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Hirschhorn: Wehrsanierung geht in die nächste Verlängerung

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Hirschhorn. (jbd) Die mittlere Wehrwalze am Hirschhorner Stauwehr will einfach nicht fertig werden. Im Zuge ihrer Sanierung musste jetzt das Arbeitsschiff "Reiher" mit einer 15-köpfigen Besatzung in die "Perle des Neckartals" kommen, um ein weiteres Mal den Revisionsverschluss an der Walze einzubauen. Mit Hilfe dieses Revisionsverschlusses lässt sich während der Bauarbeiten der Wasserabfluss an der Stauanlage drosseln. Ein Vorgang, der beim letzten Mal zur Bildung großflächiger Schwemmgutinseln an dieser Stelle geführt hatte, die erst Anfang November aufwendig beseitigt worden waren. Gestern und heute war das Team vor Ort. Laut Uwe Müller, Außenbezirksleiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) Eberbach, gehört auch eine Tauchergruppe dazu.

Vor genau einem Jahr wurden die Sanierungsarbeiten am mittleren Wehrverschluss in Angriff genommen - mit dem Ziel, sie nach sechs Monaten, also im Oktober 2016, abzuschließen. Einer ersten zweimonatigen Verlängerung bis Dezember folgt nun diese weitere in 2017, die Müller zeitlich auf vier Monate taxiert. Der neue Fertigstellungstermin rückt damit in den Sommermonat Juli. Nach Auskunft Müllers ließ sich die Ertüchtigung der 80 Jahre alten stählernen Wehrwalze bislang nicht abschließen. Sie wurde abgebrochen. Inzwischen sei die Erneuerung des Korrosionsschutzes aber fast beendet. Was jetzt noch fehlt, sind Müller zufolge die Stahlbauarbeiten zur Feinregulierung des Wasserstands.


Eberbach: CDU-Antrag zur Windkraft auf dem Hebert

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Eberbach. (MD) Ungerecht behandelt fühlte sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung AGL-Fraktionssprecher Peter Stumpf. "Die Diskussionskultur in diesem Gremium ist höchst enttäuschend", monierte er in einer "persönlichen Erklärung" zum Ende der Sitzung. So sei über die von den Alternativgrünen gestellten Anträge "inhaltlich" nicht diskutiert worden. Stumpf spielte damit auf die Vergabe der Jagdpacht für das Revier Itterberg sowie die Sanierung Güterbahnhofstraße mit Holderbachverdolung an. Bei letzterem Thema habe er die Gefahr durch Hochwasser "nicht runterspielen" wollen, sondern nur seinen Kollegen Christian Kaiser unterstützt. "So viel wie wir hier zur Jagd diskutiert haben, ist das wohl einmalig in ganz Deutschland", konterte Bürgermeister Peter Reichert. Das Thema sei jetzt "fertig und ausgelutscht". "Vielleicht ist es besser, wir sagen nichts dazu", empörte sich SPD-Fraktionschef Rolf Schieck zu den Stumpf’schen Äußerungen. Man sei in der Fragestunde und nicht in einer Diskussionsstunde, ermahnte Reichert schließlich Stumpf, nachdem dieser nachgelegt hatte. "Das können wir ja in einem Zwiegespräch klären", schlug das Stadtoberhaupt zum Schluss versöhnliche Töne an.

Zum Thema "Windkraft auf dem Hebert" überreichte Michael Schulz namens der CDU-Fraktion einen Antrag an Bürgermeister Reichert. In dem wird gefordert, dass "im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung sowohl Befürworter, vertreten durch die ‚Initiative Windenergie Eberbach’, als auch Gegner, vertreten durch ‚Bürger für Bürger’, die Möglichkeit erhalten, ausgewogen im Rahmen eines vorher definierten Zeitfensters von je maximal 20 Minuten ihre wichtigsten Argumente vorzutragen".

Ohne Diskussion einmütig an die Eberbacher Firma Wäsch vergeben wurde der Auftrag zur Durchführung von Tiefbauarbeiten zur Behebung von Wasser- und Gasrohrbrüchen sowie Kabelschäden zum Preis von netto 264.500 Euro. Kalkulationsgrundlage waren 33 Wasserrohrbrüche, drei Kabelschäden und 66 neue Hausanschlüsse der Gewerke Gas, Wasser und Strom im vergangenen Jahr.

Eberbach: Alte Häuser sollen weichen

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Eberbach. (jbd) Auf dem Neuen Markt und in unmittelbarer Nachbarschaft, in einem laut Bauamt "durch mehrere Kulturdenkmale geprägten Umfeld und Schwerpunktbereich der historischen Altstadt", bahnen sich zwei bauliche Veränderungen an. Der Bau- und Umweltausschuss hat sich damit bereits befasst. In öffentlicher Sitzung am Montag, 3. April, um 18.30 Uhr im Ratssaal, stehen die betreffenden Bauvorhaben erneut zur Entscheidung an.

Zu Füßen der Michaelskirche, im Kreuzungsbereich von Bahnhof- und Hauptstraße, soll das dortige alte Wohn- und Geschäftshaus einem Neubau mit gleicher Zweckbestimmung weichen. Der Bauherr hat vor, das neue Eckhaus viergeschossig auszuführen und ein Dachgeschoss obendrauf zu setzen, will dabei aber noch ein Stück weit unter dem vergleichsweise viel höheren Nachbargebäude bleiben. Im Erdgeschoss will er einen Gastronomiebetrieb unterbringen, darüberliegend drei Wohnungen: eine pro Etage, die oberste bekommt das Dachgeschoss dazu. Die Stadt stellt zwar ihre Zustimmung zu diesem Bauantrag in Aussicht, formuliert allerdings ein paar Vorbehalte. So will sie angesichts der exponierten Stelle des Gebäudes dessen Farbgebung nicht allein dem Bauherrn überlassen.

Am Neuen Markt 4, zwischen der alten "Rose" und dem wuchtigen Wohn- und Geschäftshaus, in dem sich unter der Anwaltskanzlei inzwischen ein Lebensmittelgeschäft eingerichtet hat, ist der Abriss des alten Wohn- und Geschäftshauses zugunsten eines größeren Neubaus geplant. Die Bauherrin hat eine diesbezügliche Bauvoranfrage bereits im letzten September gestellt (wir berichteten), scheiterte beim ersten Anlauf aber daran, dass sie ihr Bauvorhaben insbesondere zur Brückenstraße hin zu groß dimensioniert hatte. Die neuen Pläne fallen nun eine Nummer kleiner aus und orientieren sich nach Bautiefe und Höhe am baulichen Umfeld, wie das Bauamt feststellt. Aus Sicht der Verwaltung spricht daher jetzt nichts mehr dagegen.

Vier weitere Tagesordnungspunkte betreffen erstens einen gleichfalls schon einmal vorgebrachten und abgelehnten Bauantrag aus der Scheffelstraße mit dem Ziel, ein Wohnhaus zu erweitern und ein Schwimmbecken anzulegen - und wo der Bauherr teils schon Fakten geschaffen hat. Sodann den Neubau eines Einfamilienhauses im Bergweg und schließlich die Umnutzungen eines Wohnraums in einen gewerblich genutzten Tattoo-Raum und eines Restaurants in Büroräume.

Achtung Autofahrer: Amphibien wandern wieder

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Eberbach. Nahezu zeitgleich errichteten Ende Februar die Naturschutzbund-Gruppe Eberbach und der Pfadfinderstamm Goten ihre Krötenzäune im Ittertal. Unterstützt wurden die Naturschützer von THW, Polizei, Straßenmeisterei und Stadtverwaltung. Wenige Tage später errichteten auch die Arbeiter der Straßenmeisterei Neckarbischofsheim, Stützpunkt Eberbach, den Schutzzaun im Gammelsbachtal. Seit Anfang März sind die freiwilligen Helfer nun im Einsatz, um Kröten, Frösche und Molche sicher über die Straße zu setzen. Unterbrochen wurde die Aktion bisher von frostigen Nächten, in denen keine Wanderung der Tiere zu erwarten war.

Erstmals betreut dabei der Eberbacher Pfadfinderstamm Goten in Eigenregie die Amphibienwanderstrecke im Bereich Rote Fährt, zwischen Gaimühle und Friedrichsdorf.

Nach jahrzehntelangem Einsatz der Eberbacher Ortsgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für die Erdkröten kurz vor Friedrichsdorf, übergab der in den vergangenen Jahren kräftemäßig stark geschrumpfte BUND die Verantwortung für den Auf- und Abbau des Zaunes sowie das nächtliche Sammeln nun komplett an die Pfadfinder.

NABU und Goten bitten Autofahrer an den drei betreuten Wanderstrecken entlang der L2311 und der B45 in den späten Abendstunden Rücksicht zu nehmen und die Tempobegrenzungen einzuhalten. Weitere Helfer sind willkommen.

