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Naturpark Neckartal-Odenwald: Nationale Fördermittel werden fast halbiert

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Von Jutta Biener-Drews

Eberbach. Fünf Tage hatte das neue Programm Bestand. Dann lag es in Trümmern. Cordula Samuleit steht als Geschäftsführerin des Naturparks Neckartal-Odenwald jetzt vor der undankbaren Aufgabe, die Mitglieder auf einen engeren Gürtel einzuschwören.

55 Kommunen, 3 Kreise, 8 Verbände aus dem zwischen Bergstraße, Heidelberg und Bauland, Odenwald, Neckartal und Kraichgau gelegenen Naturparkgebiet hatten sich in ihrer alljährlichen Versammlung gerade erst über das verständigt, was sie in diesem Jahr auf die Beine stellen wollen. 31 Maßnahmen unter anderem zur Entwicklung des Erholungswertes, zum Erhalt des natürlichen Erbes und zur Sensibilisierung der Menschen für die Besonderheiten von Landschaft und Natur waren unter Vorsitz von Landrat Dr. Achim Brötel in Waldwimmersbach beschlossen worden.

Maßnahmen, für die nationale Fördergelder von 120.000 Euro und zur Hälfte von der EU kofinanzierte von 280.000 Euro eingeplant wurden. Jetzt kommen aus dem nationalen Topf aber nur 65.000 Euro beim Naturpark an: als globale Minderausgabe - obwohl der Bedarf doppelt so hoch wäre. Samuleit hat an ihrem Schreibtisch im Thalheimschen Haus noch keine Ahnung, wie sie damit zu Rande kommen soll.

Vorläufig bleibt ihr nichts anderes übrig, als das Gespräch zu suchen mit allen, die Gelder für Projekte beantragt haben und in die Maßnahmenliste aufgenommen wurden. "Wir müssen schauen, wie man Dinge womöglich zusammenlegen, verschieben oder auch anteilig anders finanzieren kann", sagt Samuleit.

Der Naturpark selbst findet sich allein sechs Mal in der Liste der 27 aus nationalen Töpfen gespeisten Vorhaben. Größter Posten mit fast 14.000 Euro und erwarteten 8300 Euro Zuschuss sind Arbeitsmaterialien für den Projektkoordinator des Geoinformationssystems (GIS). Denn den hat der Naturpark mit 15.500 Euro auf die Wunschliste der von der EU mitfinanzierten Förderung gesetzt.

Für das Jahresprogramm 2018 mit sämtlichen Aktivitäten des Naturparks von Wanderungen, Mountainbikekursen und Führungen über Obstbaumschnitt, geobiologische Kurse und Vorträge bis hin zu den Märkten mit regionalen Erzeugnissen sind fast 6500 Euro Förderung eingeplant. Für die Vorstudie zum nächsten Naturparkplan, der im Abstand von zehn Jahren festlegt, "was wir machen und was wir wollen", bräuchte man fast 4300 Euro Zuschuss. "Vielleicht sollten wir die ja verschieben", sinniert Cordula Samuleit.

Obwohl sie gerade in dieser Hinsicht sehr wohl Handlungsbedarf sieht: "Wir sind größer geworden - und die Zeit ist nicht stehen geblieben". Es gehe darum, neue Schwerpunkte zu setzen und Grundsatzentscheidungen wie die, ob der Naturpark sein Hauptaugenmerk im nächsten Jahrzehnt mehr auf seine Märkte oder auf seine Wanderwege richten soll, auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Samuleit selbst würde diese Schwerpunkte gern mehr als bisher "im Sinne derer setzen, die im Naturpark unterwegs sind". Aber bei dieser Entscheidung brauche sie Hilfe.

Ausloten, was geht, heißt jetzt die Devise. Wobei die von der EU-kofinanzierten wichtigsten Projekte zum Glück unangetastet bleiben. So fließen für die fünf Naturparkmärkte 2018 knapp 33.000 Euro; Waldbrunn darf für zielorientierte Wanderwegweisung auf seiner Gemarkung, auf der auch Orte, Lokale und Haltestellen erscheinen, mit über 29.000 Euro rechnen. Und Haßmersheim bekommt für die Attraktivierung seines Fuß- und Radwegenetzes rund 32.000 Euro dazu. Knapp 13.500 Euro darf sich der Naturpark für neue Ortseingangsschilder ausrechnen.

Ob Eberbach mit der geplanten Neukonzeption von Wander- und Informationstafeln für 3100 Euro durchkommt, scheint dagegen eher fraglich. Denn dafür müsste in den nationalen Fördertopf gelangt werden. So wie für die von der TGO beantragte Aufwertung des Qualitätswegs Neckarsteig für 8800 Euro.


Badische Imkertag Eberbach: Eine eigene Torte versüßt das Doppeljubiläum

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Von Felix Hüll

Eberbach. Man kann sich diesen Jubiläumsanlass buchstäblich auf der Zunge zergehen lasen: mit der "Badischen Imkertorte" hat das bevorstehende besondere Festwochenende des Bezirksimkervereins Eberbach nun auch eine eigene exklusive kulinarische Note - das Viktoria-Café liefert für die Bewirtung der zweitätigen Fachveranstaltung eine spezielle Gebäckkreation in die Stadthalle.

Mit den genauen Angaben ist es so eine Sache: zwischen den vier Bisquitböden mit Orangentränke finden sich drei Schichten einer Aprikosen-Honig-Vanille-Crème mit Mandeln und Gewürzen. Das Ganze bedeckt ein Vollmilchschokoladenüberzug. In welchem Verhältnis welche Bestandteile genau hinzugefügt wurden, möchte Susanne Bäcker-Valerius vom Viktoria-Café aber gern als Geschäftsgeheimnis für sich behalten.

"Auf jeden Fall wird Eberbacher Honig dafür verwendet," erklärt Rainer Olbert, Vorsitzender des Bezirksimkervereins, der den Badischen Imkertag am 8. und 9. April in der Eberbacher Stadthalle ausrichtet. Die Torte zieren in Marzipan auf Zuckerpapier die Wappen Badens und der Stadt Eberbach, des Deutschen Imkerbundes sowie das Badische Imkerwappen. Letzteres hat der Ehrenpräsident der badischen Imker, Ekkehard Hülsmann, von seinem Onkel Gerhard Grimm, einem Professor für Bildende Kunst, gestalten lassen und dem Verband überlassen.

"Wie wir uns 2014 daran gemacht haben, das Jubiläum vorzubereiten, war auch eine Überlegung, dass zu den Festlichkeiten etwas Leckeres dazu muss," berichtet Olbert. "Und für uns war es wieder etwas Besonderes, aus der Routine auszubrechen, was auch die Kreativität beflügelt,", ergänzt Café-Chefin Birgit Strohauer-Valerius, die gerne festliche Anlässe in der Region aufgreift, um sie mit Konditoreiprodukten zu begleiten, wie etwa den (Torten-)Schlüssel fürs neue Schönbrunner Feuerwehrdomizil, eine Udo-Lindenberg-Torte zum Lindenberg-Event in Eberbach oder den speziellen Kundenwunsch wie den eines Mosbacher Unternehmers, der zu seinem Jubiläum allen seinen Mitarbeitern eine Torte mit einem Brief schenkte.

Geschenkt wird es die Badische Imkertorte zwar nicht geben, aber die Einnahmen dafür kommen dem Eberbacher Imkern zugute. Sie wollen ja mit dem Badischen Imkertag Geld sammeln für ein Denkmal.

Es soll an die Gründung der ersten deutschen/badischen Imkerschule in Eberbach durch Volksschullehrer Johann Martin Roth 1891/92 erinnern. Dafür stiftet Birgit Strohauer-Valerius dem Verein 30 Torten, die am Samstag und Sonntag in der Stadthalle von Helfern des SV Eberbach bei der Bewirtung dort mit angeboten werden.

Besucher des Imkertags können sich auch in einer eigens erstellten Box ein paar Tortenstücke mit nach Hause nehmen, wie auch überhaupt jeder Interessierte die Torte ab sofort im Sortiment des Cafés vorfinden, bestellen und sich zusenden lassen kann. Rainer Olbert verweist bei dem süßen Anlass der Tortenvorstellung nochmals auf den Badischen Abend am Samstag, 8. April, ab 19.30 Uhr.

Dieser Abend ist bei freiem Eintritt öffentlich für jeden und bietet ein Programm mit der Feuerwehrkapelle Waldkatzenbach, dem MGV Liederkranz 1845 Eberbach, dem Chor Right Now und den Parforcehornbläsern Kleiner Odenwald.

