet wird. Es sei zu einseitig, wenn man den Terror und die Grausamkeiten mit dem Islam in Verbindung bringe. Menschen verschiedener Religionen könnten miteinander auskommen, wenn beide die gleiche Bedeutung und die gleichen Werte aus ihren Religionen ziehen, meint Homaayoon. Dies könne ein verbindendes Element in der Völkerverständigung sein.

Die unmenschlichen Grausamkeiten begingen Leute, die den Islam zu ihren Zwecken missinterpretierten und somit missbrauchten. Das sei nicht der Islam wie er ihn kenne, in dem Menschen in Frieden miteinander leben und sich respektvoll achteten, ist Eldin Homaayoon wichtig, den Leuten in seiner neuen Heimat mitzuteilen.

Eberbacher Flüchtlingsschicksale - Teil 4: Sicherheit, Frieden und der Wunsch nach einem Zuhause

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Eberbach. (vis/fhs) Aus der Umfrageaktion der Eberbacher Jusos unter Flüchtlingen stellen wir heute einen weiteren Gesprächspartner vor: Hajdar Farshid (Name von der Redaktion geändert).

Der 38-jährige Hajdar Farshid stammt aus der Stadt Homs in Syrien und kam mit seiner Familie nach Deutschland. Seine Eltern sind im Rentenalter, sein Bruder, 30 Jahre alt, leidet an einer schweren Krankheit, über die Farshid nicht reden möchte. Für die Befrager blieb unklar, ob Hajdar Farshid dies aus Sorge tut, bei näherem Bekanntwerden den Aufenthalt seiner Familie im Schutzland Deutschland zu gefährden, oder ob es wegen eines allgemeinen Schamgefühls ist.

Farshids aufgeschlossene Art blieb den Eberbachern nicht lange verborgen. Der freundliche Empfang sowie der erste Deutschkurs bei gutherzigen Deutschlehrern hätten ihm die Ankunft erleichtert, sagt er den interessierten Besuchern. Den Deutschkurs hat Hajdar Farshid mit "sehr gut" abgeschlossen.

Zunächst in Montageberufen, später als Schiffsbauingenieur tätig, war er weltweit unterwegs und so oft mehrere Monate von seiner Familie getrennt. Als Hajdar Farshid Ende 2012 einen 17-Monats-Vertrag auf einem Schiff unterschrieb, schritt der Krieg in Syrien immer weiter fort, weshalb seine Familie in den Libanon flüchtete. Auf Drängen der Familie, auch er möge nicht nach Syrien zurückkehren, traf er erst nach weiteren eineinhalb Jahren auf dem Schiff, in einem libanesischen Flüchtlingscamp der Vereinten Nationen seine Familie wieder.

Die Familie gehörte zu der Gruppe von 5000 "Kontingentflüchtlingen", die nach Europa einreisen durften. ("Kontingentflüchtlinge" sind Menschen, die sofort einen Aufenthaltsstatus bekommen und kein reguläres Asylverfahren durchlaufen, da ihre Fluchtgründe bereits vor der Ankunft in Deutschland anerkannt sind.). So musste die vierköpfige Familie nicht den von Schleusern vermittelten lebensgefährlichen Weg über das Mittelmeer oder die Balkanroute auf sich nehmen. In Hannover kam Hajdar Farshids Familie am 14. Februar 2014 in eine Erstaufnahmeeinrichtung, bevor sie zwei Wochen später eine Flüchtlingswohnung in Eberbach bezog.

Hajdar Farshid sieht es kritisch, dass er seit April 2016 keinen Deutschunterricht mehr hat, denn er möchte unbedingt Arbeit finden und will seine Sprachkenntnisse vertiefen. Am liebsten würde er wieder im Schiffsbau oder auf Schiffen arbeiten. Ebenso würde er einfachere Mechanikertätigkeiten übernehmen. Auch seine Familie bräuchte längerfristig seine finanzielle Unterstützung, denn sie wolle sich ein Leben - einen "Neuanfang" - in Deutschland aufbauen. Er kenne keinen, der aus Syrien nach Deutschland komme, um nicht zu arbeiten oder um nur "herumzusitzen".

Allerdings werden Farshids syrische Abschlüsse hier zu Lande nicht anerkannt. Die meisten seiner Papiere sind ungültig. Die Behörden begutachten weitere Dokumente noch. Das dauert noch an und ist für Farshid ein langwieriger und zehrender Prozess. Das schleppende Asylverfahren, Berufsanerkennung und die Verwaltungssprache der Ämter - ganz anders als das Deutsch der Deutschkurse - stellen ihn vor große Hindernisse.

So sei ein Brief vom Sozialamt schon mal Auslöser für das Ausbleiben von Transferleistungen gewesen. Auch wenn der Sachverhalt sich im Nachhinein aufklärte, seien Wortwahl und Satzbau des Amtsdeutsch für ihn einfach zu komplex.

Was ihm alles an Deutschland gefalle, passe nicht in den Bericht, lacht Farshid. Dann zählt er aber doch auf: die Freundlichkeit der Leute und das Gefühl von Sicherheit. Außerdem mag Hajdar Farshid die deutsche Pünktlichkeit. Und die Aussicht, eines Tages einer geregelten Arbeit mit festem Verdienst nachgehen zu können. Und er sagt, er wünsche sich Frieden, neue Freunde und Kontakte in Deutschland, um sich auch irgendwann wieder richtig zu Hause fühlen zu können.

Fünf Monate im Amt: Hirschhorns Bürgermeister Berthold zieht Zwischenbilanz

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Von Marcus Deschner

Hirschhorn. Von U-Booten, Überstunden und dem Standesamt berichtet Hirschhorns Bürgermeister Oliver Berthold, wenn er auf seinen Amtszeitstart blickt und eine Art erste Zwischenbilanz zieht.

Im Gespräch mit dieser Zeitung erläutert Berthold, dass die ersten Wochen von gegenseitigem Kennenlernen mit Mitarbeitern sowie von Antrittsbesuchen und Vorstellungen bei Vereinen, Bürgermeisterkollegen, Firmen, dem Regierungspräsidium in Darmstadt sowie dem Landratsamt in Heppenheim geprägt wurden.

Und vier Wochen sei er auch schon auf Lehrgängen gewesen und habe sich vor allem in den Themen Personal, Finanzen und Hessische Gemeindeordnung fortgebildet. Kürzlich bestand Berthold zudem den zweiwöchigen Lehrgang zum Standesbeamten in Bad Salzschlirf bei Fulda.

Eine mindestens 50 Stunden währende Arbeitswoche sei für ihn mittlerweile die Regel, sagt der 38-Jährige. Wenn man die "normale" Beamtenarbeitszeit von 41 Wochenstunden zugrunde lege, habe er mittlerweile so um die 130 bis 140 "Überstunden" angehäuft. "Wenn man sein eigener Herr ist, nimmt man das deutlich entspannter", lacht der Chef der Verwaltung.

Und schließlich löse er mit seinem Arbeitspensum auch ein im Wahlkampf gegebenes Versprechen ein. Als schöne Seite seines Amtes schätzt Oliver Berthold den Kontakt mit den Bürgern. Weniger erfreulich sei, dass immer wieder "U-Boote" auftauchten.

Er drückt sich vorsichtig aus und meint damit, "dass in der Vergangenheit manches nicht so gelaufen ist, wie es eigentlich sein sollte". Das Verhältnis zu seinen Mitarbeitern beschreibt das Stadtoberhaupt als "gut". Die rund 3500 Einwohner zählende Stadt Hirschhorn beschäftigt inklusive Bauhof und Kindergärten 50 Mitarbeiter.

Das Rathaus allein verfügt über 16 Vollzeit- und Teilzeitstellen. Für seine Mitarbeiter stünden die Türen jederzeit offen, was man auch beim Interviewtermin im Rathaus merkt. Mitarbeiter müssen sich für ein Gespräch also nicht erst einen Termin geben lassen.

"Das wird auch sehr gut angenommen". Mit Angelika Beckenbach, die kürzlich zur Bürgermeisterin in Abtsteinach gewählt wurde, wird eine vor allem auf dem Gebiet der Finanzen versierte Fachfrau demnächst ausscheiden. Diese Stelle werde man intern besetzen, erläutert Berthold.

Für das Ordnungsamt sei eine Stelle ausgeschrieben worden, wobei man allerdings schon eine Absage erhalten habe. Als Nahziele seiner Arbeit nennt er die Einführung von Stadtteilspaziergängen in Ersheim, Igelsbach und Langenthal. Diese sollen ein Mal im Jahr stets freitags stattfinden. Dabei könnten die Bürger ihre Anliegen vor Ort der Verwaltung vortragen. Demnächst gehe man eine neue Personalstruktur im Rathaus an.

Ab Herbst wolle man schauen, wo hausintern Prozesse "verschlankt" werden könnten. "Damit die Leute Luft haben und nicht nur verwalten, sondern auch gestalten können". So sollen auch die Öffnungszeiten des Rathauses bürgerfreundlicher gestaltet werden.

Eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen wartet in näherer und teils auch etwas weiter entfernt gelegener Zukunft darauf, dass sie von Oliver Berthold und seinem Rathausteam bewältigt werden. An erster Stelle nennt der Bürgermeister dabei die Sanierung der Wasserversorgung und des Abwassersystems. "Das ist ein ’Muss’ in den nächsten Jahren".

Auch mit der Verwendung des alten Schulgebäudes in Ersheim wird man sich befassen müssen. Denn das im Eigentum des Kreises Bergstraße befindliche Objekt liegt schon lange brach. Es könnte aber nach Bertholds Vorstellungen gut genutzt werden. "Für Hirschhorn könnte man damit was gestalten, falls es bezahlbar ist".