Info: Folgende Ansprechpartner sind für die Amphibienschutzaktionen zuständig: Gammelsbachtal und Itterstausee: NABU Eberbach, Arnd Koch, unter Telefon 06271/2921; Rote Fährt: Pfadfinderstamm Goten, Michael Schmitt, unter Telefon 06276/3189803.

Eberbacher Sportausschuss der Vereine gibt sich neuen Namen

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Eberbach. (vis) Der Sportausschuss der Vereine der Stadt Eberbach heißt künftig "Eberbacher Sportvereine e.V.". Das haben die Mitglieder am Dienstag beschlossen. Auch intern gibt es eine Veränderung: Die stellvertretende Vorsitzende Gisela Fleck schied nach elf Jahren aus dem Vorstand aus. Ihre Nachfolgerin ist Tanja Günder, Trainerin bei der Rudergesellschaft Eberbach.

Gisela Fleck war insbesondere an der Organisation und Moderation der Sportlerehrung beteiligt. Für ihre Arbeit im Gremium dankte ihr auch Bürgermeister Peter Reichert, der eine gefrorene Viktoria-Torte überreichte. Ihre Nachfolge tritt RGE-Trainerin Tanja Günder an.

Die aus dem Jahr 1990 stammende Satzung wurde in mehreren Punkten geändert. Der Name "Sportausschuss" sei irreführend, da er immer wieder mit dem Gemeinderat in Verbindung gebracht werde, so Silbereis. Gegen den zunächst vorgeschlagenen "Sportkreis Eberbach e.V." gab es jedoch Einwendungen seitens der Mitglieder, denen der Begriff des "Sportkreises" zu weitreichend ist. So könne man sich nicht mit dem "Sportkreis Heidelberg" gleichsetzen. Angeregt wurde daher "Eberbacher Sportvereine e.V.", dem bis auf eine Enthaltung zugestimmt wurde.

Konnten bisher nur Vereine mit Sitz in Eberbach im Sportausschuss Mitglied werden, können dies künftig auch auswärtige Vereine, sofern sie einen örtlichen Bezug zu Eberbach haben und die Mitgliederversammlung dem Aufnahmeantrag zustimmt.

Vorstandsmitglieder und Ehrenrat werden künftig für drei, statt bisher zwei, Jahre gewählt. Zudem muss jedes Vorstandsmitglied auch Mitglied in mindestens einem Mitgliedsverein sein. Gestrichen wurden die Regelungen über Ausschussgremien im Sportausschuss. Diese stammen aus einer Zeit, in der man noch mit Ausschüssen gearbeitet hat. Zur Mitgliederversammlung wird nicht mehr in den örtlichen Zeitungen eingeladen, sondern per Rundschreiben sowie E-Mail.

Sportausschussvorsitzender Alexander Silbereis ließ das vergangene Jahr Revue passieren. "Der Jugendaustausch mit der Eberbacher Partnerstadt Thonon-les-Bains im vergangenen Sommer war ein voller Erfolg. Am Genfer See hat es allen gefallen, und spätestens als ich einen Kasten deutsches Bier hingestellt hatte, waren auch die Franzosen begeistert."

Viel Lob für das Geleistete gab es von Bürgermeister Peter Reichert. Ehe er nach Eberbach kam, kannte er keinen solchen Sportausschuss. Als "Vereinsmensch" sei er glücklich, wie diese "Überorganisation" in Eberbach laufe. Auch das Miteinander der Vereine sei großartig. Weiterhin rühmte er die Sportlerehrung, die eine Freude sei für alle zu Ehrenden.

Bei den anschließenden Wahlen wurde Alexander Silbereis einstimmig als Vorsitzender wiedergewählt, Helmut Deschner wurde einstimmig als Schriftführer bestätigt.

Erwähnung fand auch Paulina Ihrig, die gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Sport absolviert und dabei mehrere Vereine sowie Schulen unterstützt. Der Dank gilt insbesondere auch den Vereinen, dass sie FSJler einsetzen.

Im Juli soll ein "Tag der Sportvereine" stattfinden, an dem sich Vereine an Ständen präsentieren können, kündigte Silbereis an. Er hofft darauf, dass sich 15 bis 20 Vereine daran beteiligen: "Je voller die Stadt ist, desto besser". Derzeit laufen Abstimmungen mit der EWG, die ein Sommerfest plant. Am Dienstag, 25. April, lädt er alle Vereine zum nächsten Treffen ein. Dabei ruft er ausdrücklich auch die kleinen Vereine zur Teilnahme auf.

Abschließend stellte Ramachandra Aithal, Flüchtlingsbeauftragter des Sportkreises Heidelberg, Förderprojekte des Landessportverbandes Baden-Württemberg und der Sportbünde vor. Er betonte, wie wichtig es sei, Flüchtlinge über den Sport an die Gesellschaft heranzuführen, entsprechende Aktionen würden finanziell unterstützt. Voraussetzung hierfür sei eine Dokumentation der jeweiligen Vereinsarbeit. Auch Silbereis ermunterte die Vereine, sich rege zu beteiligen, und die Initiativen des Badischen Sportverbandes zu nutzen, nachdem im vergangenen Jahr nur ein Sportverein davon Gebrauch machte.

Eberbach legt bei Tempokontrollen drauf

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Von Marcus Deschner

Eberbach. Geld draufgelegt hat die Stadt auch im vergangenen Jahr bei den von ihr durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen. Allerdings ist dies auch eine Frage der jeweiligen Sichtweise, wie bei der Vorstellung der Messstellenstatistik 2016 durch stellvertretende Ordnungsamtsleiterin Bärbel Preißendörfer im Gemeinderat deutlich wurde. Ihr zufolge mussten im letzten Jahr bei 29 Messtagen mit insgesamt 228 Messstunden 1678 Verwarnungs- und Bußgeldverfahren eingeleitet werden. Darunter waren auch 50 Fahrer, die sich nicht angeschnallt hatten und zwei, die während der Fahrt mit dem Handy telefonierten. Insgesamt spülte das rund 34.100 Euro in die Stadtkasse. Dem gegenüber standen Ausgaben in Höhe von 28.500 Euro für die Miete der Messanlagen inklusive Auswertungen und der vom Personalamt ermittelte "Produktivarbeitslohn" für städtische Mitarbeiter, die bei den Blitzaktionen dabei sein mussten in Höhe von rund 6900 Euro. Mit Umlagen ans Rechenzentrum sowie Postgebühren summieren sich die Ausgaben somit auf knapp 37.900 Euro. Macht unterm Strich eigentlich ein Minus von rund 3800 Euro. Doch Preißendörfer wies darauf hin, dass es sich beim "Produktivarbeitslohn" um keinen tatsächlichen Mehraufwand handele, da das Personal sowieso vorhanden sei und ansonsten beispielsweise im ruhenden Verkehr tätig wäre.

Das wollte Heiko Stumpf (CDU) so nicht gelten lassen und bat um den Versuch, das Defizit künftig "doch noch erwirtschaften zu können". "Die SPD steht auch hinter den Messungen", betonte Rolf Schieck. Peter Wessely (FWV) und Lothar Jost (AGL) sprachen sich ebenso dafür aus, wollten die Messtage aber nicht mehr vorher in der Presse angekündigt sehen. Das mache man seit letztem Jahr schon nicht mehr, entgegnete Preißendörfer. Ein Blick in die schriftlich vorgelegte Messstellenstatistik gibt Aufschluss darüber, wo allzu sehr aufs Gas gedrückt wurde. Vereinzelt sind aber auch Straßen dabei, wo sich alle korrekt verhielten. Beispielsweise Ende April im Neuen Weg, wo frühmorgens von 137 gemessenen Fahrzeugen nicht eines das Tempolimit von 50 Stundenkilometern überschritten hatte. Oder am gleichen Tag in der Pestalozzistraße vor der Schule, wo sich die 99 Fahrzeuglenker alle an das vorgeschriebene Tempo 30 hielten. Jeder Fünfte von 48 Fahrern war jedoch Mitte September in der Berliner Straße zu schnell unterwegs. Das brachte der Stadt innerhalb einer Stunde Einnahmen von 425 Euro. Auch in der Waldstraße sind an mehreren Messtagen zweistellige Prozentzahlen zu schneller Zeitgenossen zu erkennen. Post ins Haus flatterte auch 79 von 564 Automobilisten, die Ende September die Messstelle in der Odenwaldstraße, wo Tempo 30 erlaubt ist, passierten. Die zweistündige Aktion verbesserte die städtischen Finanzen um rund 1500 Euro. Auffällig an der Statistik ist, dass ganzjährig wohl die Überwachung sowohl dieser Straße als auch der Friedrich-Ebert-Straße, wo das Tempo auch auf 30 begrenzt ist, für die Stadt am "lukrativsten" war. Aber auch in der Zwingerstraße vor der Dr.-Weiß-Schule wurde die Geschwindigkeit von etlichen Fahrern überschritten. Die Schnellsten waren hier mit bis zu 25 Kilometern Überschreitung dabei.