Fi Info: Details zu weiteren Programmpunkten des Imkertages 8./9. April wie etwa die Fachvorträge stehen auf www.imkerverein-eberbach.de.

Spielplatz "Heuacker" hergerichtet: In Eberbach steht jetzt ein neuer Kletterturm

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Eberbach. (hui) Zwischen 10.000 und 20.000 Euro stellt die Stadt jedes Jahr für ihre 22 Spielplätze in Eberbach und den Ortsteilen in den Haushalt ein. In diesem Jahr kann sich der Leiter der Servicebetriebe, Leander Schmitt, über den Höchstbetrag freuen. Jährlich werden die Spielplätze vom Bauhof und die Spielgeräte vom TÜV überprüft: Ist der Zaun intakt? Fehlt eine Sprosse an der Leiter? Ist das Kletterseil gerissen? Ist die Rutsche verrostet? Oder ist das Gerät in die Jahre gekommen und birgt ein Verletzungsrisiko?

Auch am alten Spielturm auf dem Spielplatz "Heuacker" hat der Zahn der Zeit genagt. Langweilig und nicht mehr zeitgemäß fanden ihn Kinder und Eltern. Fazit: ein neuer Kletterturm muss her. Mit dem Spielgerätehersteller "Wagner Energieholz" aus Gaimühle vereinbarte man unter Einbeziehen von Kinderwünschen das Liefern eines Kletterturms für 8000 Euro. Von diesem Betrag spendete die Herstellerfirma 1800 Euro. "Um der Stadt und seinen Kindern etwas Gutes zu tun", betonte Geschäftsführer Friedrich Wagner. "Wir können nur krumm", macht er auf die Holz-Besonderheit des Spielgeräts aufmerksam, das komplett aus Robinienholz ohne Holzschutzmittel oder Farbe besteht. Vor 200 Jahren aus Amerika eingewandert, sei die Robinie inzwischen die dauerhafteste einheimische Holzart mit einer Haltbarkeit bis zu 50 Jahren. Zum Schutz vor Nässe brachte der Bauhof Pfostenschuhe aus Metall an. Das nächste Wagner-Projekt ist der Wasserspielplatz, den der Lions-Club Eberbach mit einer Spende von 20.000 Euro finanziert. Inzwischen haben die Kinder im Heuacker am nagelneuen Kletterturm Spaß am Klettern, Balancieren, Kommunizieren und Rutschen. Da die Rutsche des alten Kletterturms noch intakt ist, wurde sie in den neuen integriert. Bald soll auch noch eine Babyschaukel aufgestellt werden.

Bilanz 2016: Volksbank Neckartal gibt vier Prozent Dividende

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Eberbach/Neckargemünd. (fhs) Trotz eines Rückgangs beim Bilanzgewinn von 2,1 auf 1,9 Millionen Euro im Ergebnis 2016 gibt sich die Volksbank Neckartal positiv gestimmt, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Die 45.626 Mitglieder in einem Einzugsgebiet im östlichen Rhein-Neckar-Kreis von rund 110.000 Menschen sollen dieses Jahr mit einer Dividende von vier Prozent rechnen können. Das gaben Vorstandsvorsitzender Ekkehard Saueressig und Vorstandsmitglied Ralf Gallion am Freitag am Hauptsitz der Bank in Eberbach bekannt. Über die Verwendung des Ergebnisses befindet die Vertreterversammlung der Bank am 28. Juni in der Stadthalle Eberbach.

„Unsere nachhaltige Geschäftspolitik hat sich auch 2016 wieder im Ergebnis widergespiegelt,“ erklärte Bankchef Saueressig. Die Volksbank Neckartal meisterte 2016 die Belastungen durch die allgemeinen Rahmenbedingungen wie den anhaltenden Niedrigzins durch ein Ausweiten des Kreditvolumens um 8,8 Prozent (über 90 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro).

Zudem schloss die Bank 2016 fünf ihrer Filialen und wandelte einen Standort in eine Selbstbedienungsfiliale um. „Wichtig ist, dass wir zukunftsfähig bleiben, und das heißt, dass wir wettbewerbsfähig bleiben,“ betonte Saueressig.

Die Volksbank stelle sich auf eine auch noch bis 2018 oder gar 2019 weiter anhaltenden Phase niedriger Zinsen ein und rate auch ihren Geschäftspartnern, eine solche Entwicklung als realistisch einzustufen. Gleichzeitig besinne sich die Volksbank auf ihre Stärke: Das genossenschaftliche Modell, das auch beinahe 170 Jahre nach seiner Gründung nichts an seiner Aktualität verloren habe. Laut Neckartal-Voba-Vorstandschef Saueressig setze man auch 2017 darauf, dass man im Gegensatz zu Groß- und Investmentbanken hier in einer überschaubaren Region vor Ort einfach „Einlagen einsammelt und sie wieder ausgibt“.

Gleichzeitig sei man nicht historisch verstaubt, sondern biete jetzt Mitgliedern und Kunden zeitgemäß mit einem „Dialogcenter“ eine 24-Stunden-Rund-um-die Uhr-Erreichbarkeit an. Auch stelle man sich dem Thema „Omnikanal“, so Saueressig: „Der Kunde hat die Möglichkeit, seinen Weg zu uns auszusuchen, sei es über Internet, Telefon oder weiter über das persönliche Gespräch mit einem menschlichen Berater“. zudem sei man mit den technischen Möglichkeiten etwa für den Service „Scan2bank“ präsent. Von den fünf Crwod-Funding-Projekten 2016 wurden vier ein Erfolg, die Stiftung hat von 33 000 Euro Zuwendungen im Jubiläumsjahr mit 19.250 ausgezahlten Euro Projekte in der Region möglich gemacht.

Mit diesen Eigenschaften sei es 2016 gelungen, die Bilanzsumme 1,91 Milliarden Euro um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu steigern. Die Kundeneinlagen nahmen um 4,2 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro zu, das Eigenkapital beträgt 106 Millionen Euro.

Die 376 Mitarbeiter wurden weiter beschäftigt, 42 von ihnen wurden zu digitalen Lotsen ausgebildet. 300.000 Euro investierte die Volksbank Neckartal in die Ausbildung und - darauf ist Saueressig stolz - erhielt die Volksbank Neckartal auch 2017 wieder zum vierten Mal in folge die Top-Job-Auszeichnung als einer der besten Arbeitgeber im Mittelstand durch das Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen.

 

 

B 37 bei Hirschhorn: Tunnel Hirschhorn wegen Wartungs- und Reinigungsarbeiten gesperrt

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Hirschhorn. (RNZ) Am kommenden Dienstag und Mittwoch 11. und 12. April, werden im Zuge der Bundesstraße B 37 Wartungs- und Reinigungsarbeiten sowie Funktionsprüfungen im Tunnel Hirschhorn durchgeführt. Für die Durchführung der Arbeiten ist eine Vollsperrung des Tunnels an beiden Tagen jeweils zwischen 8 und 17 Uhr erforderlich.

Die Umleitung während der Zeit der Vollsperrung erfolgt über die Landesstraße L 3105 entlang der Neckarschleife durch Hirschhorn. Hessen Mobil bittet alle Verkehrsteilnehmer um Verständnis für diese notwendige Maßnahme und die damit verbundenen Verkehrsbehinderungen.

Info: Mehr über Hessen Mobil unter www.mobil.hessen.de.

Volksbank Neckartal: Größeres Kreditvolumen hilft im Zinskeller

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Von Felix Hüll

Eberbach. Drei zentralen Herausforderungen sah sich die Volksbank Neckartal 2016 gegenüber, schildert es Vorstandsvorsitzender Ekkehard Saueressig beim Vorstellen der Jahresbilanz 2016: "Digitalisierung, Niedrigzinsphase und Regulatorik." Dennoch sei aus Sicht der Bank das Jahr gut abgeschlossen worden, und man bleibe wettbewerbsfähig und sei damit fit für die Zukunft.

"Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank greift das Geschäft der Banken im Kern an," stellte Saueressig fest. Gleichzeitig beeinträchtigten regulatorische Erfordernisse des Gesetzgebers durch "übertriebene bürokratische Belastungen" insbesondere die verlässlichen kleinen und mittleren Institute, wie es die deutschen Volks- und Raiffeisenbanken im europäischen Umfeld seien. "Eine dicke Eigenkapitaldecke ist das Einzige, was in Zeiten der Unsicherheit nicht schaden kann."

Die Volksbank Neckartal stockte 2016 ihr Eigenkapital um zwei Prozent auf 106 Millionen Euro auf. Um die Negativzinsen aufzufangen erhöhte die Bank ihr Kreditvolumen um 8,8 Prozent (über 90 Millionen Euro) auf 1,1 Milliarden Euro. Für 250 Millionen Euro wurden in 2016 neue Kredite vergeben.