Eine Neukonzeption soll’s für den Friedhof geben. Und die "Nachverdichtung" hat sich Berthold im Wahlkampf auf die Fahnen geschrieben. Er ist erfreut darüber, dass einige noch vor kurzem leer stehende Hallen von deren Eigentümern mittlerweile wieder selbst genutzt werden. "Die Wirtschaft hier entwickelt sich positiv". Damit man sehe, "was in diesem Bereich in den nächsten Jahren auf uns zukommt", mache er monatlich zwei bis drei Firmenbesuche.

Schließlich wünscht sich Berthold mehr Einwohner. Durch Neubauprojekte am Michelberg und Sanierungsvorhaben in der Altstadt könne man "vielleicht etwas dazu gewinnen". Denn mehr Bürger trügen nicht nur zur Belebung der Stadt bei, sondern bedeuteten durch entsprechend höhere Zuweisungen auch bares Geld für die Stadtkasse.

Eberbacher Flüchtlingsschicksale - Teil 5: "Gib ein Lächeln, und es kommt ein Lächeln zurück"

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Eberbach. (vis/fhs) Aus der Umfrageaktion der Eberbacher Jusos unter Flüchtlingen stellen wir heute einen weiteren Gesprächspartner vor: Edam Mutabi (Name von der Redaktion geändert).

In einem 15 Quadratmeter kleinen Zimmer in einer Sammelunterkunft für Flüchtlinge wohnt Edam Mutabi mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter. Mutabi füllt einen kargen und tristen Gemeinschaftsraum des ehemaligen Schwesternwohnheims mit 30 Jahren besonderer Lebenserfahrungen. Eine davon ist die Flucht aus Syrien nach Deutschland 2015.

Mutabi stammt aus Ar-Raqqa im Nordosten Syriens. Dort unterhielt die wohlhabende Familie 180 Hektar Land mit 15.000 Olivenbäumen und etlichen Weinstöcken.

Sein Vater, ehemals Politiker, und die Geschwister befinden sich mittlerweile im sichereren Damaskus.

Eine Rückkehr in das Heimatgebiet ist unmöglich, da der IS ab 2013 Gewalt über die Region, die Stadt und auch die Olivenbäume ausübte - und damit über die komplette Existenzgrundlage der Mutabis.

Zuletzt war Edam Mutabi nach Ausbruch des Krieges beim syrischen Wasserministerium in Ar-Raqqa angestellt. Das IS-Regime habe die Bevölkerung auf extremste Weise unterdrückt und exzessiv Gewalt angewandt. Mädchen ab fünf Jahren mussten Kopftuch tragen. Wer nicht regelmäßig beten ging, sei mit dem Tode bedroht worden. Immer wiederkehrende, plötzliche Luftangriffe auf die Stadt machten das Gebiet zur Kriegszone.

Seit einem nächtlichen Bombenabwurf konnte die kleine Tochter nur noch mit Licht in der Nähe der Eltern schlafen.

Erst in den vergangenen Monaten in Deutschland habe sich der Schlaf der Kleinen normalisiert. Die zunehmende Gewalt in ihrer Heimatstadt veranlasste die drei Personen zählende Familie zur Flucht, für die sie alles aufgab, was sie besaß. Eine Flucht innerhalb Syriens hätte nicht funktioniert, da der IS keine Reisen innerhalb des Landes duldete. Insbesondere seiner Frau wäre keine Reise gestattet gewesen, sagt Edam Mutabi.

Der Alternativplan sah zunächst eine 200 Kilometer lange Autofahrt an die türkische Grenze vor, die sie aufgrund der schwierigen Bedingungen erst nach 15 Tagen erreichten. Es folgte die Überfahrt für 3000 Euro nach Griechenland, dann kam der Landweg über Mazedonien, Serbien, Kroatien, Ungarn und Österreich.

Die zurückgelegten Zug- und Busfahrten kosteten die Mutabis mehrere hundert Euro. Von den österreichischen Behörden wurden sie nach Deutschland gebracht und kamen letztlich nach Mannheim. Am 10. November 2015 wurden die Mutabis Eberbach zugewiesen.

Neben den Nachrichten und Bildern der "Willkommenskultur" war es der allgemein gute Ruf Deutschlands in Bildung, Sicherheit und bei Industrieprodukten, weshalb sie Deutschland als Zielland angegeben hatten.

"Gib ein Lächeln, und es kommt ein Lächeln zurück." Nach dieser Devise lebt Mutabi.

Die Eberbacher begegneten der plötzlich hier aufgeschlagenen Familie freundlich und hilfsbereit. Beim großen Unwetter 2016 bot Edam Mutabi Eberbachern seine Hilfe an. Diese Gegenseitigkeit sei für ihn der erste Schritt, um der deutschen Gesellschaft etwas zurückzugeben, in deren Schuld er stehe.

Wichtig sei, dass man sich hier an Regeln und Gesetze halte. Inzwischen fühlt Edam Mutabi, Eberbach sei sein Zuhause: die vielen Schulen, die Sportanlagen, die Natur, das Schwimmbad, die Ruhe und die Nähe zu größeren Städten seien für die Familie mit der kleinen Tochter optimal. Nur die Steigungen bereiteten ihm beim Laufen Probleme, sagt Edam Mutabi lachend. Als Nächstes will Mutabi seine Deutschkenntnisse verbessern, so dass er anfangen kann zu arbeiten oder sich weiterzubilden. Er sagt, die Universität Konstanz habe ihm nach Vorlage seiner Studiennachweise aus Syrien angeboten, einen Masterabschluss zu machen.

Zunächst muss Edam Mutabi jedoch arbeiten, um finanziell unabhängig von Sozialleistungen zu werden. Seine Familie in Rüsselsheim könne er daher nur in der sprachschulfreien Zeit besuchen.

Sicher ist für ihn, dass er Syrien wieder aufbauen werde, auch wenn er in Deutschland seine zweite Heimat sehe. Edam Mutabi sagt, dass er das Gleiche auch für Deutschland machen würde. "Auch wenn ich hoffe, dass das nie nötig sein wird."

Circus Solero gastiert in Eberbach: Kamele und Ziegen statt Löwen und Tiger

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Eberbach. (ewa) Von morgen an bis zum 1. Mai gastiert der Circus Solero in Eberbach. Gestern waren die Mitglieder noch mit dem Aufbau beschäftigt. Ganz oben - und das im wahrsten Sinne des Wortes - Juniorchefin Corina Renz, die auf dem Zirkusdach die Zeltbahnen miteinander verzurrt. "Diese Arbeit mache ich immer selbst", sagt sie. Alle anderen Mitglieder der Zirkuscrew hätten Höhenangst und wagten sich nicht da hinauf. Ihr mache das nichts aus, Schwindel sei ihr als Trapezkünstlerin fremd. Aber das ist nicht die einzige Aufgabe, die die zierliche und wendige junge Frau in dem Familienunternehmen zu erledigen hat.

Als Juniorchefin ist sie vor allem auch für die Organisation zuständig: Dazu gehört es, im Vorfeld sich mit der Verwaltung des jeweiligen Auftrittsortes abzusprechen, Genehmigungen einzuholen, Plakate aufzuhängen, den Kartenverkauf zu managen, den Transfer der gesamten Zirkusstadt von einem Auftrittsort zum anderen zu organisieren und jedes Mal das Zelt auf- und danach wieder abzubauen. Zwischendurch müssen die Tiere versorgt, und wenn möglich für sie Freigehege auf dem Gelände um das Zelt herum errichten werden.

Der Circus Solero zeigt in seiner Show Ziegen, Ponys, größere Pferde und Kamele. Alle sind irgendwie ins Programm eingebaut. Auf Löwen und Tiger verzichten wir gern, erklärt Renz.

Alle elf Mitglieder, darunter ihre drei Kinder zwischen sieben und 15 Jahren, gestalten nicht nur das bunt gemixte Programm mit, sondern erledigen auch alle anderen anfallenden Arbeiten. Zirkuskünstler, so Renz, sei schlicht ein Beruf, bei dem man Alleskönner, also auch technisch begabt sein müsse. "Wir machen alles mit Herzblut", sagt sie. Das spürten die Besucher und kämen deshalb gern.

Neben der bereits erwähnten Trapezshow und den Tiernummern wird etwa ein Wildwestvergnügen mit Lasso drehen und Messer werfen geboten. Besonders beliebt seien die beiden Clowns Beppo und Banane. Auch die jüngste Tochter Jolina ist schon fest ins Programm mit eingebunden. Und sie hat Freude daran. Man spürt, dass in ihr echtes Artistenblut fließt, wenn sie zum Beispiel mit ihrem Vater zusammen gewagte Balanceakte auf dessen Händen zeigt. Wie ihre Geschwister muss sie auch schon zur Schule gehen. Das bedeutet, dass sie an dem jeweiligen Aufführungsort am Unterricht in der örtlichen Schule teilnehmen. Daneben werden sie aber auch noch von sogenannten Bereichslehrern vor Ort unterrichtet. Wenn das nicht geht, stehen sie auf jeden Fall mit ihm in ständiger Verbindung. Er sorgt für ein eigenes, spezielles Unterrichtsprogramm und -material und organisiert auch notwendige Prüfungen.

Info: Fünf Tage gastiert der Circus Solero in der Au. Vorstellungen sind von Donnerstag bis Samstag jeweils um 17 Uhr, am Sonntag und Montag bereits um 14 Uhr. Donnerstag ist Familientag, da dürfen auch die Erwachsenen zum Kinderpreis die Aufführung erleben.