Die Tempoverstöße bei den vom Landkreis veranlassten Kontrollen hielten sich - bis auf Gaimühle - im einstelligen Prozentbereich. Gleiches gilt für Messungen des Polizeipräsidiums Mannheim etwa an der Schleuse Rockenau oder im Bereich der Kläranlage, wo das Tempo jeweils auf 70 km/h begrenzt ist.

Eberbacher Jugendliche haben dieses Jahr noch allerhand vor

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Von Viktoria Schuler

Eberbach. Busverbindungen, Disco, Schulausstattung, Sauberkeit an Schulen, Freizeit, Fast Food und Toiletten am Bahnhof: Diese Themen wurden am Montag beim zweiten Treffen Jugendbeteiligung am "Runden Tisch" angeregt. Um die Jugendlichen schon einmal auf ihre Arbeit in diesem Jahr einzustimmen, hat die Stadt sie in den Ratssaal eingeladen.

Doch Bürgermeister Peter Reichert ließ die Jugendlichen gleich wissen, dass er nicht einfach eine Minigolfanlage errichten oder eine Disco eröffnen könne. "Dahinter stehen wirtschaftliche Interessen", so das Stadtoberhaupt. Was die Stadt aber tun könne, sind die Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Die Jugendlichen werden mit zwei Themen beginnen, die sie am kommenden "Runden Tisch" besprechen. "Das Thema Disco sollte man nicht im Keim ersticken, sondern ausarbeiten", kam der Rat von AGL-Stadträtin Kerstin Thomson an die Jugendlichen. So kam aus den Reihen der Jugendlichen die Idee eines Festivals. Einen Überblick zum Thema Tanzveranstaltungen will ihnen Kulturamtsleiter Tobias Soldner beim nächsten "Runden Tisch" geben. Darauf aufbauend soll weiter diskutiert werden. Das zweite Thema, welches die Jugendlichen dann auch besprechen wollen, sind Busverbindungen. Dazu will auch der städtische Leiter der Verkehrsbetriebe Markus Böhm kommen.

"Wie sieht es mit einem Budget für die Jugendlichen aus?", wollte SPD-Stadtrat Klaus Eiermann wissen. Laut Reichert soll es an den Kosten um gewisse Vorschläge umzusetzen, nicht hängen. "Wir reden zunächst unabhängig von Kosten, dann reden wir über Kosten. Als nächstes schauen wir nach Fördertöpfen", erklärte Reichert die Vorgehensweise im Gemeinderat. Im Runden Tisch werde dies genauso praktiziert.

Eine längere Diskussion entstand über die Häufigkeit der Treffen. "Der Runde Tisch ist offen, aber in der Regelmäßigkeit verbindlich", so die städtische Jugendreferentin Birgit Exner. Für den siebzehnjährigen Gabriel Jung sind monatliche Treffen angemessen. Denn so könne man "straffer und schneller arbeiten". Jonas Haaß (16) hat Bedenken: "Einmal im Monat ist wahrscheinlich zu viel für die Größe der Stadt und die anliegenden Themen". Sein Vorschlag: "Alle zwei Monate, um zu sehen, wer dabei bleibt." Jugendliche zu regelmäßigen Treffen zu bewegen ist seiner Meinung nach schwierig.Da eine Kontinuität entstehen soll, hat die Stadt allerdings schon vorab drei Termine in Abständen von drei Monaten festgelegt. "Das ist erst einmal ein Einstieg, eventuell treffen wir uns im Jahr 2018 schon häufiger oder führen gar einen Jugendgemeinderat ein", mutmaßte Hauptamtsleiterin Anke Steck.

Für Bürgermeister Reichert geht es beim Runden Tisch vorrangig darum, von den Jugendlichen zu erfahren, wie sie "ticken" und wie sie sich "das Leben in Eberbach vorstellen". Gemeinsam will er alles mit den Jugendlichen angehen.

Auch wünschen sich die Jugendlichen eine Einbindung in den Gemeinderat. Deshalb wollen sie eine Gruppe mit drei bis vier Jugendlichen verschiedenen Alters zum Zuhören schicken. Die Jugendlichen sollen von verschiedenen Schulen kommen. Eiermann, als auch Exner ermunterten sie, in den Gemeinderat zu gehen. "Im Gemeinderat kann grundsätzlich jeder sprechen, auch ihr", sagte Exner. "Gerade im Thema Schulausstattung kann die Stadt nicht nur handeln, sondern sie muss handeln", erklärte AGL-Stadtrat Christian Kaiser den Jugendlichen den Einfluss des Gemeinderates.

Ob die Einladungen zum "Runden Tisch" zukünftig per Post oder E-Mail versendet werden, wurde an dem Abend noch nicht geklärt. Für das nächste Treffen machte Bürgermeister Reichert daher den Vorschlag, einen Beschluss zu fassen.

Fi Info: Der Runde Tisch trifft sich jeweils mittwochs am 31. Mai; 13. September und 13. Dezember; jeweils um 17.30 Uhr.

Eberbach: Jetzt wühlen die "Friedhof-Wildschweine" privat

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Eberbach. (MD) Bernd Grove sollte Recht behalten. Der Eberbacher Werbefachmann, dessen Grundstück an der Burghälde liegt und im vergangenen Jahr mehrfach von Wildschweinen heimgesucht wurde, sprach im Oktober von einer "Verlagerung" des Problems, wenn man ein Areal einzäune. So ist’s derzeit am Friedhof. Die Borstenviecher, die sich seit Monaten auf dem Ohrsberg niedergelassen haben, suchten den Gottesacker etliche Male heim und richteten auf der Suche nach Nahrung an Gräbern und Grünflächen große Schäden an. Was zu heftigem Unmut der Hinterbliebenen führte.

Die Stadt reagierte und ließ großflächig einen Zaun um den Friedhof errichten. Der ist mittlerweile fertig gestellt. Und damit ist auch die "Problemverlagerung" schon da. Anfang der Woche suchte das Schwarzwild angrenzende Privatgrundstücke auf und wühlte Beete und Rasenflächen bis an den Rand der Friedrichsdorfer Landstraße um. Dabei wurde in den frühen Morgenstunden von Anwohnern auch beobachtet, dass bei der Rotte etliche Frischlinge dabei waren. Die Population und damit einhergehende Zerstörungen dürften also noch zunehmen. Weswegen einige Grundeigentümer derzeit ihre Liegenschaften ebenfalls einzäunen.

Gleichwohl sehen sich die Jäger nicht im Stande, der regelrechten Schwarzkittel-Plage durch entsprechende Bejagung Herr zu werden, da das Gebiet im "befriedeten Bereich" liegt. Und dort ist die Jagd nach den einschlägigen Gesetzen verboten.


Hirschhorn wird bereits zur Kasse gebeten

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Von Marcus Deschner

Eberbach. Die anhaltende Niedrigzinsphase freut zwar einerseits Häuslebauer und vor allem den hoch verschuldeten Bundesfinanzminister, macht andererseits aber Sparern und fürs Alter Vorsorgenden zu schaffen. Ebenso Versicherungen und Banken. Manche haben deshalb schon mit Filialschließungen und anderen Einsparungen begonnen. Die Sparkasse Starkenburg hat der Stadt Hirschhorn als deren Hausbank für Einlagen über eine Viertelmillion Euro Negativzinsen von 0,4 Prozent angekündigt. Dies gab Bürgermeister Oliver Berthold in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung bekannt. Mit weiteren Zusatzbelastungen bei Gebühren und Ähnlichem erhöhten sich die Ausgaben für die Geschäfte mit der öffentlich-rechtlichen Körperschaft um jährlich etwa 4000 Euro, rechnete Berthold vor.

Wollen die anderen Banken und Sparkassen im Verbreitungsgebiet ebenfalls an der Zinsschraube für Einlagen der öffentlichen Hand drehen? Und ist dies vielleicht sogar als "Testballon" auch für Privatpersonen gedacht? "Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas kommt", betont der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Neckartal, Ekkehard Saueressig, und meint damit "Strafzinsen" für private Einleger. Freilich beobachte das Geldinstitut aufmerksam die Marktlage, plane jedoch auch keine Negativzinsen für Kommunen. Obwohl man als Bank unter Umständen selbst Geld dafür ausgeben müsse, wenn man es anlege. In seinem Hause, so der Finanzfachmann, habe man "seine Hausaufgaben" in diesen Punkten gemacht, wenngleich das Umfeld in der Branche derzeit schwierig sei. Nur seien "Quersubventionen" wie kostenlose Kontoführungen halt nicht mehr möglich.