Saueressig rechnet auch weiter mit niedrig bleibenden Zinsen und setzt daher weiter auf die "langfristig nachhaltige Geschäftspolitik". Dazu gehöre die Reaktion auf das veränderte Kundenverhalten und die Anforderungen der Digitalisierung. Den 2016 geschlossenen fünf Filialen steht ein Ausweiten der digitalen Dienstleistungen gegenüber: die VR-Banking-App, elektronische Kontoauszüge, elektronisches Postfach, Finanzmanager, Online-Produktabschlussmöglichkeiten, mobiles "Geld-Senden und -Anfordern" wurde etwa ergänzt um "Scan2bank" mit dem Übermitteln einer abfotografierten Zahlungsanweisung/Rechnung oder die 24-Stunden-rund-um-die-Uhr-Erreichbar-keit des neuen Dialogcenters. 20.000 Voba-Kunden erhielten neue Girocards mit der Kontaktlosfunktion, die das Bezahlen ohne Zusatzgeräte erleichtern hilft.

Saueressig: "Die Digitalisierung sehen wir als Chance, die genossenschaftlichen Stärken in die neue Welt zu transportieren." 2016 startete die neue Crowd-funding-Plattform, bei der von fünf Projekten vier Erfolg hatten. Ab 2017 können neben Vereinen, Schulen und Kindergärten nun neu auch Gemeinden und Hilfsorganisationen wie Feuerwehr, Rot-Kreuz oder DLRG diese Art der kollektiven Finanzbeschaffung nutzen. In Altbewährtes investierten hingegen Anleger, die lieber ihr Haus renovierten, neu bauten oder Immobilien erwarben. Die Voba-Tochter Neckartal Immobilien GmbH erzielte 2016 eine Umsatzsteigerung. Vorstandsmitglied Ralf Gallion: "Wir könnten sogar mehr vermitteln, wenn das Angebot dazu da wäre." Allerdings gebe es Unterschiede bei der Nachfrage zwischen dem ländlichen Raum und den Städten und der jeweiligen Nähe zu Heidelberg.

Die Volksbanktochter nehme auch als Bauträger eine gute Entwicklung, bilanzierte Saueressig. Bezogen auf das Rosenturmquartier sei man von Vertriebsseite her sehr zufrieden. Saueressig: "Von zu teuren Preisen kann gar keine Rede sein. Man macht sich da selbst schlecht." So ein Vorhaben beruhe auf bestimmten Gestehungskosten und schneide im Vergleich zu anderen Orten glänzend ab: Saueressig: "Der Erfolg gibt der Firma Dombrowski jetzt recht."

Im übrigen sei Eberbach als Standort hervorragend, biete entsprechende Infrastruktur und müsse sich nicht verstecken, "nur sollte man den Ort dann auch nicht schlecht reden."

Wiedersehen nach Herzinfakt: Eberbacher Stadtrat trifft seine drei Lebensretter

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Von Peter Bayer

Eberbach. Ralf Lutzki wollte am Samstag eine Radtour nach Rothenberg machen. "Mir fehlt ja ein Zahn, was ist passiert?", fragt er seine Frau, als er am Montag in einem Krankenhausbett aufwacht. Was dazwischen war, daran kann er sich nicht erinnern. Auch nicht an die vier Minuten, die er tot war. Dass er noch lebt und seine Frau Diana ihn wieder in ihre Arme schließen kann, verdankt Ralf Lutzki drei Männern, die beherzt eingriffen und schnell und richtig handelten, als sie seinen leblosen Körper auf der Neckarbrücke liegen sahen. Im Eberbacher Krankenhaus trifft Ralf Lutzki seine Lebensretter zum ersten Mal seit seinem Herzinfarkt. Gemeinsam erzählen sie, was sich an jenem Tag in den wenigen, aber lebensentscheidenden Minuten abgespielt hat.

Einer der drei Lebensretter ist Philipp Uhrig. Der junge Familienvater fuhr mit Frau und Kind Richtung Neckarwimmersbach, als er eine reglose Person neben einem Fahrrad liegen sah. Fünf Personen standen daneben. "Da macht ja keiner was", dachte Uhrig. Nur zusehen oder gar wegsehen - das kommt für ihn nicht in Frage. "Macht man nichts, macht man es verkehrt", ist seine Devise. Er stieg aus und sah einen Mann in stabiler Seitenlage, blutverschmiert mit geschwollenem Gesicht wegen zweier ausgeschlagener Zähne. Obwohl er Ralf Lutzki kennt, hat er ihn in diesem Zustand nicht erkannt.

"Ich dachte zuerst, dass es sich um einen epileptischen Anfall handelt, so verkrampft, wie er dalag. Aber dann habe ich gemerkt, dass er nicht mehr schnauft und an Herzinfarkt gedacht." Uhrig arbeitet beim Wasser- und Schifffahrtsamt und besucht dort regelmäßig Fortbildungen in Erster Hilfe. So ein Fall ist ihm schon einmal passiert. Damals war er allerdings zu spät gekommen.

Hier sah er Roland Berger und winkte den Polizeibeamten her. Während die anderen weiter nur herumstanden, begannen Uhrig und Berger mit den lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Berger übernahm die Herzdruckmassage, Uhrig die Beatmung. "Dann stand auf einmal Heinz nebendran", erinnert sich Berger. Auch Heinz Müller, seit 40 Jahren Rettungssanitäter, war an diesem Samstag privat unterwegs, hat aber immer sein "kleines Köfferchen" dabei. Er übernahm mit einem Beutel die Beatmung, Uhrig und Berger drückten abwechselnd. Gemeinsam überbrückten sie die Zeit, bis der Rettungsdienst kam - zwei Minuten nach Eingang des Notrufs.

"Dass sofort mit den lebensrettenden Maßnahmen durch die ersten Personen begonnen wird, ist immens wichtig", betont Notarzt Dr. Patrick Schottmüller.

Im Rettungswagen wurde Ralf Lutzki ein EKG angelegt. Ein Kammerflimmern wurde festgestellt. Durch Einsatz des Defibrillators setzte der Herzschlag wieder ein. Der eingeteilte Notarzt und der Hubschrauber waren zu der Zeit in Sensbachtal. Der Notarzt aus Mosbach hätte kommen müssen. "Der kann gleich wieder umdrehen", sagte Heinz Müller.

Der Rettungsdienst informierte sofort das Eberbacher Krankenhaus und kündigte dort den Patienten an. "Dort wurde noch im Rettungswagen die medizinische Versorgung vervollständigt und Lutzki im Katheterlabor in Heidelberg angemeldet. "Das Labor in Eberbach ist am Wochenende aus finanziellen Gründen nicht besetzt", erklärt Schottmüller. "Wir hatten hier auch ein Intensivbett bereitgehalten, weil nach einer Wiederbelebung der Kreislauf oft instabil ist", ergänzt Dr. Daniel Herzenstiel. In diesem Fall war es aber nicht nötig, die Fachärzte sorgten dafür, dass Lutzki stabil genug für den sofortigen Weitertransport nach Heidelberg war.

Am Montag wachte Ralf Lutzki zwischendurch immer wieder auf. Diana Lutzki beschreibt es als "50 erste Male". Immer wieder spielte sich die gleiche Szene ab: Ihr Mann wacht auf, sagt "Mein Zahn fehlt, was ist passiert?" "Du hattest einen Herzinfarkt", sagt sie ihm, worauf er wieder einschläft. "Er wurde in Narkose gelegt, sein Körper hat die Zwei-Tages-Dosis wieder abbauen müssen", erklärt Schottmüller das Verhalten. Lutzki wurde noch ein kleiner Defibrillator am Herzen eingesetzt, der im Fall des Falles von sich aus aktiv wird. Nach nur einer Woche wurde Lutzki bereits aus dem Krankenhaus entlassen.

Ein Mitarbeiter des WSA, ein Polizist und ein Rettungssanitäter - Ralf Lutzki hatte Glück, dass unmittelbar nach seinem Herzinfarkt drei Leute an der Unglücksstelle eintrafen, die nicht lange überlegen müssen, sondern wissen, was in einem solchen Fall zu tun ist. "Die Rettungskette muss funktionieren", sagt Dr. Patrick Schottmüller. Im Fall des Eberbacher Stadtrats hat sie das auf beinahe schon unglaubliche Weise.

Auch bei den Beteiligten hat die Lebensrettung Spuren hinterlassen. "Es war für mich eine emotionale Woche", sagt Robin Uhrig.