Kooperation evangelischer Kirchengemeinden: Gegenseitige Visitationen in Hirschhorn und Michelstadt

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Von Hajo Eckert

Hirschhorn. Fast leere Gottesdienste, Schwund an Kirchenmitgliedern, Abkehr von christlichen Glaubensinhalten stellen Ortspfarrer vor Herausforderungen. "Der Gottesdienst und die Art, Gottesdienst zu feiern, bleiben eine Baustelle. Jede Kirchengemeinde muss ihre Antwort finden. Es gibt keine pauschale Lösung", so Jörg Awischus, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Hirschhorn. Im Interview erklärt er: "Einzelne Kirchengemeinden können sich auf diesem Weg durch Visitation unterstützen." Nach der Visitation in Hirschhorn durch eine Michelstadter Kommission erfolgte ein Gegenbesuch der Hirschhorner dort. Im August soll auf einem Gemeindefest in Michelstadt diese Kooperation nochmals vertieft werden.

Ist die evangelische Kirche noch Volkskirche oder schon im Wandel?

"Eine Volkskirche repräsentiert einen großen Bevölkerungsanteil. Schwindet dieser Anteil, verliert sie den Volkskirchencharakter. Heute gehören der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland noch ca. 20 Millionen Menschen an.

Jetzt befindet sich die Kirche in einem großen Veränderungsprozess. Es ist schwer zu sagen, wohin dieser Prozess führen wird. Was sich derzeit in der Kirche abspielt, ist auch als Spiegelbild der Gesellschaft zu sehen. Die christliche Kirche verändert sich seit 2000 Jahren, und wir werden es auch diesmal hinbekommen."

Was macht diesen Wandel aus, worin liegen die Ursachen?

"Das frühere kirchliche Leben, das über viele Generationen gleich war, ändert sich. Wir haben keine homogene Kirchengemeinde mehr. Die Erwartungen an Kirche und Gottesdienst sind mittlerweile sehr unterschiedlich. Die Kirche und der Gottesdienst spannen sich zwischen extremen Polen, die nicht unter einen Hut zu bringen sind. Die Einen wollen weg von den bedrängenden Alltagsthemen, suchen Abstand. Andere streben nach Ruhe, Sammlung und Orientierung; suchen Erbauung. Dann gibt es den fröhlichen, extrovertierten Gottesdienst, andererseits die meditativen Formen. Die Kerngemeinde, die traditionelle Gottesdienste bevorzugt und besucht, ist meist aufgeschlossen gegenüber neuen Formen."

Welchen Einfluss haben die jüngeren Generationen auf diesen Wandel?

"Die junge Generation lässt sich kaum durch das Angebot der Kirche ansprechen. Das Interesse an Religion läuft teilweise an der Kirche vorbei. Themen sind in diesem Zusammenhang: Ersatzreligion, Pseudoreligiosität, oder eine Spiritualität außerhalb kirchlicher Gemeinschaften. Nehmen wir als Beispiel die Extremsportler: Base-Jumper kurz vor dem Absprung, die bewusste Wahrnehmung der Grenze zwischen Leben und Tod. Sie machen eine fast ekstatische Erfahrung. Das hat eine transzendentale, fast religiöse Qualität ohne Kirchenbezug. In der heutigen Zeit existiert die Sehnsucht der Menschen, eigene Grenzen zu finden und zu überschreiten. Oft geht es dabei um Selbsterkenntnis und Selbstfindung."

Der Gottesdienst ist die bedeutende Berührungsfläche zwischen Kirche und Gläubigen. Hat er eine Zukunft?

"Die Bedeutung der Kirche darf nicht auf die Frage beschränkt sein: wie wird der Gottesdienst am Sonntag besucht? Dann müsste man eine katastrophale Bilanz ziehen. Die Besuchszahlen gehen konsequent und stetig zurück. Ein Großteil der Kirchenmitglieder fühlt sich nicht mehr angesprochen. Das Lebensgefühl hat sich verändert. Am Sonntag möchte die jüngere Generation Zeit für sich und sich nicht fest verplanen. Sie will den Tag mit der Familie und Freunden verbringen, und die Seele baumeln lassen."

Was tut die Kirche, um die Leute wieder in den Gottesdienst zu bringen?

"Damit haben wir ein Problem. Und es gibt keine pauschale Lösung. Hier ist jede einzelne Kirchengemeinde gefordert, eine passende Botschaft an die Gläubigen zu finden, die den Gang durch die Kirchenpforte attraktiv macht".

Welche Lösungswege sehen Sie für die Gemeinde Hirschhorn?

"Es gibt viele Lösungsansätze, aber nicht den einen richtigen Weg. In Hirschhorn liegt unser derzeitiger Ansatz im Try-and-Error-Prinzip. Immer gut ist Musik im Gottesdienst. Protestantische Spiritualität drückt sich in Musik aus, in klassischer oder moderner. In Hirschhorn hat man den Konzert-Gottesdienst ausprobiert und eine gute Resonanz erfahren."

Wie verstärken die demografischen Gegebenheiten den Schrumpfungsprozess der Volkskirche?

"Der Traditionsabbruch in der Kirche und beim Gottesdienstbesuch wird deutlich. Ein wesentlicher Anteil der Gottesdienstbesucher sind alte Menschen. Der Gottesdienst stellt ein Ritual in deren Wochenablauf dar. Die jüngeren Generationen erfahren dieses Ritual nicht mehr. Da sich die Alten langsam von uns verabschieden, verändert und verkleinert sich die Gottesdienstgemeinde stetig. Irgendwann ist die Kirche leer, wenn keine Antwort darauf gefunden wird".

Ist die Kirche/die Kirchengemeinde zu sehr in sich versunken, zu wenig offen, zu wenig nach außen gerichtet?

"Wenn sich eine Gruppe gefährdet sieht, hat sie die Tendenz, sich zu verschließen, nach innen zu richten und abzuschotten. Wie vor 2000 Jahren bei Jesus, als die neue christlichen Lehre entstand, und einer äußeren Bedrohung ausgesetzt war. Heute ist es in manchen Punkten ähnlich. Der Blick geht nach innen. Richtiger wäre eigentlich, den Blick nach außen zu richten, um zu retten, was zu retten ist. Wenn die Kirchen eine geschlossenen Gesellschaft herausbilden, werden sie von Leuten abgelehnt, die nicht dazu gehören. Außenstehende fühlen sich ausgeschlossen. Statt einladend zu wirken, strömen diese Gruppen etwas Ausladendes aus."

Wie ist dazu die Situation in Hirschhorn?

"Der Kirchenvorstand überprüft dies gerade, um solchen Tendenzen entgegen zu wirken. Die Kirche muss sich öffnen; die Menschen sollen sich mit der Kirche verbunden fühlen. Eine Bindung an die Kirche drückt sich nur durch die Teilnahme an kirchlichen Veranstaltungen aus. Die Herausforderung dabei ist die Art und Weise, wie heutzutage die Menschen sich mit der Kirche verbunden fühlen können. Das ist nicht wertend gemeint. Aber die traditionellen Angebote greifen nicht mehr. Die Frage an uns selbst gerichtet lautet: wollen wir so weiter machen? Oder wie finden wir für Hirschhorn eine Lösung, die Zukunft hat?

Der Kirchenvorstand hat den Prozess angestoßen und entwickelt ein Konzept für die zukünftige Arbeit der Kirchengemeinde. Derzeit sind zehn bis 40 Mitglieder involviert. Bei der Konzeptentwicklung spielt auch der Gottesdienst eine Rolle. Ferner geht es darum: wie kommen wir in Kontakt mit Menschen, die sich mit der Kirche verbunden fühlen, aber im kirchlichen Leben nicht erscheinen."

Welche Bereiche überdenkt man noch bei diesem neuen Konzept?

"Es geht auch um den kirchlichen Gebäudebestand in Hirschhorn. Die Kernfrage ist: kann man sich diesen Bestand noch leisten? Die Kirchengemeinde erhält eine Kirchensteuerzuweisung und muss damit die Kosten bestreiten. In den 1960er Jahren gab es ein üppiges Kirchensteueraufkommen. In diesen Jahren entstand in Deutschland ein großer Gebäudebestand der Kirchen. Der muss jetzt zurückgefahren werden. Die Unterhaltskosten sind hoch und die Mittel nicht mehr da. Sollen die noch verfügbaren Mittel in den Gebäudeunterhalt fließen, oder sinnvoller verwendet werden?"

Findet die Kirche einen neuen Weg in die Zukunft?

"Die Kirche ist in einer Übergangsphase. Dabei sollte sie nicht in einen oberflächlichen Aktivismus verfallen; sondern sich in Gelassenheit üben. Die Kirche wird eine Form finden, um auf die gesellschaftlichen Veränderungen zu antworten. Es wird noch einige Zeit brauchen, den Weg zu finden. Wichtig ist: gegenüber resignativen Tendenzen angehen, nicht dass die Kirche in eine depressive Stimmung abdriftet."

Info: Am Sonntag, 27. August, sind die Hirschhorner Protestanten eingeladen zum Gemeindefest der Michelstadter evangelischen Stadtkirchengemeinde. Dabei soll nochmals der beiden Visitationen gedacht werden.

Gemeinderat Eberbach: Spielplätze kommen auf den Prüfstand

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Von Martina Birkelbach

Eberbach. Um die Spielplätze im Stadtgebiet geht es in der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag, 27. April. Zum einen soll der Spielplatz "Itterstraße" aufgegeben werden. Zum anderen würde das Bauamt zur weiteren Spielplatzplanung für das Stadtgebiet gerne eine Beteiligung der Öffentlichkeit durchführen und die eingegangenen Stellungnahmen dann wieder dem Gemeinderat vorlegen.

Laut Beschlussantrag unterhält die Stadt Eberbach im Stadtgebiet und in den Ortssteilen insgesamt 22 Spielplätze sowie fünf Spielstationen und acht Bolzplätze. Die Spielplätze werden wöchentlich auf Gefahrenquellen hin überprüft; vierteljährlich werden die Geräte genauer unter die Lupe genommen. Zudem führen speziell geschulte Fachkräfte des städtischen Bauhofs "Jahreshauptinspektionen" durch.

