Von Marcus Deschner
Eberbach. In feierlichem Rahmen sind am Mittwochabend 87 Abiturienten des Hohenstaufen-Gymnasiums verabschiedet worden. Der Gesamt-Notendurchschnitt lag bei 2,4. Mirjam Enger (1,1) und Laura Polzer (1,2) schnitten am besten ab.
Schulleiterin Anja Katzner griff nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste durch ihre Stellvertreterin Anne Schmehling das Motto der diesjährigen Abiturienten "A HSG original series - nach zwölf Staffeln abgesetzt" auf. "Die Serie in Eigenproduktion" spiele in einer Kleinstadt, zeige das wahre Schulleben und besteche durch ihre Authentizität.
Die zwölf Staffeln, die jeweils ein Schuljahr umfassten, spielten zumeist "im klassisch nostalgischen Flair eines Siebzigerjahre-Schulgebäudes", blieb Katzner beim Thema. Einzigartig an der Serie sei die fabelhafte Besetzung der jungen Protagonisten, "unserer Heldinnen und Helden".
Man sehe bei der Handlung auch alterstypische Probleme wie den täglichen Kampf mit den Hausaufgaben, Liebeskummer und Zukunftsängste. Doch würden auch all die schönen Seiten gezeigt, die einem das Gefühl vermittelten, dass die Welt in Ordnung gebracht werden könne.
"Schließlich kommt es in Staffel zwölf zu einem dramatischen Höhepunkt, der Abiturprüfung", bog Katzner auf die Zielgerade ein. Und nun flimmere am Tag der Verabschiedung die letzte Folge auf die Endgeräte der Zuschauer. Damit ende eine Ära, die viele in ihren Bann gezogen habe. Die Hauptdarsteller führten ab jetzt selbst Regie.
"Heute ist der Tag, an dem mein Leben beginnt. Heute werde ich ein Weltbürger. Heute werde ich erwachsen" zitierte Katzner aus der Serie "Greys Anatomy" und bat die Schüler, "mutig, zuversichtlich und aktiv daran zu arbeiten, ihr Leben zu gestalten".
Die jungen Menschen sollten ihre Begabungen und Talente entfalten, ihre Individualität behalten, aber offen sein für neue Begegnungen. "Möge jeder von Ihnen sein persönliches ‚Happy End’ finden", wünschte sie und dankte namens des Kollegiums "für die gemeinsame Produktionszeit".
HSG-Lehrer Tobias Gerber blickte "aus der Sicht des Fachlehrers" auf die Schulzeit der Abiturienten zurück. Jetzt sei Platz für neue, spannende Abschnitte im Leben. "Hochachtung vor dem Leistungsnachweis, den Ihr mit eurem Abitur zweifelsfrei abgelegt habt", brachte Bürgermeister Peter Reichert zum Ausdruck. Auf das nun erreichte Zwischenziel dürften alle stolz sein.
Reichert: "Die große weite Welt steht Euch offen". Denn noch nie in der Geschichte des Landes seien die Möglichkeiten bei der Berufswahl so breit gefächert gewesen. Reichert empfahl den Abiturienten, "Euren weiteren Lebensweg mutig zu gehen, Möglichkeiten zu prüfen und zuversichtlich zu entscheiden". Falls nicht alles glatt laufe, dürfe man ruhig den Mut haben, umzukehren und einen neuen Weg einzuschlagen.
"Wir sind Stolz auf Euch", lobte Stefahnie Robens für die Eltern. Man habe besonders in den letzten Wochen "mitgefiebert", teile jetzt gerne die Erleichterung und feiere mit dem Nachwuchs.
Den langen Weg bis zum Abi fassten die Absolventen Jonathan Menges und Jana Konrad zusammen und sprachen "außerordentlichen Dank an die Regisseure" in Gestalt der Lehrer aus. Herzlichen Dank der SMV gab’s von Rebecca Creß und Fabienne Maier für Schülersprecherin Mirjam Enger.
Mit Edward Elgars "Pomp and Circumstance" war die Feier traditionell vom Schulorchester unter Leitung von Anja Kretzschmar und Dirigentin Felicia Metternich begonnen worden. Der Kammerchor unterhielt mit "Adiemus" von Karl Jenkins, und der Stufenchor beendete den offiziellen Teil mit "Viva la vida".