"Als man mir am Montag gesagt hat, dass Ralf Lutzki überlebt hat, dachte ich zuerst, man wolle mich auf den Arm nehmen. Jeder sollte sich Gedanken machen, ob er nicht einen Erste-Hilfe-Kurs besucht, schließlich will man doch das Beste für seine Familie."

"Wir wären in der Bäckerei in einer solchen Situation überfordert gewesen", gibt Diana Lutzki zu. "Unsere Verkäuferinnen wollen jetzt alle einen Kurs machen. Und Heinz Müller sagt: "Reanimation ist Handwerk, keine Medizin".

Ein Handwerk, das man erlernen kann. Wichtig ist nur eines: "Man muss die Hemmschwelle überwinden", sagt Roland Berger. Er geht jetzt mit einer anderen Einstellung in die Übungen: "Der Mensch reagiert, die Puppe nicht".

Badischer Imkertag 2017: Eberbacher sorgen für bunten Abend

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Von Marcus Deschner

Eberbach. Mit einem Doppeljubiläum feierte der Badische Imkerverband übers Wochenende den Badischen Imkertag 2017 in der Eberbacher Stadthalle. Zum einen wurde das 125. Gründungsjubiläum der ersten staatlichen Imkerschule Badens durch Hauptlehrer Johann Martin Roth in Eberbach begangen; zum anderen feierte man das 160-jährige Bestehen des Landesverbandes Badischer Imker. Im Stadthallenfoyer und im und vor dem benachbarten evangelischen Gemeindehaus am Leopoldsplatz gab’s zudem eine Verkaufsausstellung. Bei der wurden Imkereigeräte, Zubehör sowie Pflanzen und allerlei mehr rund um das edle Naturprodukt feilgeboten. Und selbstverständlich Honig in den verschiedensten Geschmacksrichtungen.

Der Vorsitzende des rund 65 Mitglieder zählenden Bezirksimkervereins Eberbach, Rainer Olbert, freute sich, dass man federführend die Veranstaltung in der Neckarstadt ausrichten durfte. Olbert begrüßte zum Jubiläumsabend am Samstag die Gäste, darunter Bürgermeister Peter Reichert mit Gattin. Durch den bunten Abend, der von Musik- und Gesangsdarbietungen geprägt war, führte Bernhard Walter. Er streute in seine Moderation immer wieder Historisches über Eberbach ein. Den Auftakt machten die Sänger des MGV Liederkranz mit Dirigentin Karin Conrath. Sie nahmen die Gäste auf eine Seereise mit. Zum "fröhlichen Jagen" ging’s dann mit den Parforcehornbläsern Kleiner Odenwald unter Leitung von Dietmar Hellmann, der auch einiges zur Parforce-Jagd und ihren Ursprüngen erklärte. Mit dem Chor "Right Now" ging es über "Sieben Brücken". Die ebenfalls von Karin Conrath dirigierten Sänger erhielten bei der "Biene Maja" kräftige Unterstützung von Jule und Mattis Hock. Helga Sauer brillierte als Solistin bei "Ich will keine Schokolade".

Über "Honig, das flüssige Gold von Afrika" referierte im Laufe des Abends der Moosbrunner Fritz Danzeisen. Er reist öfters nach Ostafrika und bringt dort den Menschen den richtigen Umgang mit Bienenvölkern bei.

Bereits am Samstagmorgen fand im Saal die Vertreter- und Fortbildungstagung der badischen Imker statt. Dabei standen Tätigkeitsberichte sowie der Haushalt für das Jahr 2017 auf der Tagesordnung. Besonders gewürdigt wurde bei den Ehrungen auch die Tätigkeit von Rainer Olbert. Der seit dem Jahr 2000 amtierende Vorsitzende der Eberbacher Imker erhielt aus den Händen von Landesverbandspräsident Klaus Schmieder die Ehrennadel in Gold.

Manuel Tritschler stellte sich als neuer Leiter des Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamts Freiburg (CVUA) vor. Nachmittags referierte Dr. Klaus Wallner von der Landesanstalt für Bienenkunde Hohenheim über die Bedeutung und die zentrale Rolle der Wachsqualität für die Bienengesundheit und die Qualität der Bienenprodukte. Barbara Löwer, Geschäftsführerin des Deutschen Imkerbundes, sprach zum Thema "Unsere Marke - unser Erfolg".

Gestern begann der Imkertag mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Stadthalle, zelebriert von Pfarrer Gero Albert und Diakon Joachim Szendzielorz. Umrahmt wurde die Feier vom Riverside Gospelchor und den Waldkatzenbacher Musikanten. Anschließend folgten Grußworte sowie ein Referat von Schirmherr Minister Peter Hauk. Mittags wurden die Ergebnisse der Honigprämierung bekannt gegeben und die Ehrenpreise an die ausgezeichneten Imker vergeben. Zur "Intelligenz der Bienen" referierte abschließend Professor Randolf Manzell von der Freien Universität Berlin (Bericht folgt).


Badischer Imkertag in Eberbach: 115 Mal gibt es ein "sehr gut"

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Eberbach. (MD) Im Rahmen des Badischen Imkertags stellte Dr. Dr. Helmut Horn (Foto: Deschner) von der Landesanstalt für Bienenkunde in Hohenheim auch für Laien verständlich die Honig-Prämierungsergebnisse sowie das vorangegangene Prüfverfahren der Erntejahrgänge 2015/16 vor. 200 Honiglose waren im Vorfeld von Imkern landesweit eingereicht worden und wurden zwei Tage lang von einer mehrköpfigen Jury, zu der auch die Eberbacher Rainer Olbert und Gerald Richter gehörten, bewertet worden.

Um es vorwegzunehmen: Es gab 115 erste Preise, 50 zweite Preise und einen dritten Preis. 34 Lose mussten ausgeschlossen werden, unter anderem weil der Wassergehalt im flüssigen Gold nicht stimmte, der Honig gärte oder das Glas eine zu geringe Einwaage aufwies. Auch ein vorgeschriebenes, aber vom Erzeuger vergessenes Mindesthaltbarkeitsdatum auf dem Glas führte zum Ausschluss.

Die Bewertungstabelle des Deutschen Imkerbundes ist in mehrere Kategorien unterteilt. Dazu gehören laut Horn beispielsweise die Aufmachung. Die Prüfer richten ihr Augenmerk dabei auch darauf, ob der Deckel am Glas schief sitzt, beschädigt oder verschmutzt ist. Streng geachtet wird auf die Sauberkeit des Produkts selbst. Bei Verunreinigungen gibt’s, je nach Grad, weniger Punkte. Auch der Zustand des Honigs und ob darin Kristalle zu finden sind und die Kandidierung zu hart oder uneinheitlich ist, wird begutachtet. Auch Geruch und Geschmack werden einer Probe unterzogen. Gemessen werden auch der Wassergehalt sowie die Invertase-Aktivität, die als Maß für die Naturbelassenheit des Honigs gilt. Nur das Produkt, das ohne Beanstandungen die Prozedur überstanden hat, wird mit "sehr gut" bewertet.

Die Vorteile einer solchen Honigprämierung liegen Imker Horn zufolge auf der Hand. Dazu zählte er bessere Vermarktungschancen für den eigenen Honig, Qualitätskontrolle des erzeugten Produkts sowie Erfassung der Sortenvielfalt. Und nicht zuletzt könnten Imker bei einer solchen Prüfung auch aus eigenen Fehlern lernen. Die prämierten Imker konnten in der Stadthalle entsprechende Medaillen erwerben, die sie nun für ihre Betriebe führen dürfen.

Badischer Imkertag in Eberbach: Landwirtschaftsminister lobt Verdienste der Imkerei

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Eberbach. (MD) Übers Wochenende veranstaltete der Landesverband Badischer Imker in der Stadthalle den Imkertag 2017. Dabei wurden auch das 160-jährige Bestehen des Landesverbands sowie die vor 125 Jahren in Eberbach erfolgte Gründung der ersten deutschen Imkerschule gefeiert.

Nach der Vertreter- und Verbandsversammlung sowie dem bunten Abend am Samstag begann der Sonntag mit einem Gottesdienst, zelebriert von Pfarrer Gero Albert von der evangelischen und Diakon Joachim Szendzilorz von der katholischen Kirchgemeinde. Der Riverside Gospelchor sowie die Feuerwehrkapelle Waldkatzenbach umrahmten musikalisch. Exakt 747 Euro und 80 Cent ergab die im Rahmen des Gottesdienstes durchgeführte Kollekte, gab Imker-Landesverbandspräsident Klaus Schmieder bekannt.