"Die demografische Entwicklung, das veränderte Spiel- und Freizeitverhalten sowie die Haushaltslage der Stadt Eberbach" haben die Verwaltung dazu veranlasst, tätig zu werden. Ziel sei es, die vorhandenen Flächen zu optimieren und gegebenenfalls weiter bestehende Spielplätze in ihrem Angebot zu erweitern. Bei der endgültigen Herstellung des Baugebietes "Schafacker" werde zudem ein neuer Spielplatz angelegt.

Eine Teilfläche weiter als Spielplatz betreiben möchte die Verwaltung auf dem Grundstück "Alte Dielbacher Straße/Holdergrund". Der Spielplatz werde aktuell nur von wenigen Kindern bespielt, jedoch gebe es in unmittelbarer Nähe keine weiteren Spielplätze. Die Unterhaltungskosten für den Spielplatz betragen rund 11.000 Euro jährlich.

Aktuell liegt der Verwaltung eine Anfrage für eine Teilfläche zum Erwerb und zur Nutzung als Baufläche vor; die Verwaltung würde bei Teilung des Grundstückes in eine bauliche und eine Spielplatznutzung, die Herstellung einer neuen Spielanlage mit "deutlich erhöhtem Spielwert" anstreben. Die geschätzten Kosten dafür: etwa 29.400 Euro.

Der Spielplatz auf dem Grundstück "Von-Göler-Weg" (Unterhaltungskosten etwa 8000 Euro jährlich) werde von Kindern schon seit längerer Zeit nicht mehr angenommen. Die Verwaltung sieht keinen Bedarf für die langfristige Erhaltung. Durch den Rückbau des Spielplatzes könnten Kosten eingespart werden. "Zukünftige Investitionen sollten daher im Bereich anderer Spielplätze konzentriert werden."

Vorgesehen ist, die Fläche stillzulegen und den Bereich als öffentliche Grünanlage den Bürgern zur Verfügung zu stellen. Die Verwaltung will das Grundstück nicht veräußern, damit auf Bedarfsänderungen in der Zukunft reagiert werden kann. Auf dem Grundstück könnte ein Einzel- oder Doppelhaus gebaut werden.

Aufgrund der geringen Grundstücksbreite als Spielfläche "nicht optimal geeignet" sei der Spielplatz auf dem Grundstück "Hohenstaufenstraße/Burgweg" (rund 7700 Euro jährlich Unterhaltungskosten, anstehende Kosten für Erneuerungen rund 4000 Euro in den nächsten Jahren).

Zudem sei eine Unterhaltung des Platzes nur mit erheblichem Aufwand möglich, da der Platz nicht mit Transportfahrzeugen befahrbar ist. Die Versorgungsfunktion der Kinder in dem Bereich übernehme der gut ausgestattete Spielplatz in der "Burghälde", der nicht weit entfernt ist. Bei einem Rückbau des Spielplatzes sieht die Verwaltung ebenfalls Kostenersparnisse und Übertragungen der Investitionen auf andere Spielplätze. Der Spielplatz soll laut Planungsempfehlung trotzdem nicht aufgegeben werden.

Das Grundstück auf dem Spielplatz "Itterstraße" befindet sich nicht im Eigentum der Stadt. Zwischen Eigentümer und Stadt besteht ein "Gestattungsvertrag" über die Nutzung als Spielplatzfläche. Nun hat der Eigentümer "konkrete Verkaufsabsichten" bekundet. Laut Verwaltung wird der Spielplatz "sehr häufig durch vandalistisch handelnde Personen aufgesucht und muss teilweise täglich durch die Servicebetriebe gereinigt werden."

Außerdem würden sehr häufig Sachbeschädigungen an den Geräten repariert und es gebe oft heftige Verunreinigungen durch Glasscherben. Zudem werden "Pfosten angesägt, Seile zerschnitten und die Spielbereiche mit Müll und Flaschen belagert". Die Unterhaltungskosten für die Fläche betragen rund 7400 Euro jährlich; in den nächsten Jahren fallen Investitionen von rund 9000 Euro an. Laut Verwaltung stehen nach Absprache mit dem Eigentümer nun drei Alternativen für die weitere Vorgehensweise im Raum.

Nach der ersten Variante kauft die Verwaltung den hinteren Teil des Grundstücks für die Neuanlage eines Spielplatzes und einen zusätzlichen Teil für die Zuwegung zu den hinteren Bahngleisen. Variante zwei sieht nur den Kauf des hinteren Teils vor, dafür mit einer Sicherung im Grundbuch des Geh- und Fahrtrechts auf dem Grundstück. In der von der Verwaltung beantragten Variante drei werden "keine Kaufverhandlungen" aufgenommen und der bestehende Vertrag aufgehoben. Auf eine Spielplatznutzung wird verzichtet und ein Wegerecht zugunsten der Stadt gesichert.

Die Verwaltung schlägt nun vor, im Rahmen einer einmonatigen Auslegungsfrist, der Öffentlichkeit die Gelegenheit zu geben, sich zu den öffentlichen Spielplätzen zu äußern. Während dieser Frist können Anregungen und Bedenken geäußert werden, bevor der Gemeinderat endgültige Entscheidungen trifft. Eine Planung für Neckarwimmersbach sowie die Ortsteile soll in einem weiteren Schritt erarbeitet werden.

Verein Stiftung Altersheim: Weitere Bauverzögerung beim Eberbacher Dr.-Schmeißer-Stift

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Eberbach. (fhs) Bei der ordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins Stiftung Altersheim Eberbach hörten 88 der 425 Vereinsmitglieder den Sachstand der Planungen. Vereinsvorsitzender Peter Reichert und Architekt Christoph Weidner unterbreiteten den Mitgliedern einen Vorstandsvorschlag. Danach sollen sie das Ergebnis weiterer eingeholter Kostenvoranschläge zu den Abbrucharbeiten abwarten. Gleichzeitig will der Vorstand bereits etwa zwei Drittel des kompletten Neubauvorhabens so ausschreiben, dass anhand der Gebote eine gewisse Kostensicherheit auch bei den Folgegewerken absehbar ist. Dies soll nun so geschehen.

Vertagt wurde Entscheidung über eine Vergabeermächtigung für den Vereinsvorstand. In der Einladung zur Mitgliederversammlung war vorgeschlagen worden, es dem DSS-Vorstand zuzugestehen, dass er künftig selbstständig ohne Versammlungsbeschluss zuvor Gewerke gemäß des weiteren Bauvorschritts selbstständig vergeben kann. Dies soll nun bei einer weiteren Mitgliederversammlung im Herbst - voraussichtlich im September - entschieden werden.

Bei der Mitgliederversammlung gab es auch deutliche Kritik am Vorstand, er habe bei dem 6-Millionen-Euro-Vorhaben auf das Prinzip Hoffnung gesetzt und absehbar verloren. Dem widersprach Vorsitzender Reichert emotional mit Nachdruck: Die Entwicklung der Baukonjunktur habe weder der Planer noch der Vorstand vor einem halben Jahr so nicht absehen können. Es gehe nun darum, in der aktuellen Situation einen kühlen klaren Kopf zu bewahren und das Vorhaben nicht zu gefährden, indem man auf die aktuellen Umstände falsch reagiere.

Schönbrunn-Haag: Erweiterung des Kindergartens geht es voran

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Schönbrunn-Haag. (MD) Mit Auftragsvergaben für die Erweiterung des Kindergartens in Haag sowie mehreren privaten Baugesuchen befasste sich am Montag der Ausschuss für Bau, Technik und Umwelt. Den Zuschlag für die Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsinstallationsarbeiten erhielt die Firma Keil aus Aglasterhausen, die dafür knapp 15.400 Euro fordert. Ein weiterer Bieter lag rund 6000 Euro über der Summe, zwei andere Firmen hatten auf die Abgabe eines Angebots verzichtet. In der Kostenkalkulation waren die Arbeiten mit 20.000 Euro bewertet worden.

Die Schönbrunner Firma Lietzmann soll für 11.700 Euro die Elektroinstallation in dem Gebäude vornehmen. Der nächste Bieter lag um 2000 Euro über diesem Betrag, ein weiterer zur Teilnahme aufgeforderter Elektrobetrieb hatte kein Angebot eingeeicht. Bei diesem Gewerk war man in der Kalkulation von rund 15.000 Euro ausgegangen.

In der Schwanheimer Höhenstraße will ein Ehepaar sein bestehendes Wohnhaus aufstocken, das Gremium stimmte zu. Kenntnis nahm man vom beabsichtigten Neubau einer Stellplatzüberdachung in der Schönbrunner Altersberggasse. Keine Einwände gab’s grundsätzlich zum beabsichtigten Wohnhausneubau einer auswärtigen Firma in Schwanheim. Lediglich die Anordnung des Hauses auf dem Flurstück missfiel, so dass dieses Gebäude nun entlang der Baufluchtlinie an der Eberbacher Straße entstehen soll.

Das Missfallen eines Bürgers rief die bereits durchgeführte Aufstockung einer Grenzgarage in Moosbrunn hervor. Gleichwohl billigte das Gremium im Nachhinein den Antrag.

Die Verkehrssituation in der Schwanheimer Straße kurz vor der Abfahrt zum neuen Feuerwehrhaus am Kreisel wurde in der Sitzung thematisiert. Wegen der dort beengten Straßenverhältnisse wurde bereits mehrfach über die Einrichtung eines zumindest einseitigen Parkverbots nachgedacht, von der Verkehrskommission jedoch stets abgelehnt.