"Negativzinsen sind im Moment kein Thema", versichert auch Anja Herkert, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Neckartal-Odenwald. An den Gebührenmodellen sei im zurückliegenden Jahr nach einer vollen Dekade ohne Veränderungen allerdings etwas geschraubt worden. Wobei dies laut Herkert für manchen Kunden sogar etwas günstiger als bislang geworden sei. " LBBW und BW-Bank planen derzeit keine negativen Einlagenzinsen für Sparer", teilt Bernd Wagner von der Landesbank Baden-Württemberg in Stuttgart mit. Bei Kommunen, institutionellen Kunden und Großunternehmen erhebe die LBBW "im Einzelfall angesichts der hohen Kosten durch die Zinsvorgaben der Europäischen Zentralbank ein individuelles Entgelt für sehr hohe kurzfristige Einlagen, die nicht der Disposition des täglichen Zahlungsverkehrs dieser Kunden dienen", schreibt Wagner. Über die Einführung eines Einlagenentgelts für Kommunen, institutionelle Kunden und Großunternehmen werde "individuell unter Berücksichtigung der gesamten Kundenbeziehung und der Erfordernisse des Zahlungsverkehrs" entschieden.

Noch seien ihm keine Negativzinsen von den drei örtlichen Hausbanken der Stadt sowie der Postbank "angedroht" worden, gibt Eberbachs Stadtkämmerer Patrick Müller Auskunft. Allerdings erhalte man immer wieder von auswärtigen Großbanken Angebote zur Zusammenarbeit, wo genau dies vorgesehen sei. "Wir haben ja gar kein Geld zum Anlegen, lacht Schönbrunns Kämmerer Karlheinz Wagner auf die Frage nach "Strafzinsen". Weder die Hausbanken Sparkasse und Volksbank noch die Postbank Karlsruhe hätten bislang in diese Richtung etwas verlauten lassen, bestätigt er.

Eberbach: Protestwanderung gegen Windkraft im Odenwald

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Eberbach. Die Bürgerinitiative "Bürger für Bürger" Eberbach lädt am Sonntag, 2. April, um 11 Uhr zu einer Protestwanderung gegen den Windkraftausbau im Odenwald ein. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit "Rettet den Odenwald" und "Vernunftkraft Odenwald" statt. Treffpunkt ist der Neckarlauer/B 37. Von dort geht es durch die Stadt auf den Breitenstein, wo Kurzbeiträge u.a. von Richard Leiner (Rettet den Odenwald) und Peter Geisinger (Vernunftkraft Odenwald) geplant sind. Vom Breitenstein aus öffnet sich der Blick auf den Hebert und von weiter oben auf die Hohe Warte und das hessische Greiner Eck.

Eberbacher Stadtrat durch Defibrillator gerettet

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Eberbach. (by) Es wurde schon mit dem Schlimmsten gerechnet, die Nachricht vom vermeintlichen Tod des Bäckereichefs und Stadtrates Ralf Lutzki machte in Eberbach die Runde. Nicht nur zum Ärger seiner Frau. "Die Leute sollten sich überlegen, was sie anrichten, wenn sie Leute sterben lassen", reagierte sie ziemlich sauer auf das Gerücht. "Glauben die denn, ich verkaufe Brötchen, wenn mein Mann gerade gestorben ist?"

Zum Glück hat er den Herz-Kreislauf-Stillstand beim Radfahren auf der Neckarbrücke überlebt. "Durch sofortige Herzdruckmassage und Ersthelfermaßnahmen wurde er ins Leben zurückgeholt", erklärt Leitender Notarzt Dr. Patrick Schottmüller. Sein Leben verdankt Lutzki damit zwei glücklichen Umständen. Zum einen, dass die Ersthelfer sofort und richtig reagierten, und zum anderen, dass er schnell ins Eberbacher Krankenhaus kam und dort anschließend stabilisiert wurde. "Es geht ihm inzwischen wieder gut", kann Schottmüller Entwarnung geben.

Sanierung im Eberbacher Heinrich-Heine-Weg wird angegangen

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Von Marcus Deschner

Eberbach. Ausgebaut und damit endgültig hergestellt werden soll der Heinrich-Heine-Weg in Neckarwimmersbach. Bei vier Gegenstimmen nahm der Gemeinderat das Ergebnis der Öffentlichkeitsanhörung zur Kenntnis und ermächtigte die Verwaltung, die Leistungen zum Ausbau auszuschreiben. Zudem wurden die Ingenieurleistungen an ein Sinsheimer Büro zum Preis von 25.000 Euro vergeben.

In recht desolatem Zustand befindet sich seit Jahren der Heinrich-Heine-Weg. Die Oberfläche ist an etlichen Stellen aufgeplatzt und wurde notdürftig saniert. Dem wollen Verwaltung und Gemeinderat nun ein Ende setzen. Der Haken an der Sache: Das Ganze geht mit Erschließungsbeiträgen für die Anwohner einher, obwohl diese ihre Häuser teilweise schon vor Jahrzehnten errichtet haben. Deswegen brachten mehrere Anlieger Bedenken vor und baten darum, den Ausbau des Weges ins Jahr 2022 zu verschieben.

Eine Brücke bauen will daher die Verwaltung. Denn der Beitragsbescheid für die Erschließungsmaßnahme muss nach Entstehen der Festsetzungsfrist dem Schuldner zugestellt werden. Allerdings beträgt die Festsetzungsfrist vier Jahre und beginnt mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Beitragspflicht entstanden ist. Das ist gemeinhin der Zeitpunkt, in dem die letzte Unternehmerrechnung bei der Stadt eingegangen ist. So könne man den betroffenen Bürgern entgegenkommen, erläuterte Karl Emig von der Bauverwaltung, indem man ihnen die Beitragsbescheide erst im letzten Jahr der gesetzlichen Festsetzungsfrist zustelle. Vorher informiere man allerdings über die Höhe des entstandenen Erschließungsbeitrags. Diese Art von Stundung müsse die Ausnahme bleiben, betonte Peter Stumpf (AGL). Er stellte den Antrag, einen zum Ledigsberg führenden Stichweg, bei dem allerdings keine Anliegerbeiträge zu erwarten wären, gleich mitzusanieren. Dem widersprach Jens Müller (SPD): "Dieser Weg ist in gar nicht so schlechtem Zustand". Unterstützung erhielt er von Fraktionskollege Klaus Eiermann, der darauf pochte, dass man bereits "einen glasklaren Beschluss" habe, dies nicht zu machen. Schließlich kam man auf Vorschlag von Bürgermeister Reichert überein, darüber nochmals in der nächsten Sitzungsrunde zu reden.

Eberbach: Wer war Dr. Dr. Friedrich Wenz?

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Von Rainer Hofmeyer

Eberbach. Den Namen dieses Bürgermeisters kennt keiner in Eberbach. Noch nicht einmal in Online-Bibliotheken über die Neckarstadt war er zu finden - in der Rubrik "Bürgermeister" klaffte für seine Amtszeit eine Lücke. Der Mann war vergessen, ehe er überhaupt da war: Dr. Dr. Friedrich Wenz, anfangs parteilos, Eberbachs Bürgermeister von 1931 bis 1934. So wenig sich jemand an ihn erinnert: Seine Amtsgeschichte ist so unvergleichlich und spannend wie kaum eine in der Neckarstadt, seine Wahl zum Amtschef ist so außerordentlich wie sein Abgang.

Der Mann wurde in der kurzen Zeit an der Spitze der Stadt drangsaliert wie kein anderer, er wurde zwischen seiner Aufgabe, der Bürgerschaft und Parteiinteressen aufgerieben. Keine vier Jahre war er im Amt, in der Zeit des Überganges von der Weimarer Republik zum Dritten Reich. Offenbar fehlte Wenz auch eine gewisse Fähigkeit, auf die Bürger der Neckarstadt zuzugehen, mit ein Ausschlag für sein Scheitern. Dass ihm für ein Dreivierteljahr der Ortsgruppenleiter der NSDAP im Amt folgte, sagt aber schon alles über die Verhältnisse, denen Wenz ausgesetzt war und in welche Richtung die Stadtpolitik damals lief. Am Ende hatte es sich Wenz offenbar mit den Nazis verscherzt, selbst falsches Verhalten in Kleinigkeiten wurde ihm vorgeworfen - das besiegelte sein Schicksal. Da half auch alle Kehrtwende nichts, bis hin zum Eintritt in die braune Partei und der Aufmarsch in SA-Uniform.

