Von Jutta Biener-Drews
Eberbach. Verteilt auf drei Jahre, will die Stadt bis 2022 sieben ihrer wichtigsten Bushaltestellen barrierefrei umbauen und dafür über 331.000 Euro in die Hand nehmen. Laut Stadtbaumeister Steffen Koch ein ambitioniertes Unterfangen, denn in Fördertöpfe langen kann die Stadt dafür nicht.
Und weil nach gesetzgeberischen Vorgaben bis dahin eigentlich sämtliche ÖPNV-Haltestellen behindertengerecht ausgestattet sein müssten, wird sich der Umbau angesichts von um die hundert Haltestellen im Linienverkehr auch in den Folgejahren fortsetzen. Im Gemeinderat am Donnerstag lag die Entwurfsplanung für die priorisierten Busstopps vor.
Ein Beschluss wurde dazu allerdings nicht gefasst. Denn der Rat sah in wichtigen Punkten noch Klärungsbedarf.
Im Zusammenhang mit der Haltestelle an der Stadthalle, die 2020 in Angriff genommen werden soll, entspann sich eine Diskussion darüber, ob der Zebrastreifen von der Einmündung der Friedrichstraße zur Stadthalle hin verlegt werden sollte oder nicht. Das Ordnungsamt strebt die Verlegung laut Rainer Menges schon seit Jahren an, weil erstens die meisten Fußgänger die Fahrbahn an der Stadthalle querten und zweitens der Zebrastreifen da, wo er jetzt ist, unübersichtlich und deshalb ein Sicherheitsrisiko sei. "Wir haben viele Hinweise auf riskante Situationen und Beinahunfälle".
Ebenfalls für eine Verlegung sprachen sich Peter Stumpf (AGL) und Bürgermeister Peter Reichert aus. Ihr Argument: Der Übergang an der Friedrichstraße führe nirgendwohin, nur in die Neckaranlage. Dagegen plädierten Rolf Schieck (SPD), Karl Braun (CDU) und Peter Wessely (Freie Wähler) für eine Beibehaltung an der jetzigen Stelle.
Für Schieck würde eine Verlegung die Gefahr sogar so steigern, weil "die Leute dann auch ohne Überweg an der gewohnten Stelle rüberlaufen würden".
Wessely sieht auch den Bereich an der Stadthallen-Ausfahrt durchaus kritisch - mehr noch als vorn an der Kurve, "wo die Autos sowieso Schritttempo fahren". Und wer von den Parkplätzen am Neckar oder aus der Anlage komme, steuere direkt auf diesen Überweg zu. Weiteren Klärungsbedarf erkannte das Gremium bezüglich eines fehlenden Zebrastreifens an den Jahnplatz-Haltestellen, wo der Umbau in diesem Jahr beginnen soll. Erklärung des Ordnungsamts: Der für die L 524 zuständige Landkreis verweigere hier bislang aufgrund zu geringer Fußgängerzahlen eine Querungshilfe. Außerdem in Bezug auf die Priorisierung der Haltepunkte Schiller- und Schwanheimer Straße entlang der Schwanheimer Straße. Am stärksten frequentiert sei in diesem Bereich doch der Stopp am Brunnen, Einmündung Scheffelstraße, befanden SPD und AGL.