Angeregt wurde, die Geschwindigkeitsanzeigetafel, die seit Monaten im Bereich der Schönbrunner Ortseinfahrt aus Richtung Allemühl kommend platziert ist, auch mal am Ortsausgang in Richtung Moosbrunn zu montieren. Allerdings will die Verwaltung erst noch drei bis vier Monate am derzeitigen Standort Messwerte erhalten, damit solide Aussagen zum Fahrverhalten möglich sind. Dann könne man dem Vorschlag gerne folgen.

Die Schönbrunn bereisende Verkehrskommission will auch die Situation rund um den Moosbrunner Kindergarten in der Sonnenhalde in Augenschein nehmen. Denn dort gab’s in jüngster Zeit wegen "wilden" Parkens Beschwerden, ein Müllauto konnte unlängst nicht durchkommen.

Keine Einwände gab’s zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans des Gemeindeverwaltungsverbands Waibstadt, zu dem auch das an die Schönbrunner Gemarkung angrenzende Reichartshausen gehört. Belange der Windkraft betreffen dieses Verfahren nicht.

Bürgerversammlung in Rockenau: Baugebiet "Im Sand", Kräutergarten und 30er-Zone

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Eberbach-Rockenau. (MD) Die gewünschte Erweiterung des Baugebiets "Im Sand", eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in der Ortsdurchfahrt, die Krautgärten am Neckar sowie die Kanalsanierung der Mühlbergstraße waren Hauptthemen der Bürgerversammlung in Rockenau, zu der am Dienstag Bürgermeister Peter Reichert eingeladen hatte. Mitgebracht hatte das Stadtoberhaupt auch Hauptamtsleiterin Anke Steck, Stadtbaumeister Steffen Koch sowie Stadtwerkeleiter Günter Haag. Gut 20 Bürger begrüßten Reichert und Ortsvorsteher Hans Leistner zum einstündigen Rundgang, der zunächst an die Krautgärten in Richtung Schleuse führte. Dort gibt es rund hundert meist kleine Parzellen, die Leistner schon seit Jahren ordnen möchte. "Rund die Hälfte haben wir", sagte Leistner und meinte damit seine Bemühungen, die Grundstücke ins Eigentum der Stadt zu bringen. Den Rest, der vor allem den nicht zum Verkauf bereiten Eigentümern gehört, will man laut Steffen Koch ordnen und zusammenlegen, damit diese Stücke besser verpachtet werden können.

Schon lange wird in Rockenau der Wunsch gehegt, das Neubaugebiet "Im Sand" in Richtung Seniorenstift unterhalb des Sportplatzes zu erweitern. Denn immer wieder träten junge Familien mit Bauwunsch an den Ortschaftsrat heran, erläuterte Leistner. Entsprechende Pläne zur Änderung des Flächennutzungsplans und Arrondierung des Gebietes gab’s bereits vor über zehn Jahren. Doch die Erweiterungspläne wurden immer wieder vom Regierungspräsidium Karlsruhe abgelehnt. Zuletzt 2012, wie Peter Reichert berichtete. Denn die Karlsruher Behörde forciere Innen- vor Außenentwicklung einer Kommune und vertrete den Standpunkt, dass es in Rockenau noch genügend freie Bauplätze gebe. Doch die seien in privater Hand, die Eigentümer wollten die Flächen oft nicht hergeben, weswegen man auch mit ihnen nochmals das Gespräch suchen werde. Mit zwei von dreien hat Leistner schon gesprochen, "die geben nichts her".

Bis 2025 steht die Sanierung der Mühlbergstraße inklusive Kanal auf der Agenda der Stadt. Allerdings gebe es auch in anderen Teilen der Stadt stark sanierungsbedürftige Abwasserleitungen, erinnerte Steffen Koch. Reichert wies darauf hin, dass für die Sanierung der Straße dann auch Erschließungsbeiträge anfallen werden. Mit dem Gesamtkomplex werde sich der Gemeinderat in seiner Klausurtagung Ende der Woche befassen.

Bei der anschließenden Versammlung im Mannschaftsraum der Feuerwehr gesellten sich noch weitere Bürger hinzu. Nachdem Peter Reichert allgemeine Daten zur Stadt genannt hatte, wurde das Thema "Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt" diskutiert. Die Beschränkung gilt bereits an einigen Stellen. Dort kann wegen der Enge aber ohnehin nicht schneller gefahren werden. Bereits 1989 sei der erste Antrag auf generelle Begrenzung in der Ortsdurchfahrt gestellt worden, rief Leistner in Erinnerung. Peter Reichert konnte allerdings wenig Hoffnung auf Abhilfe machen. Denn nach der geltenden Gesetzeslage betrage die Geschwindigkeit in Ortsdurchfahrten nun mal 50 Stundenkilometer. Gleichwohl könne man einen erneuten Versuch starten.

Seit über einem Jahr tut sich am ehemaligen Bürogebäude der Firma Schmelzer nichts. Das kleine Gebäude wollte der neue auswärtige Eigentümer eigentlich zu einem Ferienhaus umbauen, das Dach wurde bereits abgerissen. Seither herrscht Stillstand auf der Baustelle, weshalb Klaus Eiermann eine "Bauruine" befürchtete. Der Eigentümer hat Leistner zufolge zugesagt, sich bis Ende April bei der Stadt zu äußern. Falls dies nicht geschieht, will ihn das Bauamt nächste Woche kontaktieren.

Andreas Peters fragte nach der Aufwertung des Spielplatzes bei den Krautgärten, Uli Zimmermann bat um Sanierung eines maroden Wegstücks vom Sportheim ins Dorf. Timo Woldrich beschwerte sich, dass viele Radfahrer zwischen Rockenau und Eberbach nicht den Radweg nutzten und deshalb häufig Autofahrer in Schwierigkeiten brächten.

Eberbacher Frühling 2017: Vielfältiges Programm Ende Mai

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Von Martina Birkelbach

Eberbach. Zweieinhalb Tage Party in der gesamten Altstadt, unter anderem mit 30 Livemusikbands der unterschiedlichsten Sparten, zehn Verkaufsständen, Kinderflohmarkt, Jongleur, verkaufsoffenem Sonntag und einer "Sportstation" (siehe Artikel unten): Der 38. Eberbacher Frühling präsentiert sich mit kunterbuntem Programm von Freitag, 26., bis Sonntag, 28. Mai. "Vor allem sind wieder zahlreiche Vereine und Gruppierungen mit dabei", freuen sich Bürgermeister Peter Reichert und die Organisatoren Tobias Soldner und Bernhard Walter von der Kultur-Tourismus-Stadtinformation.

Los geht’s am Freitag um 18.30 Uhr auf dem Alten Markt mit dem Frühlingsliedersingen und der Katholischen Pfarrkapelle; bei Regen wird die Eröffnung ins Foyer der Stadthalle verlegt. Gegen 19.30 Uhr findet der Fassbieranstich mit Bürgermeister Peter Reichert auf dem Leopoldsplatz statt. Auf dem Alten Markt spielen abends die "Blues-Station-Ramblers", auf dem Leopoldsplatz "Mind da Gap" und auf dem Neuen Markt die "Rockefellers". Das Duo "Sonnenklar" musiziert bereits ab 16 Uhr an der Ecke Bahnhof-/Friedrichstraße und ab 17 Uhr hat der Kulturverein Depot 15/7 ein facettenreiches Programm auf dem Lindenplatz organisiert. Es treten auf: "Lillies große Liebe", "King Lux", "Wind and the Waler", "Hensho", "Tony Humphries", "Die Wohnzimmertouristen" und "DJ Mr. F."

Wo es gerade passt und gefällt sind die "Red Hot Dixie Devils" zu hören (auch am Samstagabend). Ansonsten gibt’s ab 18.30 Uhr Klamauk, Theater und Artistik sowie gegen 22 Uhr eine Feuershow an der Ecke Bahnhof-/ Brühlstraße.

Ab 13.30 Uhr bieten am Samstag "Nachwuchsunternehmer" in der Altstadt beim Kinder-Flohmarkt ihre Waren an. Ab 12 Uhr lädt die Katholische Kantorei zu Kaffee und Kuchen ins Pfarrheim in der Feuergrabengasse ein (auch am Sonntag) . Museum, Küferei-Museum und Zinnfigurenkabinett öffnen am Nachmittag die Pforten. In der Bahnhofstraße Ost startet um 11 Uhr das "Kinder Ritterturnier (auch am Sonntag) und von 15 bis 18 Uhr bietet "Klick Klack" Spiele im Ephratahof an (Sonntag von 14 bis 17 Uhr). Depot 15/7 liefert auch samstags ab 15 Uhr ein buntes Musikprogramm mit "Flying Drumstick", "Captn Catfish & Mrs Nicky", " exBird", "John Bury Me", "61 inch", "The Ikarus Effekt" und dazwischen einer lässigen "Jam".

Auf dem Alten Markt gibt’s die "Lustgartenspatzen" und erstmals auf dem Neuen Markt "Steampowered Aeroplane" zu hören. "Inflagranti" rocken ab 20 Uhr auf dem Leopoldsplatz.

Der Sonntag startet mit Frühschoppen: Es gibt Blasmusik der "Kleinen Egerländer" auf dem Leopoldsplatz, auf dem Neuen Markt spielen die "Gaiberger Musikanten" und auf dem Alten Markt die Katholische Pfarrkapelle. Das Duo "Sonnenklar" gibt es wieder auf der Bühne Ecke Bahnhof-/Friedrichstraße zu sehen und zu hören.

Neben den Museen öffnet sonntags auch das Naturpark-Zentrum im Thalheim’schen Haus von 13 bis 18 Uhr seine Pforten. Auf dem Lindenplatz startet ab 14 Uhr die "Schulband-Session" mit "Wrs of Pop" der Werkrealschule Eberbach, "School of Rock" der Merian-Schule in Epfenbach und "ETS goes Rock" der Elsenztalschule Bammental. Das Projekt steht unter der Leitung von Thorsten Diehm, Ekkehart Bock, Johannes Solf und Dieter Uhrig.