Die NSDAP hatte zwar vor der "Machtübernahme" die größten Anteile an den politischen Positionen in der Stadt, ohne Unterstützer erreichte sie aber in demokratischen Zeiten nicht die rechnerische Mehrheit. 1931 wurden in Baden Bürgermeister nicht vom Volk gewählt. Nicht einmal der Gemeinderat hatte ein Wörtchen mitzureden. Der Bürgerausschuss war es, der über den Chef der Verwaltung bestimmte.

Nach dem Weggang von Dr. Karl Frank als Oberbürgermeister nach Ludwigsburg suchte Eberbach im Juli 1931 einen neuen Chef im Rathaus. 71 Bewerber meldeten sich. 13 Kandidaten kamen in die engere Wahl. In zwei Wahlgängen erreichte keiner der Aspiranten die nötige Mehrheit. Der spätere Bürgermeister stand überhaupt nicht auf der Liste, hatte sich nicht beworben. Noch nicht einmal im Vorfeld des dritten, entscheidenden Wahlgangs.

Dr. Dr. Friedrich Wenz tauchte erst überraschend zur letzten Abstimmung auf. Ein parteiloser 31-jähriger Rechtsanwalt aus Ludwigshafen. Ein NSDAP-Stadtrat aus Ludwigshafen hatte ihn wohl seinen Eberbacher Parteigenossen empfohlen. Wie der Kontakt zwischen Rhein und Neckar zustande kam, ist nicht mehr nachvollziehbar.

NSDAP und Zentrumspartei lagen in Eberbach politisch auf gleicher Linie, geeint in der Maxime, auf jeden Fall einen sozialdemokratischen Bürgermeister zu verhindern. Die Wahlmänner beider Parteien wurden von ihren Führern auf eine einheitliche Abstimmung für Wenz eingeschworen, ohne bis zuletzt den Namen des zu Wählenden zu kennen.

Rechtsanwalt Dr. Otto Müller von den Demokraten, nach dem Kriege für die CDU im Gemeinderat, erfuhr am Vorabend der Wahl von Wenz’ Kandidatur und lud ihn zu sich in die Kanzlei. Die Zusage durch Wenz, er stehe rechts, gehöre keiner Partei an und werde sich auch keinen Radikalen anschließen, genügte für die Festlegung in der Abstimmung. Der Wahltag brachte die nötige Mehrheit. Wenz war jetzt überraschend Eberbacher Bürgermeister geworden, völlig unerfahren im Umgang mit den Parteien, seinen Verwaltungsaufgaben und der Bevölkerung.

Die erste Ansprache an die Bevölkerung strotzte nur so von üblichem Blabla. Seit ein paar Tagen erst sei er in der Stadt, fühle sich aber schon als echter Eberbacher. Eine "wirtschaftliche und finanziell einwandfreie, sparsame und weitblickende Verwaltung" war das erklärte Ziel. Die Stadt kannte Wenz nicht - und er kannte die Stadt nicht. Für den Anfänger war der Kontostand der Stadtkasse gleich der erste Schock: 1,3 Millionen Reichsmark Schulden, eine stolze Summe - der neue BM war überrascht.

In den nächsten Tagen nahm Wenz sich dann seine lieben Mitbürger vor. Ab 1. September 1931 im Amt, veröffentlichte das Rathaus schon drei Wochen später einen öffentlichen Aufruf: Rückständige Steuern sollten gezahlt werden. Aufforderungen dieser Art und Mahnungen mit der Drohung von Verzugszinsen kamen danach regelmäßig. Das passte wie die Faust aufs Auge. Anfang November erhöhte Wenz die Bürgersteuer auf das Dreifache des Landessatzes, der Zuschlag auf die Gemeindebiersteuer stieg auf 100 Prozent, und ab Dezember musste eine zehnprozentige Getränkesteuer aufgeschlagen werden. Das brachte vor allem die vielen Arbeitslosen in der Stadt in Rage. Denen senkte der neue Bürgermeister zudem noch die Fürsorgeleistungen.

Radikale Maßnahmen bringen aber auch Erfolge. Statt des erwarteten neuen Defizits in Höhe von 70000 Reichsmark in der Stadtkasse waren es am Ende des Jahres nur rund 27.000. Aber Wenz stand dennoch im Feuer der breiten Kritik. Drei Monate im Rathaus - und der neue Bürgermeister war in der Bevölkerung unbeliebt. Die Arbeitslosen wehrten sich sogar öffentlich: "Wir haben zum Kaufen kein Geld. Können Sie uns Arbeit verschaffen? Die Zeit seit 1916 war für uns ein Golgatha". Wenz ließ sich dennoch nicht vom Ziel der Sanierung des Stadthaushalts abbringen. Das Rechnungsjahr 1932/33 brachte nur ein Defizit von knapp 19000 Mark. "Die Verwaltung ist in bester Ordnung", konstatierte der Bürgermeister.

Nicht in Ordnung war hingegen das Verhältnis zwischen Bürgermeister und Gemeinderat. Lehnte das Stadtparlament Vorschläge des Verwaltungschefs ab, entschied dieser nach der badischen Haushaltsnotverordnung. Ende 1932 hieß es: Ein Stadtoberhaupt darf sich nicht allein auf Diktatur und Notverordnung stützen, mit einer Fühlungnahme zur Bevölkerung könne er mehr erreichen. Viele Baumaßnahmen in der Stadt wurden unter Wenz initiiert, zwei Straßen erhielten eine neue Kanalisation, das Neckarvorland wurde ausgebaut. Wenz zog zwar Arbeitslose heran, versäumte es wohl jedoch, für die Arbeitslosen der Stadt einen größeren Anteil an Beschäftigung bei der Neckarkanalisation zu verhandeln. Über den Umbau der alten Volksschule in der Friedrichstraße gab es ein jahrelanges, ergebnisloses Hickhack. Auch das wurde Wenz vorgeworfen.

Am 5. März 1933 brach die Diktatur der Nationalsozialisten aus. Gleich Anfang April ordnete der Reichkommissar für Baden, Robert Wagner (geborener Backfisch), eine neue Struktur des Gemeinderates an. Fünf Nationalsozialisten bildeten fortan die absolute Mehrheit im achtsitzigen Stadtgremium. Die Badische Zentrumspartei, die Deutsche Volkspartei und die Deutsche Staatspartei stellten zusammen zwei, die Sozialdemokraten hatten einen Sitz. Jetzt galten nicht mehr die "geschriebenen Gesetze", sondern das "Handeln im Sinne des Führers". Die Diskussion um Bauvorhaben ging weiter, ohne dass es Fortschritte gab. Gestritten wurde weiter über die Volksschule und Siedlungsbauten.

Wenz stand permanent unter Beobachtung. Der NS-dominierte Gemeinderat gab ihm erst mal eine Schonfrist, in der Hoffnung, der Bürgermeister würde sich den neuen Machtverhältnissen anpassen. Wenz biederte sich förmlich an. Am 31. März 1933, dem "Tag von Potsdam", unterschrieb der Bürgermeister seinen Antrag auf Eintritt in die NSDAP. Am selben Tag wurden Reichskanzler Adolf Hitler und Reichpräsident von Hindenburg Ehrenbürger der ehemaligen "freien" Reichsstadt Eberbach, auch auf Vorschlag des Bürgermeisters. Noch bevor das Aufnahmeverfahren in die Partei abgeschlossen war, stolzierte Wenz in SA-Uniform durch Eberbach. Doch - zu spät. Im Juni 1933 bereits forderte der Bürgerausschuss einstimmig die Amtsenthebung. Am 13. November folgte der Gemeinderat mit demselben Votum.

Am 23. März 1934 versetzte der aus Lindach stammende Reichsstatthalter Wagner den Eberbacher Bürgermeister Dr. Dr. Friedrich Wenz in den einstweiligen Ruhestand. Aufgrund eines Gesetzes, das den neuen Machthabern erlaubte, Beamte mehr oder weniger willkürlich aus dem Amt zu entfernen. Die Liste der herangezogenen Verfehlungen war recht lang. Das Bemühen um die Verbesserung der eigenen Bezüge wurde Wenz genauso angekreidet wie der taktlose Umgang mit der Bevölkerung. Dass er die "hiesige SS" nicht zum öffentlichen Erntedankfest eingeladen habe, wurde obendrauf dem schlechten Verhältnis zu den parteiamtlichen Stellen zugerechnet. Offiziell noch in Eberbacher Diensten, ging Wenz am 1. April 1934 als Assessor zum Amtsgericht Germersheim.