Das Geld wird Mitglied Fritz Danzeisen für ein Projekt in Tansania zur Verfügung gestellt. Der Moosbrunner fährt nämlich alle zwei Jahre für einige Wochen in seinem Urlaub in das ostafrikanische Land, um dort Imker zu schulen, damit diese ihren eigenen Honig ernten, ohne die Völker mit Feuer abzutöten. Dies ist in weiten Teilen Afrikas heute noch üblich.

Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU), der Schirmherr des Landesimkertages - der federführend vom Bezirksimkerverein Eberbach unter Vorsitz von Rainer Olbert ausgerichtet wurde - wies auf die Bedeutung der Imkerei hin. Die habe eine lange Tradition und erfreue sich wieder deutlich gestiegenen Interesses. Hauk bezeichnete die Biene als "drittwichtigstes Nutztier nach Rind und Schwein". 180.000 Bienenvölker würden alleine in Baden-Württemberg gehalten. Dabei versorge ein Imker zumeist im Schnitt gerade mal acht Völker und betreibe das Ganze als Hobby.

"Die Verdienste der Imker und ihrer Bienenvölker um den Erhalt der Artenvielfalt und die Sicherung landwirtschaftlicher Erträge ist unbestritten", lobte er. Die Bestäubungsleistung vor allem im Obst- und Gemüsebau, in der Saatguterzeugung und im Gartenbau übersteige den Erlös aus Honig und Wachs um ein Vielfaches und gehe "in die Milliarden Euro". Ohne Imkerei wäre dem Minister zufolge der Speiseplan der Menschen nur sehr eingeschränkt. Peter Hauk sicherte dem Landesimkerverband Unterstützung bei den dringend erforderlichen Sanierungsmaßnahmen an den Imkerschulen in Heidelberg und Oberentersbach zu.

"Die Imkerei hat in Eberbach Geschichte", gratulierte Bürgermeister Peter Reichert. Dem Besuch von Großherzogin Luise von Baden im Jahr 1891 anlässlich der Gründung der Imkerschule habe man in der Stadt gar einen Straßennamen zu verdanken. Reichert freute sich, dass anlässlich des Jubiläums in Kürze eine Gedenkskulptur in der Neckaranlage aufgestellt werden soll. Nach der Bekanntgabe der Honig-Prämierungsergebnisse durch Dr. Dr. Helmut Horn von der Landesanstalt für Bienenkunde Hohenheim und der Vergabe der Ehrenpreise referierte Professor Randolf Menzel von der Freien Universität Berlin zum Thema " Die Intelligenz der Bienen - was sie denken, planen, fühlen und was wir daraus lernen können". An beiden Tagen fand eine große bienenwirtschaftliche Verkaufsausstellung im Stadthallen-Foyer, auf der Galerie sowie im und vor dem benachbarten evangelischen Gemeindehaus statt. Dort gab es von der traditionellen Honigschleuder bis hin zum neu entwickelten Gerät, das mittels Hochfrequenz die gefürchtete Varroa-Milbe unschädlich machen soll, so ziemlich alles rund um die Imkerei zu erstehen.

Ärger um Schafe in Eberbach: Die Stadt reagiert ganz schnell

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Von Peter Bayer

Eberbach. "Immer geht es nur auf die Hundehalter", empört sich eine Leserin aus Pleutersbach. Besitzer von Pferden und Schafen müssten die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner offenbar nicht wegmachen. Aktuell die Schafherde, die auf ihrem Weg auf den Breitenstein die Straße "Kühler Waldweg" am Sonntag verdreckt hat (Foto: Heß), dass die Spaziergänger Slalom um die Haufen laufen müssen.

"Grundsätzlich gilt: Jeder muss seinen Kram wegmachen", sagt Rainer Menges, Leiter des Ordnungsamtes. Die Menge der Tiere und Länge der Strecke sei für den Schäfer allerdings ein Riesenproblem. Ein Problem, das der städtische Bauhof schnell beseitigt hat. Nur neun Minuten nach der Beschwerde gestern wurde der Bauhof in Marsch gesetzt und hat die Hinterlassenschaften beseitigt.

Praktika in Eberbach: Von der Schulbank zurück in den Kindergarten

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Von Jonas Haaß

Eberbach/Neckarzimmern. Raus ins Leben: Diesen Schritt gehen auch in diesem Jahr alle baden-württembergischen Gymnasiasten. Für eine Woche kehren sie dem von Theorie geprägten Alltag den Rücken und sammeln praktische Erfahrungen in unterschiedlichsten Betrieben. Sinn und Zweck des Bogys ist es, den jungen Menschen Impulse und Hilfestellung bei der Berufswahl zu geben. Bogy ist das Kürzel für die Berufs- und Studienorientierung an den allgemein bildenden Gymnasien in Baden-Württemberg.

Jonas Haaß, selbst Bogy-Praktikant bei der RNZ hat zwei Jugendliche begleitet:Chiara Wierz (16) hat schon immer Spaß an der Arbeit mit Kindern. Durch den erhalten gebliebenen Kontakt mit ihrer früheren Kindergartenerzieherin fand sie einen Bogy-Platz in der Kindertagesstätte St. Elisabeth. "Es ist toll, wie schnell die Kinder sich auf mich eingestellt haben", erzählt Chiara. Durch das offene Konzept in dem Kindergarten können die Kleinen entscheiden, in welchem Raum sie am liebsten spielen wollen und sind nicht mehr den ganzen Tag in einzelne Gruppen unterteilt. Langeweile könne deshalb nur schwer entstehen, so die aufgeweckte Rockenauerin.

Eine wichtige Erfahrung sei für sie auch, Verantwortung zu tragen. Auffällig wäre, dass sich die Kinder sehr wenig streiten, vor allem die Jüngeren. Die Erzieher, die sie mit offenen Armen empfangen hätten, wüssten aber auch für Abwechslung im Kindergartenalltag zu sorgen: "Heute Vormittag haben wir experimentiert, morgen machen wir einen Ausflug", sagt sie. Im Gebäude selbst gibt es auch noch einen Turnraum, ein Bistro und ein Außengelände, auf dem sich die Kleinen austoben können. Viel Freude bereitet es ihr auch, den Kindern vermeintlich Selbstverständliches im Alltag so beizubringen, dass sie auch mit Spaß bei der Sache sind ." Morgen darf ich das Zähneputzlied übernehmen, das heißt, ich stehe mit einem großen Plastikgebiss vor den Kindern und zeige ihnen darauf wo sie putzen sollen. Dazu wird natürlich gesungen.", erzählt sie mit Vorfreude. Ein ähnliches "Händewaschlied" ist ebenfalls im Einsatz.

Für Chiara war diese Woche eine lehrreiche Erfahrung, auch wenn sie sich Erzieherin nicht als Beruf vorstellen kann. Die Suche nach einem passenden Bogy-Platz kann sich durchaus ziehen.

Melinda Kiefer (16), musste diese Erfahrung machen. Ihr Wunsch war es, das Praktikum in einer Einrichtung mit Tieren und einem sozialen Bestandteil zu absolvieren. Fündig wurde sie in Neckarzimmern. Auf dem Stockbronner Hof, dem ehemaligen Gutshof der Burg Hornberg, existiert seit dem Jahr 2014 das "ttpkönig", Zentrum für tiergestützte Therapie und Pädagogik unter Geschäftsführerin Gabriele König. Dort finden Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten nachmittags einen Platz zum Toben, aber auch zum Lernen.

Ziel ist es, das richtige Reagieren auf unterschiedlichste Situationen zu lernen und Struktur in den Alltag der Heranwachsenden zu bringen. Unterstützt wird das Team dabei durch zahlreiche Tiere, wie Lamas, Esel, Laufenten, Hühner, Hunde und Katzen. Zweimal die Woche kommt ein Ergotherapeut auf den Hof und führt die tiergestützte Therapie durch. "Bei der Arbeit mit den Tieren sah ich die Lamas das erste Mal als Nutztiere, und nicht als exotische Wildtiere, wie ich sie aus dem Zoo kannte", sagt Melinda. Ihre Aufgaben im Verlauf des Tages orientieren sich an der Arbeit des Betreuerteams.

Nach dem Abholen der Kinder von der Schule, wird zuerst gemeinsam zu Mittag gegessen, dann geht’s an die Hausaufgaben. Wer hier seine Arbeit schnell erledigt, bekommt dafür Sterne. Für eine bestimmte Anzahl erhalten die Kinder kleine Überraschungen. Aber auch in der anschließenden Spielephase können die Kinder durch "weniger Spaß machende Arbeiten" wie Ausmisten weitere Sternchen erringen. Am Ende des gemeinsamen Nachmittags geben alle Anwesenden, auch die Betreuer, ihrem Tag eine Schulnote und sagen, was sie verbessern wollen. Dieser Tagesablauf wird jeden Tag beibehalten und gibt Struktur.