Ab 16 Uhr präsentieren die Fußballer der SG Rockenau und die Narren der KG Kuckuck auf dem neuen Markt ein abwechslungsreiches Sonntagsprogramm. Mit dabei sind: Die Tanzabteilung des SV Moosbrunn mit "24 Feet" und den "Zumba Kids", die Palestra Zumba-Gruppe, die Tanzschule "Tängo" aus Mosbach und die Kuckuckseier. Wieder dabei: Ein Workout auf einem Trampolin mit dem Namen "World Jumping Program".

Zudem lädt die Eberbacher Werbegemeinschaft von 12.30 bis 17.30 Uhr zum verkaufsoffenen Sonntag ein. Eberbacher Geschäfte bieten Spezialitäten und Sonderangebote an. Im gesamten Stadtgebiet präsentieren sich verschiedene Vereine, Firmen und Gruppierungen.

Kriminalstatistik 2016: Heddesbach ist die sicherste Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis

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Eberbach. (mabi) Beim Polizeirevier Eberbach wurden 2016 insgesamt 770 Straftaten polizeilich registriert. Laut Revierleiter Gerd Lipponer, seinem Stellvertreter Klaus Großkinsky und dem Sachbearbeiter Vorbeugung Bernd Grimm, die am Mittwoch die Kriminalstatistik 2016 für ihren Zuständigkeitsbereich vorstellten, entfallen 727 Straftaten auf Eberbach, 37 Straftaten auf die Gemeinde Schönbrunn und sechs auf die Gemeinde Heddesbach. Im Vergleich zu den Zahlen des Rhein-Neckar-Kreises liegen Schönbrunn und Heddesbach "ganz deutlich unter dem Durchschnittswert", im Gegensatz zum Bereich der Stadt Eberbach; hier liegt die Häufigkeitszahl über dem Durchschnitt des Rhein-Neckar-Kreises.

Im Vergleich zum Jahr 2015 haben die Straftaten um 4,19 Prozent zugenommen. 410 Tatverdächtige wurden ermittelt; 25,4 Prozent der Tatverdächtigen waren unter 21 Jahre und der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen wird mit 36,59 Prozent ausgewiesen. Körperverletzungsdelikte habe auf 103 Fälle zugenommen, Diebstahlsdelikte um 24,5 Prozent auf 254 Fälle. Bei Ladendiebstählen gibt es einen Anstieg auf 78 Fälle, bei Wohnungseinbrüchen einen Rückgang auf drei Fälle.

Auch die Anzahl von Kraftfahrzeugaufbrüchen ist auf 21 Fälle angestiegen, ebenso die Fahrraddiebstähle auf 26 Fälle. Bei Vermögens- und Fälschungsdelikten gibt es einen Rückgang auf 98 Fälle, ebenso gibt es weniger Sachbeschädigungen (115). Auf 65 Fälle gestiegen sind die Rauschgiftdelikte und bei der Straßenkriminalität wurden 166 Fälle registriert.


Eberbacher Frühling: Am Wochenende wird’s so richtig sportlich

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Von Martina Birkelbach

Eberbach. "Früher musste man die Kinder vom Fußball reinziehen, heute muss man sie dazu rausziehen", sagt Wolfgang Alexander Paes aus Wuppertal, Geschäftsführer der "Sportstation". "Vier bis fünf Stunden täglich sitzen Kinder und Jugendliche am Computer. Und warum? Weil das Belohnungszentrum aktiviert wird. Wenn ich Freude an etwas habe, lerne ich leicht." An der "Sportstation" können laut Paes Kinder, Jugendliche und Erwachsene spielen wie am Computer, aber sich gleichzeitig auch dabei bewegen. "Das Spiel kann süchtig machen", so der Geschäftsführer lachend.

Am Ende eines jeden Spiels bekommt man einen Ausdruck mit genauen Analysen und Ergebnissen. So können auch die persönlichen Rekorde festgestellt werden. Die "Playstationen des Sports" mit Laser, Kamera, Drucker und Software können gekauft oder gemietet werden; Paes betreibt das Unternehmen seit zwölf Jahren und ist ständig am Weiterentwickeln. Die Trainingseinheiten werden von Experten konzipiert, der maximale Trainingeffekt durch Videoauswertungen der einzelnen Laufsequenzen erreicht.

Die Stadt Eberbach und die Sparkasse Neckartal-Odenwald präsentieren die "Sportstation" beim Eberbacher Frühling. Am Samstag, 27., und Sonntag, 28. Mai, jeweils zwischen 11 und 18 Uhr, kann jeder Besucher kostenlos mitmachen. Die Parcours für das Bewegungsspiel sind an beiden Tagen in der Friedrichstraße aufgebaut. Bei starkem Regen wird die Veranstaltung in die Stadthalle verlegt. Die Teilnehmer erwarten gleich zwei Herausforderungen.

Beim sogenannten "10-Sekunden-Spiel" muss ein Parcours von zehn Metern in exakt zehn Sekunden durchlaufen werden. Mitmachen kann jeder, es gibt keine Altersbegrenzung. Wer die zehn Sekunden exakt erreicht, kann beim Finale in Rust eine Reise im Wert von 4000 Euro gewinnen. Beim "Superdribbler" sind dann die Ballkünstler gefragt. Bei diesem bundesweiten Wettkampf geht es darum, mit einem Fußball die Pylonen in möglichst kurzer Zeit zu umrunden. Die Schnellsten ihrer Altersklasse werden im Eberbacher Stadtfinale, am Sonntag ab 16 Uhr, ermittelt und dürfen dann, mit zwei Begleitpersonen, zur Endausscheidung von "Deutschland sucht den Superdribbler" am 1. Dezember in den Europapark in Rust reisen. Den Siegern in Rust winkt eine komplette Markenausrüstung in ihrer Sportart. Rekordhalter ist übrigens Lionel Messi.

Teilnehmen können alle Altersklassen; von den Bambini bis zu den Senioren. Laut Veranstalter wäre es toll, wenn sich ganze Mannschaften zusammenfinden, die daran teilnehmen. An dem Wochenende sind die Parcours in 30 Minutenabstände unterteilt, Wunschzeiten werden gerne reserviert.

Um jederzeit im Bilde zu sein, wo man gerade in der Rangliste der beiden Wettbewerbe steht, kann man unter www.sportstation.fit die kostenlose App herunterladen. Auf dieser Internetseite gibt es auch weitere Informationen zur Sportstation.

Bei der Vorstellung der "Sportstation" im Rathaus ging es beim "10-Sekunden-Spiel" bereits richtig zur Sache. Nicht nur Bürgermeister Peter Reichert sowie Tobias Soldner und Bernhard Walter (Kultur-Tourismus-Stadtinformation), sondern auch der Regionaldirektor der Sparkasse Neckartal-Odenwald, Karlheinz Emig, waren äußerst eifrig bei der Sache. Allerdings konnte bislang keiner die Bestzeit von Hauptamtsleiterin Anke Steck überbieten, die bereits vor einiger Zeit das Gerät getestet hat.

Fi Info: Anmeldungen für die "Superdribbler" nimmt die Kultur-Tourismus-Stadtinformation bis Mittwoch, 24. Mai, unter Telefon (0 62 71) 87.241 entgegen.

Schulsozialarbeit in Schönbrunn: Braucht man sie oder braucht man sie nicht?

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Von Jutta Biener-Drews

Schönbrunn. Wahr ist, das Gemeindeparlament hat Einigungen schon mit größerer Überzeugung erzielt. Wahr ist aber auch, dass man sich in Sachen Schulsozialarbeit trotz der geballten Skepsis im Raum letztendlich doch zusammengerauft hat. Vorläufig. Denn eine Entscheidung darüber, ob und in welchem Umfang sich die Gemeinde die versuchsweise für ein Schuljahr eingeführte Schulsozialarbeit dauerhaft leisten will, fällt erst in der Junisitzung. Am Mittwoch war nach einer Laufzeit von sieben Monaten zunächst einmal Evaluierung angesagt. Mit Berichten von Alexander Bartmann, der seit Oktober vier Stunden pro Woche als Sozialarbeiter an der Schönbrunner Grundschule tätig ist, und von Rektor Karlfried Schicht. Bartmann lieferte, Schicht improvisierte. Beide sahen sich letztlich aber außerstande, eine belastbare Antwort auf die Kernfrage aus der Ratsrunde zu finden: Ist Schulsozialarbeit an der kleinen Dorfschule wirklich notwendig oder (teurer) Luxus?

In seinem Arbeitsbericht holte der Eberbacher Sozialpädagoge Alexander Bartmann weit genug aus, um die Aufgaben von Schulsozialarbeit im Allgemeinen von den speziellen "Herausforderungen" an der Grundschule Bildungswerkstatt (BWS) zu unterscheiden - so, wie er sie in seinen bislang 110 Arbeitsstunden kennengelernt hat. Denn das, was gemeinhin mit Schulsozialarbeit verbunden wird - Brennpunktarbeit, Mobbing-, Gewalt- und Suchtproblematik - belastet die BWS nicht. Vielmehr habe er es hier mit unter Schülern heute weitverbreiteten Problemen wie Unruhe, Nervosität und Ablenkbarkeit, Schlagen und Treten als Mittel der Begegnung, fein- und grobmotorischen Schwächen, Ängsten und Verunsicherung und einem "Wollen, aber nicht wissen wie" in Bezug aufs Lernen, auf Begegnung, Freunde und Zugehörigkeit zu tun. Hier gehe es vor allem darum, präventiv tätig zu werden. Als Schulsozialarbeiter sieht Bartmann seine Adressaten bei Schülern, Lehrern, Eltern und der Gemeinde; er ist in der Unterrichtsassistenz aktiv, im Kommunikationstraining, darin, die Schüler zum Umgang mit Konflikten zu befähigen und in der Elternberatung. Was sich die Gemeindevertreter eigentlich als Entscheidungshilfe erhofft hatten: einen konkreten Beleg dafür, dass Bedarf an Schulsozialarbeit besteht, etwas Erkenn- und Messbares, blieb Bartmann schuldig. Zugunsten des tagesaktuellen Einsatzes im Sozialraum Schule habe er auf eine Fallstatistik verzichtet, sagte er zur Begründung. An einem Beispiel aus der Praxis machte Bartmann stattdessen deutlich, auf welche Weise es ihm möglich sei, junge Menschen an der Schönbrunner Schule in ihrer Entwicklung zu fördern. Denn wo wie in der jahrgangsgemischten BWS "so viel Eigensteuerung von den Schülern gefragt ist, bedarf es durchaus der Unterstützung". Durch Schulsozialarbeit, betonte Bartmann, "ist diese kleine Schule so, wie Schule sein könnte".