Auch wenn der Bürgermeister nie eine Entlassungsurkunde bekommen hat: Einen formalen Aspekt gab es in der Causa Wenz doch noch. Die Vorwürfe und Beschwerden wurden vor dem Eberbacher Amtsgericht verhandelt. Neun Zeugen traten auf. Einer von ihnen gab ein allgemeines Urteil: "In Eberbach wird viel haltloses Zeug geschwätzt, und wenn man der Sache auf den Grund geht, will niemand dafür einstehen". Ein anderer pflichtete ihm bei: "Gegen den Bürgermeister in Eberbach wird viel Maulwurfsarbeit geleistet". Da hat sich Eberbach in den folgenden Jahrzehnten doch einiges erheblich geändert - oder etwa nicht?

Info: Eberbacher Geschichtsblatt 1987, Dr. Peter Pfeiffer

Eberbach: Am Bösen Berg kann Gewerbe kommen

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Eberbach. (MD) Bei vier Gegenstimmen der AGL billigte der Gemeinderat den Entwurf zur dritten Änderung des Bebauungsplans "Böser Berg-Greten-grund". Dabei geht es um den Bereich des ehemaligen Gasthauses "Kühler Krug".

Hier war bekanntlich vor eineinhalb Jahren die Ansiedlung eines Schlossereibetriebs gescheitert. Dort soll nun vor allem auf den Parkplatzflächen ein Mischgebiet entstehen. Wie die Verwaltung in der Beschlussvorlage dazu ausführt, soll "durch die Ausweisung einer großzügigen überbaubaren Fläche eine intensive Nutzung innerhalb der gemischten Baufläche möglich sein". Entlang der Plangebietsränder sollen Grünflächen mit unterschiedlichen Funktionen festgelegt werden. Während sich im Rahmen der Offenlage etwa Rhein-Neckar-Kreis, Industrie- und Handelskammer und Naturschutzbund Deutschland grundsätzlich damit einverstanden erklärt hatten, brachte eine Stuttgarter Anwaltskanzlei im Namen von elf Anwohnern massive Bedenken vor.

So sprach man unter anderem von einem "städtebaulichen Fehlgriff" und will sich gegen erwartete unzumutbare Lärmbelästigungen wehren. Schließlich wird argumentiert, dass durch die Festsetzung eines Mischgebiets und die damit verbundenen gewerblichen Ansiedlungsmöglichkeiten auf die Grundstücke der Anwohner "auch ein ortsunübliches Maß an Umweltbelastung zukomme. Denn die Wohnhäuser lägen teilweise sehr nahe an dem vorgesehenen Baufenster und dem dortigen Planänderungsbereich. Unter anderem betonten die Advokaten auch, dass für die dortigen Wohnhäuser der Gebietserhaltungsanspruch bestehe. Will heißen, dass das von "reiner Wohnnutzung geprägte Gebiet" nicht faktisch in ein Gewerbegebiet "umgeschlagen" werden dürfe.

Vergeblich versuchte Lothar Jost (AGL), die Mehrheit des Gremiums von einer vorherigen Umweltprüfung zu überzeugen. Den Versuch dazu hatte er vor knapp zwei Jahren schon einmal unternommen. Es bleibe nach der gescheiterten Schlossereiansiedlung daher auch jetzt bei den Anwohnern "ein hohes Maß an Misstrauen", sagte Jost.

Protestwandern der Windradgegner in Eberbach

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Eberbach. (MD) An die hundert Gegner der Windkraftnutzung auf dem Hebert haben sich am Sonntagmorgen am Eberbacher Neckarlauer getroffen. Darunter waren auch viele Auswärtige, die beim von der Initiative "Bürger für Bürger" veranstalteten Spaziergang ihren Unmut über Rotoren auf der Anhöhe bei Schwanheim zum Ausdruck bringen wollten. Nach Begrüßung durch Sprecherin Bettina Greif ging’s durch die Stadt auf den Breitenstein, von wo aus man den vorgesehenen Standort der Windkraftanlagen einsehen konnte. Richard Leiner von der BI "Rettet den Odenwald", Maria Lilek-Schirmer von der BI "Greiner Eck" sowie Peter Geisinger von "Vernunftkraft Odenwald" stellten dar, warum aus ihrer Sicht der Bau von Windrädern hier keinen Sinn macht.


Ein Stück Schönbrunner Ortsgeschichte wird abgerissen

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Schönbrunn. (MD) Am Erweiterungsbau für den kommunalen Kindergarten "Villa Kunterbunt" in Haag geht’s flott voran. Darüber informierte Bürgermeister Jan Frey am Freitag in der Gemeinderatssitzung. Der Ausschuss für Bau, Technik und Umwelt hatte bereits Tage zuvor verschiedene Gewerke vergeben. So ging der Auftrag für die Flachdachabdichtung an die Eberbacher Firma Schüssler zum Preis von rund 15800 Euro. Der Nächstfordernde hatte 18.000 Euro verlangt. In der Kostenkalkulation waren 16.000 Euro angesetzt. Allerdings hatten sich von fünf angeschriebenen Firmen nur zwei an der Ausschreibung beteiligt.

Ebenso nur zwei von sechs für die Blechnerarbeiten aufgeforderten Betrieben. Dieser Auftrag wurde an die Moosbrunner Firma Scholl zum Preis von knapp 2400 Euro vergeben, der nächste Bieter lag nicht ganz hundert Euro darüber. 1100 Euro waren ursprünglich für das Gewerk angesetzt gewesen. Immerhin drei von fünf Firmen boten für die Fensterarbeiten, die die Firma Süß aus Daudenzell für knapp 14.000 Euro ausführen wird. Rund 18.000 Euro waren in der Kostenkalkulation dafür eingestellt. Als Sicherheits- und Gesundheitskoordinator für die Baustelle wurde das ohnehin dort tätige Architekturbüro Müller aus Aglasterhausen bestellt, das für diese Leistung knapp 2400 Euro fordert.

Abgebrochen wird in Kürze die ehemalige "Traube" in Moosbrunn. Mit dem Abriss der bereits vor etlichen Jahren geschlossenen Gaststätte geht ein Stück Ortsgeschichte zu Ende. Auf dem dann frei werdenden Gelände soll ein Wohnhausneubau entstehen. Der Gemeinderat nahm das im Bauausschuss bereits behandelte Abbruchvorhaben zur Kenntnis. Ebenso die vom Ausschuss erteilte Zustimmung zur Umnutzung eines Lagerraums in ein Appartement in Schwanheim.

Für eine längere Diskussion sorgte hingegen ein Bauantrag für eine Wohnhauserweiterung in Schwanheim. Das Vorhaben war bereits im Januar im Ausschuss für Bau, Technik und Umwelt kontrovers diskutiert worden. Denn es sieht gravierende Abweichungen vom dort gültigen Bebauungsplan vor. So soll eine außerhalb des "Baufensters" liegende Garage überbaut werden, wodurch neuer Wohnraum von 65 Qua-dratmetern Größe geschaffen wird. Nach Darstellung von Bauamtsleiter Karl Wilhelm werden durch die Erweiterung sowohl Grundflächen- als auch Geschossflächenzahl in nicht geringer Größe überschritten. "Wenn’s so einfach wäre, hätten wir’s im Bauausschuss schon beschlossen", meinte Karin Koch zu dem Antrag. Sie habe ein Problem damit, dass massiv von den Vorgaben des Bebauungsplans abgewichen wird. Falls dieser nicht mehr zeitgemäß sei, müsse man eben einen neuen machen, sagte die Juristin und stellte die Frage in den Raum, was man bei künftigen Bauvorhaben mit ähnlichen Ausnahmen machen solle. Sie forderte den aus fünf Teilen bestehenden Antrag abzulehnen. Jürgen Dinkeldein hatte mit dem Zustimmung empfehlenden Beschlussvorschlag der Verwaltung keine Probleme. Das Vorhaben beeinträchtige die städtebauliche Ordnung dort nicht. In ähnliche Richtung argumentierte Sascha Babovic. Ingo Kreutzer fragte nach alternativen Lösungen und wollte dem Bauantrag so nicht stattgegeben. Nach einigem Hin und Her wurde der Antrag auf en bloc-Abstimmung bei Befürwortung durch Karin Koch, Ingo Kreutzer und Jürgen Bayer abgelehnt und über alle Punkte separat befunden. Die wurden dann bei verschiedenen Nein-Stimmen alle gebilligt, so dass dem Bauherr zu seinem Vorhaben auch das gemeindliche Einverständnis erteilt wurde.

Eberbach schickt eine Erinnerung an die Bürger

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Von Hajo Eckert

Eberbach. Die Reisezeit steht bevor. Die Ausweisdokumente schlummern meist seit dem letzten Urlaub an einem sicheren Ort. Sind diese denn noch gültig, oder kommt es zu einer Überraschung kurz vor der Abreise? Das Eberbacher Ordnungsamt erinnert die Bürger etwa zwei Monate vor dem Ablaufdatum eines Personalausweises oder Reisepasses per Briefpost. Dies sei ein Service des Bürgerbüros, hebt Kerstin Gerhart hervor.