"Die Gründe, weshalb die Kinder zu uns kommen, sind sehr individuell", erläutert Sozialpädagogin Juliane Kluge, die als Gruppenleitung auf dem Hof arbeitet. Für Melinda fällt der Abschied nach einer Woche schwer: "Einige Kinder vermisse ich jetzt schon, ich habe sie sehr ins Herz geschlossen". In ihrem Fall war das Bogy aber eine wirkliche Hilfe bei der Berufswahl: Sie kann sich durchaus vorstellen, später einmal selbst tiergestützte Therapie durchzuführen.

Eberbach: Kulturlabor lädt zum Osterrock

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Eberbach. Am Ostersonntag, 16. April, um 20.30 Uhr, gastiert "The Wright Thing" im Kulturlabor Eberbach in der Friedrich-Ebert-Straße 2. The Wright Thing ist eine Vereinigung hervorragender Musiker und Sänger, die im Laufe der Jahre ihren Weg zu dem Bandprojekt gefunden haben, das Jason Wright vor mehr als zehn Jahren im Rhein-Neckar Raum ins Leben gerufen hat.

Das Projekt hat seinen Ursprung in einer Clubreihe in Heidelberg. Stetig wachsender Erfolg der zunächst kleinen Formation aus Exil-Londonern bescherte zunehmend Aufmerksamkeit in der regionalen Musikszene . Mit über 1000 Clubgigs, Gigs als Musical Director für die Pop-Akademie in Mannheim und anderen Produktionen gelang Jason Wright die Wiederbelebung eines schon tot geglaubten Formats der Unterhaltungsmusik: Der Coverband. Auf erfrischende Art und auf hohem musikalischem Niveau brachte er mit Soul-, Funk- und Popklassikern ein bisschen London-Großstadtflair und BlueNote-Athmo in die Region. Aus The Wright Thing ging auch die Band um Xavier Naidoo hervor und viele der beteiligten Künstler spielen heute unter anderem in den Bands von Herbert Grönemeyer, Helmut Zerlett, Jazzkantine, Incognito oder Chaka Khan.

Bandleader Jason Wright war Gründungsmitglied der Band Incognito in London, mit der er einige Chart-Erfolge landen konnte. Als Komponist, Studio- und Tourmusiker machte er Karriere. Einen Großteil der Zeit ist The Wright Thing auf Tour - meistens in Deutschland, aber auch häufig in Spanien, Frankreich, England oder auch Dubai, Rumänien, Russland und sogar Japan.

Info: Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf in Eberbach bei der Buchhandlung Greif, im BuchHaus oder unter Telefon 06271/4623 (abends) sowie an der Abendkasse. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 10 Euro, an der Abendkasse 12 Euro.

Endoskopie in der GRN-Klinik Eberbach: Neue Räume und modernste Technik

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Eberbach. Der neue Funktionstrakt der GRN-Klinik Eberbach mit zwei modern ausgestatteten Endoskopie- und fünf Untersuchungsräumen sowie einer neuen Röntgenanlage ist fertig. "Die alten Räumlichkeiten waren nicht mehr zeitgemäß, auch wenn es an der apparativen Ausstattung und der medizinischen Qualität nichts auszusetzen gab", sagt Dr. med. Bernhard Nitsche, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin. In dem neu gestalteten Funktionsbereich sorgen Tageslicht und eine Lüftungsanlage auf rund 420 Quadratmetern für ein gutes Raumklima und eine angenehme Atmosphäre. Gleichzeitig wurden die Arbeitsbedingungen für das Ärzte- und Pflegeteam modernen Standards angepasst.

Die endoskopischen Untersuchungsplätze selbst sind mit hochauflösender Bildübertragungstechnik (HDTV) ausgestattet. "In Kombination mit speziellen, elektronischen Farbfilterverfahren können wir so Auffälligkeiten besser beurteilen und selbst kleinste Polypen - das sind Krebsvorstufen - im Darm finden und abtragen", erklärt der Internist und Gastroenterologe Nitsche. "In den meisten Fällen können wir auch größere Polypen direkt während der Endoskopie mit der umliegenden Darmschleimhaut entfernen. Den Patienten bleibt dadurch oft eine Operation erspart." Eine weitere Neuerung macht die Darmspiegelung (Koloskopie) für Patienten zudem etwas angenehmer als bisher: Das Team um Dr. Nitsche verwendet seit diesem Jahr Kohlendioxid statt normaler Luft als Untersuchungsgas. Dieses wird während der Untersuchung eingeleitet, damit sich der leere Darm entfaltet und für das Endoskop zugänglich ist. "Das Kohlendioxid verursacht weniger Blähungsschmerz, weil es zum Teil über die Darmschleimhaut ins Blut aufgenommen und über die Lunge abgeatmet wird. Es verlässt den Darm viel schneller als normale Luft", so Nitsche.

Zum bewährten Diagnosespektrum der Abteilung für Innere Medizin gehört die endoskopische Ultraschalluntersuchung des Herzens durch die Speiseröhre, die nun ebenfalls in den neuen Räumlichkeiten durchgeführt wird. Ähnlich wie bei einer Magenspiegelung führt der Arzt dabei den Ultraschallkopf in die Speiseröhre bis auf Höhe des Herzens ein. Auf diese Weise werden bestimmte Herzklappendefekte oder Blutgerinnsel im Herzen sichtbar, die bei einer Ultraschalluntersuchung von außen verborgen bleiben. Außerdem werden Lungenspiegelungen mit flexiblen Endoskopen durch die Nase vorgenommen, Magenblutungen gestillt, Krampfadern in Speiseröhre, Magen und Darm behandelt, verschluckte Fremdkörper endoskopisch entfernt sowie Ernährungssonden gelegt. Während all dieser Eingriffe werden die Patienten durch sehr kurz wirksame Medikamente in einen künstlichen Schlaf versetzt und dabei engmaschig überwacht. In den weiteren Funktionsräumen werden EKG, Computertomografien, Röntgen- sowie Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Die neue Röntgenanlage garantiert dabei eine deutlich geringere Strahlenbelastung als die älteren Geräte. "Außerdem stehen uns ‚High-End‘-Ultraschallgeräte zur Verfügung, die sehr genaue Bilder der Bauchorgane und der Blutgefäße liefern. Auch die Messung der Blutströmung ist möglich", erläutert Dr. Nitsche. "Wir erreichen mit diesen Geräten häufig eine ebenso detaillierte oder sogar noch bessere Darstellung als mit der Computer- oder Magnetresonanztomografie." Eine detailgenaue Bildgebung ist besonders dann hilfreich, wenn zur Abklärung unklarer Beschwerden Leber oder andere Organe gezielt und ultraschallgesteuert punktiert werden müssen, um Gewebeproben für eine genaue Diagnostik zu gewinnen. Weitere Anwendungsgebiete sind die Öffnung von Abszessen oder das Drainieren (Ableiten) von Wasseransammlungen in Bauchhöhle oder Lunge. Bei bestimmten Fragestellungen setzen die Ärzte Ultraschallkontrastmittel ein. So lassen sich beispielsweise gutartige von bösartigen Veränderungen in der Leber unterscheiden.

Eberbach: Karfreitag gibt’s frischen Fisch aus regionalen Quellwassern

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Von Viktoria Schuler

Eberbach. Zum Start ins Osterwochenende an Karfreitag bleiben viele fleischabstinent. Wer nicht auf die Scholle aus dem Tiefkühlregal zurückgreifen will, bekommt bei Züchtern aus der Region Forellen aus der regionalen Fischteichanlage.

Seit 30 Jahren gibt es an Gründonnerstag und Ostersamstag Lachs- und Regenbogenforellen bei den Fischern des ASV Blicker "Im Allemühler Tal" zu kaufen. Die Vorbereitungen für den traditionellen Osterfischverkauf haben eine Woche vor Karfreitag mit dem Räucherfisch begonnen: vier Mitglieder haben dazu 150 Forellen aufgeschnitten, ausgenommen und eingelegt und nach drei Tagen in zwei Räucheröfen 80 Minuten lang bei maximal 110 Grad geräuchert. Ein Räucheraroma aus einer Wacholder-Thymian-Mischung brenne dabei mit ab, wodurch der Fisch seine schöne goldgelbe Farbe erhalte, erklärt ASV-Schriftführer Dieter Verfürth.

Neben den verzehrfertigen Räucherforellen können für Ostern auch frische Forellen gekauft werden, die tagesfrisch geschlachtet werden. "Erfahrungsgemäß verkaufen wir an den Osterfeiertagen 300 Forellen." Aber die Abnehmer sind nicht unbedingt unter den Jugendlichen zu finden, sagt Verfürth. "Wir haben ab und zu 20- bis 30-Jährige, aber die meisten Interessenten sind ganz klar über 40."