Jürgen Dinkeldein (Freie Wähler), Ingo Kreuzer und Karin Koch (beide CDU) war dies für ihre Entscheidungsfindung zu wenig. Schon allein deshalb, weil die Gemeinde für den Posten an der BWS mit mehreren tausend Euro im Jahr selber aufkommen muss. "Ein Förderbedarf", stellte Karin Koch erneut fest, "besteht nämlich nicht". Bürgermeister Jan Frey, der den Einsatz Bartmanns grundsätzlich befürwortet - "Schule ist heute nicht mehr so, wie sie vor 30 oder 40 Jahren einmal war" - bat nun auch Rektor Schicht um eine Stellungnahme. "Es gibt heute keine Schule, die das nicht bräuchte angesichts dessen, wie Kinder aus den Kindergärten in die Schule kommen", äußerte sich Schicht und lobte die Tätigkeit Bartmanns als "formidabel, wunderbar und kompetent". Vielleicht sind ja Probleme gar nicht erst aufgebrochen, weil "eine Person mehr da ist, die sehr professionell vorgeht", gab der Schulleiter zu bedenken. Ob Schulsozialarbeit an der BWS notwendig ist? "Das weiß ich nicht. Es war der Wunsch des Kollegiums". Ob es denn zum Beispiel erhöhtes Konfliktpotenzial an der Schönbrunner Schule gebe? hakte Alexander Wäsch (FW) auf der Suche nach klaren Ansagen nach. Bartmann bejahte. Doch sei es nicht seine Aufgabe, "Kindern die Konflikte vom Hals zu schaffen", sondern ihnen den Umgang damit beizubringen.

Keinen Grund, den Einsatz Bartmanns als Luxus abzutun, sahen Sascha Babovic und Dr. Daniela Schroeder (beide FW). Schroeder erinnerte daran, dass es davor "ständig massive Probleme an der Schule gegeben hat und Kinder wegen Mobbing abgewandert sind". Jetzt sei davon keine Rede mehr. "Das ist für mich etwas Messbares!"

Kriminalstatistik 2016: Heddesbach ist noch sicherer als Eberbach

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Von Martina Birkelbach

Eberbach. Wer sicherer leben will, sollte nach Heddesbach oder Schönbrunn ziehen. Heddesbach ist die sicherste Gemeinde im gesamten Rhein-Neckar-Kreis, gefolgt von Schönbrunn. Im vergangenen Jahr wurden in Heddesbach lediglich vier Diebstähle und zwei Sachbeschädigungen registriert.

In Schönbrunn wurden 37 Straftaten polizeilich aufgenommen; im Vergleich zum Vorjahr (29) liegt diese Zunahme vor allem im Bereich der Sachbeschädigungen. Der Leiter des Eberbacher Polizeireviers Gerd Lipponer, sein Stellvertreter Klaus Großkinsky und der "Sachbearbeiter Vorbeugung" Bernd Grimm stellten am Mittwoch die Kriminalstatistik 2016 für ihren Zuständigkeitsbereich vor. Insgesamt wurden beim Polizeirevier Eberbach im vergangenen Jahr 770 Straftaten registriert, davon 727 in Eberbach.

Insgesamt konnten im vergangenen Jahr 410 Tatverdächtige ermittelt werden; 298 waren männlich, 112 weiblich. 104 Tatverdächtige zählen zu den sogenannten Jungtätern und waren zur Tatzeit unter 21 Jahre alt. Im Bereich des Polizeipräsidiums (PP) Mannheim beträgt der Anteil der Jungtäter 22,2 Prozent.

Der Anteil "nichtdeutscher Tatverdächtiger" - also allen Bürgern, die keinen deutschen Pass haben - im Revierbereich beträgt 150 (36,6 Prozent), im Bereich des PP Mannheim sind 45,3 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen keine Deutsche.

Für den Bereich der Stadt Eberbach beträgt der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen 144 (139 im Jahr 2015). Nach Abzug aller Straftatbestände aus dem Aufenthalts- und Asylrecht wurden im Jahr 2016 durch 141 (131) Nichtdeutsche 197 (122) Straftaten mit Tatort Eberbach begangen. Laut Lipponer und Großkinsky sind darunter 61 Flüchtlinge (60) - das sind 31 Prozent - die 68 (47) Straftaten begangen haben. Insgesamt wurden in Eberbach 727 (703) Straftaten registriert. Nichtdeutsche stellen demnach 21 Prozent der Tatverdächtigen und begehen 27 Prozent der für Eberbach registrierten Straftaten.

> Körperverletzungs- und Rohheitsdelikte: Bei den Rohheitsdelikten (u.a. Raub, Nötigung, Bedrohung) gibt es eine Zunahme von 35 Prozent auf 131 (97) Fälle. Bei den Körperverletzungsdelikten gibt es ebenfalls eine starke Zunahme auf 103 (65) Fälle; davon konnten 97 aufgeklärt werden. Dabei waren 46 (31) nichtdeutsche Tatverdächtige, darunter 25 (4) Flüchtlinge. Großkinsky: "Bei Konflikten mit Beteiligung von Flüchtlingen wurde festgestellt, dass diese meist unter Flüchtlingen in den Unterkünften ausgetragen werden." Insgesamt wurden 29 Delikte im familiären Bereich bzw. in Paarbeziehungen ausgetragen. Angriffe auf Passanten im öffentlichen Raum ohne konkrete Motivlage wurden lediglich sechs Fälle ausgewiesen; meist konnte das Opfer den Täter benennen. Lipponer und Großkinsky sind sich einig: "Dass man in Eberbach nachts durch einen Unbekannten niedergeschlagen wird, gibt’s eigentlich nicht."

> Straßenkriminalität: 166 (139) Delikte wurden 2016 gezählt; Zunahme 19,4 Prozent. Dazu zählen vorrangig 73 (85) Sachbeschädigungen, 57 (36) Diebstahldelikte und zwölf (zehn) Körperverletzungsdelikte. Insgesamt wurden zehn Fälle des Taschendiebstahls angezeigt; die Diebstähle fanden fast ausschließlich in Geschäften statt. Außerdem kam es im Dezember 2016 zu zwei Raubüberfällen in der Eberbacher Altstadt. Zur Bekämpfung der Straßenkriminalität setzen die Eberbacher Polizisten neben Streifenfahrten auf Fußstreifen im Stadtgebiet, von denen 2016 insgesamt 385 gelaufen wurden. Für die jährlich wiederkehrenden Events gibt es "taktische Sicherheitskonzepte".

> Diebstahlsdelikte: Die Zahlen stiegen 2016 auf 254 Fälle (204) an. Dabei wurden 192 (154) einfache und 62 (50) schwere Diebstähle registriert. Insgesamt betrug die Aufklärungsquote 43,3 Prozent (35,8). Die Diebstahlsdelikte verteilen sich wie folgt:

Ladendiebstahl/Diebstahl aus Verkaufsraum: Anstieg auf 89 Fälle (54); 79 dieser Fälle konnten geklärt werden. Allerdings ist die Dunkelziffer nach Schätzungen des Einzelhandels erfahrungsgemäß sehr hoch. Insgesamt konnten 79 Tatverdächtige, darunter 32 Nichtdeutsche, davon ein Flüchtling ermittelt werden.

Trickdiebstahl: Dreimal waren wieder Trickdiebe bei Senioren unterwegs. Ein Fall konnte geklärt werden. Fahrraddiebstahl: 26 gestohlene Fahrräder wurden zur Anzeige gebracht.

Wohnungseinbruch: Nach wie vor lebt es sich im Revierbereich Eberbach in den eigenen vier Wänden sehr sicher. Es gab nur drei (8) Einbrüche. Im Rhein-Neckar-Kreis waren es 1246.

Schwere Diebstähle aus Gaststätten, Firmen, Büros und Geschäftsräumen: Insgesamt kam es zu elf Einbrüchen (9) in Geschäftsräumen.

Diebstahl von und aus Kfz: Im Jahr 2016 kam es zu einem Kfz-Diebstahl und einer so genannten unbefugten Ingebrauchnahme.

Raubstraftaten: sechs Fälle wurden gezählt, darunter vier räuberische Erpressungen - drei wurden aufgeklärt.

> Vermögens- und Fälschungsdelikte: Die Zahl ist auf 98 Fälle (149) gesunken.

