Eberbach. (MD) Heftig umstritten war vor über einem Jahr die Ansiedlung eines Metallbaubetriebes auf dem Gelände der ehemaligen Gaststätte Kühler Krug. Anwohner schlossen sich zusammen und protestierten dagegen. Schließlich versagte auch das Landratsamt die Genehmigung. Die neuen Eigentümer schwenkten in andere Richtung um und richteten in den oberen Räumen acht Wohnungen für Asylbewerber ein. Mittlerweile leben dort nach Angaben von Silke Hartmann, Pressesprecherin des Rhein-Neckar-Kreises, 25 Menschen. Das Kellergeschoss war als Raum für ehrenamtliches Engagement und Abstellplatz geplant.
Dagegen regte sich Anfang Dezember 2015 in der Sitzung des Eberbacher Bau- und Umweltausschusses, der sich mit dem Antrag zu befassen hatte, teils heftiger Widerstand. Denn, so argumentierte vor allem Lothar Jost (AGL), im Keller "wohne" die streng geschützte Äskulapnatter. Die dürfe man auch nicht umsetzen. Dies wurde als Hinweis von der Stadtverwaltung auch an die Untere Naturschutzbehörde des Rhein-Neckar-Kreises weitergeleitet. Die artenschutzrechtlichen Bedenken habe man laut Hartmann mittlerweile ausräumen können. Allerdings unter Auflagen. So müsse bis zur zur dauerhaften Sicherung des Lebensraums der Nattern mittels Bauzaun ein Teil des Areals für Menschen unzugänglich gemacht werden. Außerdem seien die Bewohner der Unterkunft über den strengen Schutzstatus der dort vorkommenden Reptilien aufzuklären. Und schließlich seien von den Eigentümern über einen Zeitraum von fünf Jahren "Monitoring-Berichte", also eine Überwachung der Artenschutzmaßnahmen, bei der Unteren Naturschutzbehörde "jeweils unaufgefordert vorzulegen".