Der ASV ist ein Anglerverein mit eigener Fischzucht, sagt Verfürth. Die Mitglieder züchten Lachs- und Regenbogenforellen. Die Lachsforellen sind in einem großen unbetonierten Naturbecken untergebracht. Dort können sie artgerecht ein Gewicht von ein bis vier Kilo erreichen. In weiteren vier Becken leben 4000 der kleineren Regenbogenforellen.

Im Verein werde selbstverständlich auf Hygiene geachtet, das gelte für die Fische ebenso wie für die "blitzblanken" Fischhaken. "Wir müssen unsere Tiere vor Eisvögeln und Fischreihern schützen, die Fische alle zwei Tage füttern, Zu- und Abflüsse von Laub entfernen und werden natürlich vom Veterinäramt in Karlsruhe jährlich kontrolliert", so Verfürth. "Wir wissen nicht, wie lange wir das noch machen können, denn die Fischzucht ist mit viel Arbeit verbunden. Unter unseren 44 Mitgliedern sind nicht viele junge", sagt er.

Die jungen Fische erhält der Anglerverein vom Forellenhof Lenz aus Sensbachtal. Dort betreibt Claudia Wamser mit ihrem Mann in dritter Generation den Forellenhof. Sie züchten Regenbogen-, Bach- und Lachsforellen. Das Wasser in ihren Fischbecken stammt aus den benachbarten Quellen. Die Fischeier bräuchten das warme Quellwasser, sagt Wamser. "Die Wasserqualität ist gerade für das Immunsystem frisch geschlüpfter Jungtiere enorm gut", sagt Wamser.

In Gaimühle, in Reisenbach und im Gammelsbacher Tal hat der Forellenhof 25 Teichanlagen, in denen die Tiere viel Bewegung haben. Tiergerechte Aufzucht sei damit garantiert, so Wamser. Doch wegen dieser Naturnähe ist die Fischzucht von den Jahreszeiten abhängig. "Viel Regen im letzten Jahr und der strenge Winter mit Minustemperaturen haben die Teiche zufrieren lassen", sagt die Züchterin. Deswegen konnte nicht wie üblich gefüttert werden und die Fische seien nicht so schnell herangewachsen. Dass man den Forellen Zeit beim Heranwachsen lasse, mache sich beim Verbraucher bemerkbar. "Der Fisch bleibt natürlich und das Fischfleisch ist nicht durchzogen," sagt Wamser. Die Hallenzüchter regulieren ihre Wassertemperaturen, damit die Fische künstlich schneller aufwachsen und schneller in die Läden können, kritisiert sie.

Der Sensbachtaler Betrieb züchtet nicht nur, sondern verarbeitet die Forellen auch. Die Nachfrage nach den regionalen Fischprodukten ist groß. Beliefert werde der regionale Markt im hessischen Bereich bis in den baden-württembergischen Odenwald: Privatpersonen, Anglervereine und Supermärkte. Auch Gaststätten sind Abnehmer der Forellen, so Wamser.


Eberbachs neuer Revierleiter: Auch bei der Polizei kann es menscheln

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Von Martina Birkelbach

Eberbach. Der schlimmste Vorwurf für die Polizei oder eine Verwaltung ist, wenn es heißt, es muss immer erst etwas passieren, bis sie etwas tun", sagt Gerd Lipponer. Auch deshalb lautet das Motto des Ersten Polizeihauptkommissars (EPHK) bereits seit 16 Jahren: "Nicht abwarten, dass etwas passiert, sondern dafür sorgen, dass etwas passiert". Und diesem Motto bleibt der 58-Jährige treu. Auch jetzt noch, als Revierleiter der Eberbacher Polizei.

Nach 16 Jahren als Stellvertreter hat Lipponer am 1. Januar diesen Jahres Revierleiter Erich Lindenthal abgelöst. Verabschiedung und Amtseinführung waren am 20. Dezember 2016 (wir berichteten). Lipponers Aufgabenbereich hat sich verändert, wenn auch vorrangig intern. "Ich bin noch mehr zum Coach meiner Mitarbeiter und Chefcoach innerhalb meines Führungsteams geworden". Sein Revier ist für ihn wie ein "Betriebssystem" - und das darf nicht stottern, sondern muss ständig richtig gut laufen. "Daran muss man immer arbeiten; und wenn es hakt, muss man dafür sorgen, dass sich etwas ändert." Synergie kann seiner Meinung nach nur entstehen, wenn es auch zwischenmenschlich bei den Kollegen passt. Der Revierleiter ist froh, dass ihm Polizeihauptkommissar Klaus Großkinsky seit Februar zu Seite steht. Lipponers Führungsteam sind jetzt fünf Dienstgruppenleiter und die Führungsgruppe mit drei Angestellten, davon ein technischer Mitarbeiter, unter Leitung von Stellvertreter Großkinsky. Lipponer zudem unmittelbar unterstellt sind vier Beamte des Ermittlungsdienstes.

Im Gespräch mit ihm über die Polizeiarbeit wird aber schnell deutlich: Auch bei der Polizei kann es "menscheln". Lipponer versucht immer einen Menschen so zu behandeln, wie er sein soll, nicht so, wie er sich gerade oder in der Vergangenheit einem gegenüber verhalten hat. Und er möchte als Revierleiter "nicht nach Sympathie, sondern mit Empathie führen". Das bedeutet für ihn, "immer den ganzen Menschen zu sehen - nicht einfach kritisieren, sondern fragen, warum jemand so handelt, wie er handelt". Das ist kein leichter Weg, aber Lipponer ist überzeugt, dass es besser ist, den Menschen immer mit einem offenen Ohr zu begegnen. "Das ist alles eine Frage des Umgangs", sagt er. Bei seinem Vorgehen mit "Empathie" sei es ihm natürlich trotzdem immer wichtig, dass es Konsequenzen haben muss, wenn Menschen sich nicht an die vereinbarten Regeln halten.

Nicht abwarten, dass etwas passiert, sondern dafür sorgen, dass etwas passiert: Prävention steht damit für den EPHK mit an oberster Stelle. Präventionsmaßnahmen zentrieren sich heute hauptsächlich auf die Reduzierung von Tatgelegenheiten für potenzielle Straftäter und Verkehrsgefahren. Früher habe es für Initiativen vor Ort mehr Spielraum gegeben: In den Jahren von 2001 bis 2006 hat Lipponer beispielsweise drei Streetbasketball-Turniere organisiert, "My way - Fair play - Gegen Sucht und Gewalt". Das Motto war "Respekt trifft immer"; kooperiert wurde mit dem TVE, dem Jugendhaus und der Stadt. "Wir haben den Jugendlichen vermittelt, dass Spaß auch ohne Randale und Alkohol möglich ist, dass sich Meinungsverschiedenheiten auch ohne Gewalt lösen lassen", so Lipponer. Der Basketball liegt heute leicht angestaubt in seinem Dienstzimmer. Lipponer erklärt: "In Anbetracht der aktuellen polizeilichen Lage, mit über 1500 für 2016 beim Polizeipräsidium Mannheim registrierten Taten im Bereich Wohnungseinbruch, mit aus der Flüchtlingskrise resultierenden Aufgaben sowie der sich leider immer wieder gegenwärtig machenden Terrorbedrohung, erkenne ich in Anbetracht dieser intensiv Personal bindenden Kernaufgaben der Polizei keine Freigabe zu polizeilichen Initiativen für Präventionsprojekte wie diese."

Der Schwerpunkt liegt heute eher bei den Präventionsmaßnahmen an Schulen. Hinzu kommt, dass Eberbacher Polizeibeamte mit zusätzlichen Präventionsstreifen im ganzen Rhein-Neckar-Kreis eingesetzt werden. Dennoch unterstütze und berate er gerne jede Eigeninitiative zu Präventionsveranstaltungen; etwa in der Art wie die Streetbasketball-Turniere.

16 Jahre Dienst in Eberbach, dabei hat Lipponer einiges erlebt. Als seinen bisher schadensträchtigsten Fall im Eberbacher Polizeirevier bezeichnet er die Einsatzleitung des "gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr", als am 2. September 2004 infolge eines Wasserrohrbruchs 600 Kubikmeter Erdreich mit darin schwimmenden Buntsandsteinblöcken das Gleisbett des Eberbacher Bahnhofs einer Mure gleich verschüttet hatten.