> Rauschgiftkriminalität: Landesweit ist seit Jahren eine ansteigende Tendenz zu erkennen. Auch im Bereich des Polizeireviers Eberbach kam es zu einem Anstieg auf 65 Fälle (52). Bei 36 Fällen handelte es sich bei der Droge um Cannabis. Ein Heranwachsender und drei Erwachsene wurden mit der Droge Crystal Meth erwischt. In zehn Fällen wurde Amphetamin und Methamphetamin besessen. In zehn Fällen ermittelte die Polizei wegen Drogenhandels. Zu den ermittelten Tatverdächtigen zählen zwölf Jugendliche, elf Heranwachsende, 20 Erwachsene, sieben Nichtdeutsche, darunter keine Flüchtlinge. Es gibt eine Projektgruppe Rauschgift sowie Drogenprävention an den Schulen.

> Sexualdelikte: Sechs angezeigte Sexualdelikte, darunter ein Fall der sexuellen Nötigung unter Eheleuten, vier Fälle des sexuellen Missbrauchs (einer Kinder) und eine sexuelle Beleidigung. In zwei Fällen wurde der Kontakt zu den Kindern über Smartphone bzw. Facebook hergestellt. Speziell bezüglich dieser Gefahren beim Umgang mit digitalen Medien wird an den Eberbacher Schulen in den Klassen 5 bis 7 Präventionsarbeit betrieben.

> Gewalt gegen Polizeibeamte: Es kam zu vier (6) Widerstandsdelikten gegen einschreitende Polizeibeamte. Bei allen Fällen blieben die angegriffenen Polizeibeamten unverletzt.

Gemeinderat Schönbrunn: Schönbrunn nimmt 200.000-Euro-Darlehen auf

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Von Jutta Biener-Drews

Schönbrunn. Ein neues Kommunaldarlehen, der Kanalneubau in der Schönblickstraße, Satzungsänderungen im Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar und anderes mehr beschäftigten den Gemeinderat in der im Feuerwehrhaus abgehaltenen Sitzung am Mittwoch.

Die Rücklagen der Gemeinde, so Bürgermeister Jan Frey, reichen zur Finanzierung der laufenden Maßnahmen nicht aus. Um sie zu stemmen - unter anderem die Kindergarten-Erweiterung in Haag -, wird jetzt ein Darlehen über 200.000 Euro bei der L-Bank aufgenommen. Das Angebot aus dem Infrastrukturprogramm des Landes ist am günstigsten bei einer zehnjährigen Laufzeit mit Zinsfestschreibung auf 0,15 Prozent und einer jährlichen Tilgung von fünf Prozent der Summe, rechnete Kämmerer Karlheinz Wagner vor. Einwände aus dem Gremium, angesichts des jetzt noch wirksamen Zinstiefs die Laufzeit auf zwanzig Jahre zu erhöhen, konnten sich nicht durchsetzen. Der Verwaltungsvorschlag wurde bei einer Gegenstimme gebilligt.

Der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar, dem Schönbrunn zusammen mit allen anderen Kreis-Kommunen angehört, hat im Zuge der Aufstellung seines neuen Wirtschaftsplans diverse Änderungen seiner Satzung angeregt. Der Kreistag hat dem bereits zugestimmt, der Schönbrunner Rat tat es jetzt. Es handelt sich dabei um redaktionelle, zum Teil aus steuerrechtlichen Gründen notwendige Änderungen. Ein Nebenaspekt ist die Form der öffentlichen Verbands-Bekanntmachungen, die künftig nicht mehr über die Presse, sondern nur noch übers Internet publik werden. Ausgaben von bislang 20.000 Euro will sich der Verband auf diese Weise ersparen.

Spenden in Höhe von 6825 Euro durfte die Gemeinde im vorigen Jahr unter anderem für die Feuerwehr, die Grundschule und die Kindergärten in Empfang nehmen. Die erforderliche Billing des Gemeindeparlaments erfolgte einmütig.

Um ein Jahr verzögert hat sich der Ausbau der K 4108 in Allemühl, im Zuge dessen die Kanalisation in der Schönblickstraße erneuert werden soll. Das Abwasser der Grundstücke wird bislang über den Hauptsammler im Tal abgeleitet. Da es für einen Kanalneubau keine Fördermittel gibt, hat die Gemeinde als förderfähige Alternative die hydraulische Aufdimensionierung dieses Hauptsammlers geprüft. Die Kosten dafür würden allerdings die Kosten für den damit verbundenen Straßenneubau übersteigen. Infolgedessen können für einen Neubau in der Schönblickstraße nun doch die Fördertöpfe angezapft werden. Dies soll noch 2017 geschehen. Zur Auftragsabwicklung hat der Gemeinderat jetzt einen Ingenieurvertrag mit einem Mosbacher Büro mit Honorarkosten von 12.100 Euro abgeschlossen.

Eine reine Formsache war die Aufhebung der öffentlich-rechtlichen Schulvereinbarung mit der Stadt Eberbach. Sie diente dazu, Plätze für Schönbrunner Kinder in der ehemaligen Eberbacher Hauptschule mit Werkrealschule sicherzustellen. Da es inzwischen keine festen Schulbezirke mehr gibt und die Werkrealschule sich derzeit in eine Gemeinschaftsschule verwandelt, war die Vereinbarung gegenstandslos geworden.

In nicht öffentlicher Sitzung beschlossen wurde die Bepflanzung der Außenanlage des neuen Feuerwehrhauses. Die Verwaltung gab dazu jetzt bekannt, dass unter naturschutzrechtlichen Vorgaben in den Pflanzbeeten eine Regiosaat-Wildsamenmischung angesät und die Böschung mit Bodendeckern bepflanzt wird. Im Herbst werden dann die Bäume gepflanzt.

Bürgermeister Frey informierte auch über die zur Verfügung stehenden Notunterkünfte für Flüchtlinge und Obdachlose. Von sieben gemeindeeigenen Wohnungen sind demnach sechs im Moment belegt, die nächste Belegung stehe an. Außerdem wurde eine private Wohnung in Haag angemietet, die ebenfalls bewohnt ist.

Beim Teilflächennutzungsplan Windenergie geht es laut Frey jetzt ins Beteiligungsverfahren. Ab 15. Mai soll der Plan im Blick auf die frühzeitige Bürgerbeteiligung sechs Wochen lang öffentlich ausliegen.

Eberbacher Gemeinderat: Jetzt geht’s voran mit dem Feuerwehrhaus

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Von Martina Birkelbach

Eberbach. Massive Mängel am Gebäude, Platzprobleme und hygienische Mängel: Jetzt geht es endlich voran mit der Sanierung des Feuerwehrgerätehauses aus dem Jahr 1970. Wenn es auch in der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag wegen eines komplizierten juristischen Änderungsantrags der AGL zeitweise nicht so richtig voran ging, und bissig gestritten wurde: Der Grundsatzbeschluss für die Sanierung und den Umbau wurde mehrheitlich gefasst.

Als ersten Schritt wurde die Verwaltung beauftragt, einen geeigneten Architekten für die Planung und Durchführung der Baumaßnahmen zu suchen. Die Ausschreibung erfolgt europaweit; der Vorschlag soll dann wieder dem Gemeinderat zur abschließenden Entscheidung vorgelegt werden. Voraussichtlich wird das im Oktober sein.

Die Auswahl des Architekten erfolgt nach einem "Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb". Das Verfahren ist sehr umfangreich und zeitraubend. Wegen des voraussichtlichen Investitionsvolumens von etwa 4,5 Millionen Euro und der geschätzten Höhe des Architektenhonorars von rund 600.000 Euro ist das Verfahren aber so gesetzlich vorgeschrieben (wir berichteten).

Alle Fraktionen waren sich einig, dass eine Sanierung absolut notwendig ist. Auch die AGL war dafür. Allerdings äußerte Lothar Jost Bedenken am Verfahren. Er stellte ausführlich einen sehr juristisch ausgeführten Änderungsantrag, der den Auftrag eingrenzen sollte. "Jetzt muss ich mal den Rat fragen, ob das irgendjemand verstanden hat", sagte Bürgermeister Peter Reichert, nachdem Jost seine längeren Ausführungen beendet hatte. Reichert wies außerdem darauf hin, dass solche Anträge vorher einzureichen sind - und dass alles schon vorberaten wurde. Rolf Schick (SPD): "Nur das vorgegebene Verfahrung bringt uns auf den Weg. Wir sollten so schnell wie möglich zustimmen."

Peter Wessely (Freie Wähler): "Es wäre sinnvoll gewesen, man hätte den Änderungsantrag vorher gehabt. Das war sehr umfangreich. Wir wollen das Thema vom Tisch und sind für eine Abstimmung." Karl Braun (CDU): "Wir sind auch dafür, dass es weitergeht. Irgendwann müssen wir in die Pötte kommen."

Wohl der einzige, der den Antrag der AGL komplett verstanden hatte, war Dr. Martin-Peter Oertel, Leiter des Rechtsamtes. Da die Vorbereitungen alle "von langer Hand geplant" waren, sah er den Änderungsantrag als "Zumutung" an.

Peter Stumpf (AGL) verwies darauf, dass der gestellte Antrag kein "Neuland" gewesen sei, sondern "in mindestens zwei Ausschusssitzungen schon Thema war". Zudem halte er die "emotionalen Reaktionen für unangebracht".

Nun konnte auch Reichert nicht mehr an sich halten: "Neuland habe ich nicht gesagt und da gehe ich jetzt nicht drauf ein. Ich habe nur gesagt, dass mich der Antrag überfordert." Peter Stumpf behaarte: "Bitte nehmen Sie das Neuland zurück". Reichert: "Ich habe den Antrag mit der Begründung nicht kapiert". Außerdem sei alles geklärt und juristisch geprüft.

Dem Antrag auf "Ende der Debatte" von zeitgleich mehreren Gemeinderäten wurde zugestimmt, der Änderungsantrag wurde abgelehnt.

Dem Verwaltungsvorschlag stimmten dann mit zwei Gegenstimmen von Jost und Peter Stumpf sowie der Enthaltung von Fraktionskollege Christian Kaiser alle anderen zu.

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