Sie ist Leiterin des Bürgerbüros der Stadt Eberbach und rät gerade vor der bevorstehenden Urlaubs- und Reisezeit sicherheitshalber selbst das Ablaufdatum auf dem jeweiligen Pass zu prüfen, Gerhart: "Es kommen immer wieder Leute, deren Personalausweis oder Reisepass schon x-Jahre abgelaufen ist, die aber immer wieder im Ausland in Urlaub waren, und es nicht beachtet haben".

Mit der Einstellung: "Ach, da kontrolliert ja sowieso keiner", könnte es aber schon mal schwierig werden. Ist ein Ausweisdokument abgelaufen, gibt es noch eine Karenzzeit von einem Jahr, innerhalb der es noch gültig ist; zumindest für die meisten europäischen Länder. Ein Führerschein als Identitätsnachweis habe keine Gültigkeit, so Gerhart. Wenn überhaupt, hänge es von der Kulanz des Kontrollierenden ab, ob er "ein Auge zu drückt".

Die Grenzen innerhalb der EU sind zwar weitestgehend gefallen. Die EU-Staaten sind enger zusammen gerückt, zumindest was die Grenzkontrollen betrifft. Mit Auto, Bus und Bahn hat man freie Fahrt von einem zum anderen Land. Dokumente sind auf einer Urlaubs- oder Geschäftsreise nur in seltenen Fällen vorzuzeigen. Da rücken Personalausweis und Co. mehr und mehr aus dem Bewusstsein.

Aber einen Personalausweis oder Reisepass benötigen alle Bürger ab 16 Jahren. Beiden Dokumenten kommen unterschiedliche Bedeutungen zu. Für visa-pflichtige Länder brauche es zwingend den Reisepass. Die Staaten, die ein Visum verlangen, können auf der Internetseite www.auswaertiges-amt.de eingesehen werden, sagt die Leiterin des Bürgerbüros. "Auf dieser zentralen Seite können die verschiedensten Informationen, unter anderem zu Visa, notwendigem Ausweisdokument, erforderliche Passgültigkeit je Reiseland abgerufen werden". Manche Reisende stünden am Flugplatz und merkten bei der Abfertigung, dass der Personalausweis nicht reicht. Es habe Fälle gegeben, so die Bürgerbüro-Leiterin, da konnten die Leute nicht abfliegen. "Mancherorts ist hinfliegen möglich; dort wird man aber abgewiesen". Am Flughafen Frankfurt gibt es eine Passstelle, die vorläufige Dokumente ausstellt, doch nicht für jedes Land.

Für die USA sei es nicht möglich. So verlangen manche Länder, dass der Pass bei Ein- und/oder Ausreise, eine Gültigkeit von mindestens sechs Monaten hat. Bei den immer beliebter werdenden Kreuzfahrten, verlangten die Veranstalter immer einen Reisepass, auch bei Mittelmeer-Kreuzfahrten. Meist sei schon beim Buchen eine Passkopie abzugeben.

Der Pass müsse dabei über das Reisedatum hinaus gültig sein. Entdeckt der Kreuzfahrtwilliger, dass seine Dokumente die Fristanforderungen nicht erfüllen und befürchtet er, deshalb nicht kreuzfahrtfähig zu sein, so kann Kerstin Gerhart beruhigen. "Teils reicht die neue Passnummer zur Buchung, die direkt bei Beantragung mitgeteilt werden kann".

Einen neuen Reisepass auszustellen dauert ca. vier, beim Personalausweis drei Wochen. Bei getrennt lebenden Eltern sei zu beachten: bei beiderseitigem Sorgerecht müssen beide Elternteile die Anträge für Kinder unter 18 Jahren unterschreiben. Die Originalunterschrift sei nicht zwingend notwendig. Das Übermitteln per Fax oder E-Mail als Scan, incl. Passkopie, sei möglich. Bei alleinigem Sorgerecht müsse dies nachgewiesen werden. Den Personalausweis können Kinder ab 16 bereits selbst beantragen.

Die Verlängerung der Passdokumente sei nicht mehr möglich, so Gerhart. Außer die einmalige Verlängerung beim Kinderausweis, max. bis zum Kindesalter von zwölf Jahren.

Für die Neubeantragung ist ein alter Pass (Reisepass oder Personalausweis) und ein aktuelles biometrisches Lichtbild erforderlich. Wurde der alte Pass nicht am aktuellen Wohnort ausgestellt, ist zusätzlich eine Personenstandsurkunde (Geburts-/Heiratsurkunde oder Stammbuch) mitzubringen. Die Laufzeit beim Reisepass beträgt max. zehn Jahre, abhängig vom Lebensalter.

Endlich ist der glückliche Urlauber mit gültigem Ausweisdokument im Reiseland angekommen. Und es passiert, was sich keiner wünscht: der Ausweis wird gestohlen. Der Rat der Bürgerbüro-Leiterin: an den örtlichen Reisebetreuer wenden und um Hilfe bitten und sich nach dem nächsten Konsulat oder der Botschaft erkundigen, Zeit einplanen. Ersatzdokumente kann nur die Botschaft ausstellen; das Beantragen gehe manchmal auch über das Konsulat. Das dauere meist mehrere Tage. Gerade bei Flugreisen sei eine Rückkehr ohne Pass kaum möglich, da der Fluggast nicht durch die Kontrolle komme. Um diesem Frust vorzubeugen, sei die Empfehlung: eine Passkopie anfertigen und bei sich tragen, eventuell mit Stempel und Telefonnummer des Hotels (bei Sprachschwierigkeiten). Den Originalpass sicher im Hotel deponieren. Komme es im Urlaub zu einer Passkontrolle, könne das Originaldokument noch nachträglich auf der Behörde vorgezeigt werden.

Ausschuss gab grünes Licht am Neuen Markt

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Von Jutta Biener-Drews

Eberbach. In der neuen, zur Brückenstraße hin weniger ausladenden Variante hat der Bauausschuss des Gemeinderats am Donnerstag nun die Bauvoranfrage für das Anwesen am Neuen Markt 4 einstimmig bewilligt. Das Schicksal des alten, nicht denkmalgeschützten Wohn- und Geschäftshäuschens zwischen dem früheren Gasthaus "Rose" und dem nach Art und Umfang die gesamte Häuserzeile sprengenden Siebzigerjahrebau ist damit besiegelt. Es soll abgerissen und durch einen größeren Neubau ersetzt werden, der am wuchtigen Nachbarhaus Maß nimmt.

Die Bauherrin hat ihr Vorhaben im zweiten Anlauf entsprechend den Einwänden des Gremiums verkleinert (wir berichteten). So will sie den Baukörper des viergeschossig geplanten Neubaus, in dem ebenerdig Gastronomie, in den oberen Stockwerken Wohnungen Platz finden sollen, rückwärtig nicht mehr über das voluminöse Nachbarhaus hinaustreiben, sondern lediglich mit ihm gleichziehen. Im neuen Plan ragen nur die Balkone darüber hinaus. Mit dieser neuen Raumtiefe "sehen wir das Projekt als verträglich an", sprach sich Stadtbaumeister Steffen Koch deshalb für eine Genehmigung aus. Im Beschlussantrag heißt es dazu, das beantragte Vorhaben entspreche nach Bautiefe sowie der Anzahl der Geschosse dem Sanierungsgrundsatz zum Erhalt der ortsbildprägenden Gebäude, der Anpassung von Neubaumaßnahmen an den ortstypischen Bestand sowie der Orientierung an historischen Gestaltungsformen.

Einstimmig befürwortet hat der Ausschuss auch den Bauantrag auf ein neues Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Bahnhof-/Hauptstraße. Hier soll dem bereits im Abbruch befindlichen alten Eckhaus ein viergeschossiger Neubau mit gleicher Zweckbestimmung folgen: mit einem Gastronomiebetrieb im Erdgeschoss, Neben- und Wirtschaftsräumen im Untergeschoss und drei Wohnungen in den oberen Etagen. Dem Nachbargebäude in der Bahnhofstraße 4, welches das Abrisshaus noch deutlich überragt hat, wird sich der Nachfolgebau höhenmäßig annähern, so der Stadtbaumeister. Mit dem Effekt, dass sich "die Ansicht wesentlich verbessern wird".

Da das zu Füßen der Michaelskirche situierte Projekt "in einem Schwerpunktbereich der historischen Altstadt" liegt, wurde die Baugenehmigung allerdings unter Vorbehalten erteilt. Sie betreffen das beantragte Vordach und die Farbgebung des Objekts.