Nie vergessen werde er auch den Freitagvormittag des 4. Januar 2013, als die Mordopfer Dr. Harald Grothe und Dorothea Thaler in ihrem Haus tot aufgefunden wurden, nachdem ihr zweijähriger Enkelsohn die Haustür geöffnet und sich bemerkbar gemacht hatte. Die Tragik des Falles habe auch die Polizeibeamten sehr betroffen. "Die Leitung der Maßnahme des sogenannten Ersten Angriffs sowie die Einleitung der ersten Fahndungsmaßnahmen haben mich gefordert, zumal ich an diesem Tag und in der darauffolgenden Zeit in der Funktion des Stellvertreters alleine die Revierleitung innehatte." Während den ersten Maßnahmen hat er hoch konzentriert gearbeitet; "da gab es noch keinen Platz für Gefühle", sagt er. Noch in frischer Erinnerung ist sein erster Großeinsatz als Revierleiter, kürzlich bei der AfD-Wahlkampfveranstaltung in der Stadthalle mit Gegenkundgebung auf dem Leopolds-platz. "Es gab in kurzer Zeit viel zu organisieren; die Zusammenarbeit mit der Stadt und beiden Veranstaltern war gut".

Bereut hat Gerd Lipponer es nie, bei der Polizei zu arbeiten. Auch wenn er hätte Jura studieren können: "Ich hatte einen Studienplatz in Heidelberg sicher, wollte aber meinen Eltern damals die erheblichen Kosten nicht zumuten". Wenn es heute um Unrecht geht, spürt Lipponer eine Kraft, "und die ist trotz der langen Dienstzeit nicht verbraucht". Der Beruf hat ihn bewegt und bewegt ihn heute immer noch am Herzen. Und so wird er weiter dafür sorgen, dass in Eberbach "etwas passiert".

Schlossfestspiele Zwingenberg: TV Moderator Brock bei "The Rocky Horror Show"

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Zwingenberg. Der Intendant der Schlossfestspiele Rainer Roos bleibt seiner Philosophie auch in der dritten Spielzeit treu: Er setzt auf die bewährte Mischung aus etablierten und hochtalentierten Laiendarstellern und erfahrenen Profis. Rooss kann nun als letzte Besetzung für das Musical "The Rocky Horror Show" den bekannten TV-Moderator Markus Brock präsentieren. "Markus Brock wird die Rolle des Erzählers übernehmen und so durch das Stück führen. Die hohe Bühnenpräsenz Brocks wird dem Erzählstrang des Musicals gut tun", sagt Roos über die Verpflichtung.

Der Erzähler steht in dem Kult-Musical von Richard O’Brien etwas außerhalb des wilden Treibens und kommentiert dieses mit feinem schwarzem Humor. Eine Traumrolle für Brock: "Bevor ich Journalist wurde, stand ich jahrelang als Musiker auf der Bühne und wollte eigentlich sogar Popmusiker werden. So ist Zwingenberg einerseits für mich eine Rückkehr auf die Showbühne, andererseits auch eine Herausforderung, auf die ich mich mächtig freue."

Bekannt geworden ist der 53-jährige Brock als Fernsehmoderator bei 3sat und dem SWR. Seit 25 Jahren moderiert er Talkshows, Magazine und Reportagesendungen. Seit 2016 ist er auch das Gesicht von SWRClassic.de, dem Internet-Portal aller SWR-Orchester und Ensembles. Außerdem hat der gelernte Redakteur mit Politik- und Soziologiestudium neben diversen weiteren Sendungen für ARD und ZDF zehn Jahre lang bei SWF 3 Radio gemacht, ebenso moderiert er häufig Diskussionsveranstaltungen, Kongresse und Galas zu den unterschiedlichsten Themen.

Brock wird im Sommer somit unter anderem mit dem aus "Rocky" bekannten Musicaldarsteller Gino Emnes (Schlossherr Frank N. Furter) und dem schwäbischen Entertainer Michael Gaedt (Riff-Raff) auf der Bühne stehen. Aufgrund der erwartet hohen Kartennachfrage wurden sechs Aufführungen am 2., 3., 4., 5. und 6. August angesetzt, ein Höhepunkt wird dabei die Nachtaufführung am 5. August sein.

Fi Info: Karten gibt es online unter www.schlossfestspiele-zwingenberg.de und bei der Touristeninformation Eberbach.

Schnelles Internet in Hirschhorn: Was die neue Technik verbessert

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Von Marcus Deschner

Hirschhorn. Das schnelle Internet nimmt auch in Hirschhorn Gestalt an. Zwar sind in der Stadt noch etliche Baustellen zu sehen, auf denen an dem Großprojekt gearbeitet wird. Doch bald soll damit Schluss sein, erläuterte Simone Remdisch, Regio-Managerin Infrastrukturvertrieb bei der Telekom am Montag bei einer Informationsveranstaltung im Bürgerhaus. Veranstaltungen zum gleichen Thema fanden diese Woche auch in Igelsbach und in Langenthal statt. Denn am 11. Mai will das Telekommunikationsunternehmen die Leitungen für den "glasfaserbasierten Breitbandausbau" freischalten.

Rund 80 Bürger, darunter auch Bürgermeister Oliver Berthold, Magistratsmitglieder und Stadtverordnete hatten den Weg in den "Naturalisten" gefunden, wo Remdisch in die Thematik einführte. Ihr zufolge steht in der Ramsauer Gasse die Vermittlungsstelle. Von dort aus geht’s per Glasfaser in die verschiedenen Straßen, wo graue Verteilerkästen stehen. Die Abzweige zu den einzelnen Häusern, die so genannte "letzte Meile" erfolgt dann per Kupferkabel. Wie die Referentin ausführte, kommen nur wenige, in der Nähe der Vermittlungsstelle gelegene Haushalte in den Genuss des "superschnellen" Internets mit maximalen Downloadgeschwindigkeiten von 100Mbit/Sekunde. Aber auch für alle anderen Nutzer werde es dank der hochmodernen Technik besser. Sie verfügten dann in der Regel über Geschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/Sekunde. Für Hirschhorn bedeute die Glasfaserkabelverlegung eine Stärkung als Wohnort und Gewerbestandort, für den Einzelnen eine Wertsteigerung seiner Immobilie, pries Remdisch die Vorzüge der Technik. Mit dem neuen Internet könne man auch fernsehen sowie die Möglichkeiten des "Smart Home" mit Steuerung von Licht, Heizung, Jalousien und vielem mehr nutzen. Gut 95 Prozent aller Hirschhorner Haushalte inklusive Badisch Igelsbach, wo die Telekom den Ausbau auch übernahm, seien damit versorgt. Viele Fragen mussten Simone Remdisch und weitere Telekom-Mitarbeiter anschließend beantworten. "Hundert Sender, davon 20 in HD-Qualität", wurde einem Teilnehmer auf die Frage nach dem möglichen TV-Empfang durch das Highspeed-Netz geantwortet. Eine Bürgerin beschwerte sich, dass die vorgestellten Angebote nur für Neukunden gelten und sie als Bestandskundin mehr bezahle und damit gewissermaßen "bestraft" werde. Remdisch stellte eventuell eine Gutschrift in Aussicht. "Aber das ist ja auch beim Wechsel des Stromanbieters häufig so". Sie versicherte auch, dass die neuen Leitungen "hochwassersicher" seien. Das gelte auch für die Richtung Ersheim führenden Verbindungen.

Fotogalerie: 90er Party in der Eberbacher Stadthalle

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Eberbach. (RNZ/rl) Samstagnacht war echt was los bei der 90er Party in der Eberbacher Stadthalle. Mit DJ Alexis ging die Party mit Musik aus dem vergangenen Jahrhundert bis in die Morgenstunden. Um 23.30 Uhr waren gut 700 Leute da und es gab immer noch eine Schlange am Eingang. Unser Fotograf Stefan Weindl war vor Ort.

Fotogalerie: 90er Party in der Eberbacher Stadthalle (Update)

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Eberbach. (mabi) Rund 850 Partygäste feierten am Ostersamstag in der Stadthalle die "Legend-Events 90er Party". Nachdem im vergangenen Jahr etwa 700 Gäste Platz hatten, 200 weitere aber in den brechend vollen Saal nicht mehr reinpassten und abgewiesen werden mussten, hatten die Veranstalter von "Legend-Events" das Raumkonzept nochmals bearbeitet.

Die Clubatmosphäre blieb jedoch erhalten. DJ Alexis legte live auf – und auf die Songs der 90er wurde viel getanzt und mitgesunden. Laut Kevin Bohn, einem der Event-Macher, wurde bis 4 Uhr in den frühen Morgenstunden des Ostersonntags gefeiert. Einlass wurde erst ab 18 Jahren gewährt.

Und vor allem: Laut Polizei war es die ganze Nacht über friedlich.

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