Abgeschmettert auch in der überarbeiteten Version wurde der Antrag eines Bauherrn in Neckarwimmersbach, der sein Wohnhaus an der Ecke Scheffelstraße/Kirchenweg talseitig erweitern, mit Wintergarten und einer überdachten Terrasse sowie mit einem Schwimmbecken im Garten ausstatten möchte. Der letzte Antrag vor über zwei Jahren fand im Ausschuss kein Gehör, weil der Mann sein Grundstück zu massiv bebauen und das Baumaß an dieser Stelle damit gehörig zu überschreiten gedachte. Dies sah nach den Worten Steffen Kochs damals auch das Baurechtsamt so.

Im neuen Antrag habe sich trotz einer Änderung im Detail an dieser Sachlage nichts geändert, stellte Koch fest. Im Gremium wirkte sich nun für die Bewertung des Vorhabens besonders nachteilig aus, dass sich der Bauherr über den negativen Bescheid der Stadt einfach hinweggesetzt und inzwischen schon drauflos gebaut hat. Was ein "noch verschärftes Nein" nach sich zog, wie es Lothar Jost (AGL) als Erster formulierte. "Das ist rechtswidrig", trat Jost dafür ein, das Baurechtsamt möge einen Abriss verfügen. Ein Rückbau, pflichtete Rolf Schieck (SPD) bei, sei in diesem Falle zwingend. Die aktuellen Unterlagen dazu, so Georg Hellmuth (CDU), spiegelten noch nicht einmal den aktuellen Stand der Maßnahme wieder: "Da ist alles schon überbaut, die Situation stellt sich in Wirklichkeit noch viel schlechter dar", forderte Hellmuth den unbedingten Rückbau auch der talseitigen Mauer. Der Ablehnung des Bauantrags wurde infolgedessen noch was angehängt: "Das Baurechtsamt möge den Rückbau der nicht genehmigten Bauten prüfen".

Baldiges Ende für Engpass in Sicht

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Eberbach. (MD) Dem Ende entgegen gehen nun endlich die Arbeiten auf der Baustelle für die neue Bahnüberführung an der Neckarhälde in Richtung Lindach.

Nötig wurde die Maßnahme, da die seitherige Brücke um die hundert Jahre alt war. Mit dem Projekt begonnen wurde Anfang Februar 2016. Da die Bahnstrecke zwischen Neckargemünd und Neckarelz im Sommer wegen anderer großer Sanierungsmaßnahmen sowieso für einige Monate gesperrt war, nutzte man die Gelegenheit, um Mitte Juli die vor Ort gefertigten beiden Brückenbauteile einzuschieben. Ursprünglich geplanter Fertigstellungstermin war laut Auskunft der Bahn-Pressestelle der 15. August 2016. Doch monatelang tat sich auf der Baustelle nichts, was mit einer Verzögerung bei der Lieferung von Edelstahlrohren für die Entwässerung begründet wurde. Den Winter über ruhte das Projekt weiter. Vor einigen Wochen nahm man die Arbeiten wieder auf. Dieser Tage wurde die Verschleißdecke auf die Fahrbahn der B 37 aufgebracht.

In Kürze soll auch die Fahrbahnverengung, durch die Fahrzeuge nur einspurig fahren können sowie die damit einhergehende Ampelregelung wieder abgebaut werden.

Turnverein Eberbach: Andreas Kohler macht aus dem Duo des TVE wieder ein Vorsitzendentrio

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Eberbach. (by) Durchweg strahlende und zufriedene Gesichter gab es bei der Mitgliederversammlung des mit über 2000 Mitgliedern größten Eberbacher Vereins: Das Vorsitzendentrio des Turnvereins ist nach zwei Jahren als Duo wieder komplett, die Geschäftsstellenleiterin legt einen ausgeglichenen Haushalt vor, und der Verein ernennt zwei Ehrenmitglieder.

Nach dem Ausstieg von Janek Lange vor zwei Jahren führten Gisela Fleck und Wolfgang Grimme den Verein als Duo. Am Dienstagabend wählten die Mitglieder einstimmig Andreas Kohler zum gleichberechtigten Vorsitzenden, womit das Trio wieder komplett ist. Der Abteilungsleiter Schwimmen hatte bereits seit der letzten Versammlung vor einem Jahr im Vorstand mitgearbeitet und den Verein repräsentiert.

Von einem sportlich wie finanziell erfolgreichen Vereinsjahr berichtete Gisela Fleck. Gravierende Auswirkungen auf die Einnahmen hatten die von der Schwimmabteilung angebotenen Schwimm- und Aqua-Jogging-Kurse, die mit über 20.000 Euro zu Buche schlugen.

Leichte Gewinne schreibt der boomende Gesundheitssport, für den mit Dr. Ebubekir Aksay ein Vollbluttrainer gefunden wurde. Sein anfänglicher Vertrag über 20 Wochenstunden wurde bereits zwei Mal aufgestockt auf jetzt 30 Stunden. Durch die Einnahmen aus diesen Kursen konnten die etwas geringeren Beitragseinnahmen mehr als ausgeglichen werden. "Wir haben allen Grund zufrieden zu sein", fasste Fleck zusammen. "Es ist uns sogar gelungen, in diesem Jahr eine Rückstellung für anfallende Arbeiten am Turnerheim und für notwendige Anschaffungen im Trainingsbetrieb zu bilden."

Nicht minder erfolgreich sei der Verein im sportlichen Bereich gewesen, was Fleck mit einer Auswahl an Zeitungsmeldungen belegte. Ein voller Erfolg sei wieder die Turn- und Sportschau gewesen. Dennoch habe man sich im Turnrat entschieden, diese aufwendige Veranstaltung künftig nur noch alle zwei Jahre durchzuführen, die nächste im Jahr 2018.

Bei der Sportlerehrung der Stadt Eberbach wurden Sportler des TVE mit zwei Gold-, einer Silber- und 19 Bronzemedaillen geehrt. Das Jahr 2016 beschlossen 50 Teilnehmer mit dem Silvesterlauf.

Gedanken über den Turnverein im 170. Jahr seines Bestehens machte sich Wolfgang Grimme. "Die Fitten werden fitter, die Schlaffen schlaffer", das seien die neuesten Ergebnisse beim Karlsruher Sportkongress. Viele Kinder könnten nicht mehr rückwärts balancieren, ein Drittel erreiche mit den Fingerspitzen den Boden nicht mehr. Diesen negativen Entwicklungen wirke der Turnverein entgegen, indem er in seinen Abteilungen die Sportangebote stetig ausweite, um den Rückgang der Motorik zu bremsen. Körperliche Aktivität sei das mit Abstand wichtigste und gleichzeitig kostengünstigste Mittel zur Gesunderhaltung, werde von politischer Seite her jedoch radikal unterschätzt. Als Ziel für die Zukunft nannte Grimme, den Wandel als Chance zu begreifen und umzusetzen. Strukturen und Angebote müssten regelmäßig überprüft und hinterfragt werden. Es gelte, das Vereinsangebot systematisch zu erweitern, neue Zielgruppen zu erschließen und junge Leute durch Trendsportarten anzusprechen.

Einen ausgeglichenen Haushalt legte Geschäftsstellenleiterin Ute Bella den Mitgliedern vor. Mit 113.700 Euro sind die Mitgliedsbeiträge nach wie vor der größte Einnahmeposten. Auf Platz zwei folgen bereits die Kurse mit 48.500 Euro. An Zuschüssen kamen 18.900 Euro, Spenden und Sponsoring schlugen mit 9700 Euro und der Wirtschaftsbereich mit 5000 Euro zu Buche. Den Löwenanteil der Einnahmen in Höhe von insgesamt 195.800 Euro verschlingt der Sportbetrieb mit 146.000 Euro. Dazu kamen weitere Ausgaben für allgemeine Kosten (13.500 Euro) und Vermögensverwaltung (10.200 Euro), so dass Rückstellungen in Höhe von 26.100 Euro gebildet werden konnten.

Immer wieder ein erfreulicher Programmpunkt sind die Ehrungen langjähriger Mitglieder. Davon gab es am Dienstagabend eine ganze Menge. Nach 60 Jahren Mitgliedschaft wurden Hermann Helfrich und Dieter Späth zu Ehrenmitgliedern ernannt. 50 Jahre treu sind dem Verein Ruth Greulich, Siegfried Möser, Ilse Stumpf und Gerlinde Weber.

Für 40 Jahre erhielten die Vereinsnadel in Gold Herlinde und Anton Schwandl, Karin und Heinrich Wild, Hildegard und Karl Hable. Die silberne Ehrennadel für 25-jährige Mitgliedschaft erhielten Erika Theus-Löhr, Sylvia Binder, Ulrike Häffner, Andrea Kraut-Banspach und Regine Wagner. Ebenfalls seit 25 Jahren dabei ist Friedrich Wagner, der zusätzlich für seine Verdienste die Ehrennadel in Gold erhielt.

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